\u00d6ffentlicher Raum in der Schweiz sollte den Anspruch haben, der Bev\u00f6lkerung ein Sicherheitsgef\u00fchl vermitteln zu k\u00f6nnen. Tatsache ist, dass das nur auf bestimmte Gesellschaftsgruppen zutrifft. Deshalb haben zwei junge Frauen das Projekt \u00abRaum f\u00fcr Alle\u00bb lanciert.<\/p>\n\n\n\n\n
Besonders Frauen scheinen bez\u00fcglich \u00f6ffentlichem Raum in einer diskriminierten Position zu sein. Ihr Heimweg ist gepr\u00e4gt von \u00c4ngsten, unguten Gef\u00fchlen und herausfordernden Bew\u00e4ltigungsstrategien. Oft erreicht sexuelle Gewalt nicht die Schlagzeilen, aber den Alltag vieler Frauen. Ob auf dem Heimweg, im Bus, an Haltestellen, in Parks oder in Nachtclubs \u2013 vielerorts f\u00fcrchten sich M\u00e4dchen und Frauen vor sexualisierter Gewalt. Was f\u00fcr die meisten Alltag geworden ist, ist eine schwierige Form von Gewalt. Denn oft bleiben keine blauen Flecken zur\u00fcck und sie wird f\u00fcr Nichtbetroffene unsichtbar. Das Nachrufen eines Autofahrers auf offener Strasse wird auf das zu kurze Kleid reduziert oder als gut gemeinter Flirt verharmlost. Das sind nur einige Beispiele, um ein gesellschaftlich verankertes Machtverh\u00e4ltnis aufzuzeigen: Dem einen Teil der Bev\u00f6lkerung wird das Recht zugesprochen aktiv zu kommentieren und zu bewerten, der andere Teil kann es bestenfalls ignorieren. L\u00f6sungsvorschl\u00e4ge von beteiligten Stakeholder und Stakeholderinnen zielen oft nicht auf die Ursache des Problems ab: Orte und Uhrzeiten vermeiden, Umwege nehmen oder den Pfefferspray griffbereit halten, stellen lediglich symptomatische Ans\u00e4tze dar.<\/p>\n\n\n\n\n
Dass die Gestaltung unserer Umwelt M\u00e4nner bevorzugt, ist nicht nur an riesigen Frauen-Toilettenschlangen oder zu grossen Mundschutzmasken zu erkennen, sondern auch daran, dass sich Frauen nachts andere Gedanken machen m\u00fcssen als M\u00e4nner. In unserem Projekt wurden Frauen als Beispiel herangezogen, weil es sich f\u00fcr uns am authentischsten angef\u00fchlt hat, dort anzusetzen, wo das Problem auch an uns herangetragen worden ist. Es ist aber durchaus wichtig anzumerken, dass nicht ausschliesslich Frauen von dieser Problematik betroffen sind. <\/p>\n\n\n\n\n
Mit dem Projekt \u00abRaum f\u00fcr Alle\u00bb<\/a> haben wir die Gef\u00fchle zug\u00e4nglich gemacht, die so allt\u00e4glich sind. Wir wollten damit zeigen: Das sind jene Gedanken, \u00fcber die man sich gar keine Gedanken mehr macht, weil sie seit Kindsalter reproduziert werden. F\u00fcnf Frauen sind f\u00fcnf unterschiedliche Routen in Basel-Stadt abgelaufen und haben ihre Eindr\u00fccke geteilt. Das multimediale Endprodukt l\u00e4sst sich \u00fcber unsere Website abspielen oder durch das Scannen von QR Codes auf Postern, die wir auf den Routen angebracht haben. Damit kann das Erlebnis in Echtzeit abgelaufen und nachgef\u00fchlt werden.<\/p>\n\n\n\n\n Die Gestaltung \u00f6ffentlicher R\u00e4ume unter Sicherheitsaspekten f\u00fcr Frauen ist von gro\u00dfer Bedeutung\u2013 was in Debatten bis jetzt zu kurz kam. Deswegen setzen wir uns f\u00fcr eine offene Diskussion und Pr\u00e4vention ein, die dort ansetzt, wo das Problem seinen Ursprung hat: Und das ist nicht bei den Betroffenen!<\/p>\n\n\n\n\n Mehr zum Projekt gibt es hier<\/a>.<\/p>\n\n\n\n