{"id":8888,"date":"2022-05-24T09:00:31","date_gmt":"2022-05-24T07:00:31","guid":{"rendered":"urn:uuid:cf5957d8-b217-4611-93df-f5af152bcb61"},"modified":"2022-05-24T07:33:24","modified_gmt":"2022-05-24T05:33:24","slug":"die-schwere-geburt-vom-fraeulein-buehler","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/blog.fhgr.ch\/blog\/die-schwere-geburt-vom-fraeulein-buehler\/","title":{"rendered":"Die schwere Geburt vom Fr\u00e4ulein B\u00fchler"},"content":{"rendered":"\n

Milena Caderas schreibt nicht nur an ihrer Masterarbeit f\u00fcr die Fachhochschule Graub\u00fcnden, ein \u00dcberlieferungskonzept nicht-staatlicher Best\u00e4nde des Staatsarchivs Graub\u00fcnden, eben ist ihr erster Roman \u00abFr\u00e4ulein B\u00fchler hat noch Fragen<\/a>\u00bb erschienen.<\/p>\n\n\n\n\n

Soll ich einen Text \u00fcber die Arbeit an meinem ersten Roman schreiben, tue ich mich mit der Aufgabe schwerer als mit (fast) jedem journalistischen Text, den ich je ver\u00f6ffentlicht habe. Und im Journalismus habe ich jahrelang gearbeitet, bevor ich die MAS-Information-Science-Ausbildung an der Fachhochschule Graub\u00fcnden begonnen habe.<\/p>\n\n\n\n\n

Am Anfang stand die Freude an Geschichten und am Schreiben. In den vergangenen Jahren hat sich die Vorliebe konkretisiert und manifestiert. So habe ich etwa verschiedene Kurse in Kreativem Schreiben Kurse besucht. In erster Linie ging es um den Austausch mit den Dozierenden und anderen Schreibenden. Auf dem Weg zur Ver\u00f6ffentlichung gab es unz\u00e4hlige weitere Schritte. Auf jeden Fall zog sich der ganze Prozess lange hin.<\/p>\n\n\n\n\n

Als Reaktion auf die Publikation werde ich \u00f6fters mit einigen Fragen konfrontiert.<\/p>\n\n\n\n\n

Wie ich auf die Idee kam? <\/strong>
Zuerst hatte ich eine junge Frau im Kopf, die um ihren Platz in der Welt k\u00e4mpft. Dann h\u00f6rte ich von Arrestzellen im Dachstock des Rathauses in der Churer Altstadt. W\u00e4hrend des Zweiten Weltkriegs wurden dort polnische Internierte festgehalten, die sich nicht an die strengen Regeln im Umgang mit der Zivilbev\u00f6lkerung hielten. So zeichnete sich nach und nach die Familiengeschichte der B\u00fchlers ab.<\/p>\n\n\n\n\n

Warum ausgerechnet eine historische Geschichte? <\/strong>
Eine historische Geschichte zu erz\u00e4hlen, ist besonders anspruchsvoll. Wer sich auf das Abenteuer historischer Roman einl\u00e4sst, muss sich klar machen, welchen Recherche-Aufwand das mit sich bringt. Zum zentralen Begriff wurde f\u00fcr mich: Plausibilit\u00e4t. Die Figuren und Geschichte sind fiktiv, trotzdem sollten sich ihre Leben an historischen Fakten und Daten orientieren.<\/p>\n\n\n\n\n

Wie sahen die Recherchen aus?
<\/strong>Die Recherchen waren sehr intensiv \u2013 zeitlich, aber auch sonst. Ich war nicht nur in verschiedenen Archiven oder habe mit Zeitzeugen gesprochen. Ich bin auch nach Warschau gereist. Irgendwann wird der Punkt erreicht, hinter dem es kein zur\u00fcck mehr gibt. Einfach weil schon so viel an Zeit und Herzblut investiert wurde.<\/p>\n\n\n\n\n

Was war die gr\u00f6sste Herausforderung? <\/strong>
Es gab immer wieder Durststrecken. Auch Zweifel haben die ganze Zeit an mir genagt und tun es immer noch. Nicht alles ist gleich gut gelungen. Wichtig war es f\u00fcr mich, den Blick auf das Wesentliche und nach vorne zu richten.<\/p>\n\n\n\n\n

Gab es im ganzen Prozess einen H\u00f6hepunkt?
<\/strong>Ein sch\u00f6ner Moment war sicher die Vernissage in der Stadtbibliothek Chur. Es war unvorstellbar toll, die Publikation mit so vielen lieben und interessierten Menschen zu feiern. Ein weiterer H\u00f6hepunkt sind all die R\u00fcckmeldungen von Leserinnen und Lesern, die mir von Ihren Leseerfahrungen berichten. W\u00e4hrend des ganzen Prozesses gab es mehrere gr\u00f6ssere und kleinere H\u00f6hepunkte.<\/p>\n\n\n\n

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