{"id":8313,"date":"2021-04-27T09:00:00","date_gmt":"2021-04-27T07:00:00","guid":{"rendered":"urn:uuid:99b334d4-0873-4e3f-8ba8-964ac7af9809"},"modified":"2021-04-22T14:15:55","modified_gmt":"2021-04-22T12:15:55","slug":"der-fachkraeftemangel-hemmt-den-einkauf","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/blog.fhgr.ch\/blog\/der-fachkraeftemangel-hemmt-den-einkauf\/","title":{"rendered":"Der Fachkr\u00e4ftemangel hemmt den Einkauf"},"content":{"rendered":"\n
Die Coronapandemie fordert Einkauf und Supply Chain Management, wie es unsere Generationen noch nicht erlebt haben. Gleichzeitig bietet diese Krise aber auch die Gelegenheit, unsere Bedeutung f\u00fcr Unternehmen aller Gr\u00f6ssen zu beweisen. Scheitern wir daran, dass uns die Fachpersonen daf\u00fcr fehlen?<\/p>\n\n\n\n\n
Die Wahrnehmung von Supply-Chain-Aufgaben, besonders Lager, Logistik, Transport und Einkauf, hat sich in den vergangenen Jahren weiterentwickelt. Aus operativen Unterst\u00fctzungsprozessen sind bei erfolgreichen Organisationen daraus strategische Partner der Gesch\u00e4ftsleitung, der Forschung und Entwicklung sowie des Marketings geworden. <\/p>\n\n\n\n\n
Digital beschlagene Einkaufsprofis m\u00fcssen heute nicht mehr nur optimale Konditionen in Verhandlungen herausschlagen, sondern auch Fragen, wie die folgenden beantworten k\u00f6nnen: <\/p>\n\n\n\n\n
Oft nur ein Versuch m\u00f6glich<\/strong><\/p>\n\n\n\n\n Gerade der Umgang mit Lieferunterbr\u00fcchen, Produktionsausf\u00e4llen und schwankender Nachfrage stellt Eink\u00e4uferinnen und Supply-Chain-Manager vor Herausforderungen. Um die effiziente und effektive Versorgung der Unternehmen sicherzustellen, ist die Gestaltung resilienter Supply Chains von zentraler Bedeutung. Ein wesentlicher Faktor, um mit raschen und disruptiven Ver\u00e4nderungen umgehen zu k\u00f6nnen, ist die Sicherstellung von Transparenz \u00fcber Ereignisse in der eigenen Supply Chain.<\/p>\n\n\n\n\n Um dieses Ziel zu erreichen, ist der Einsatz digitaler L\u00f6sungen notwendig. Sowohl bei der Beschaffung und Kommunikation von Daten wie auch bei der Analyse und Visualisierung von Informationen oder der darauffolgenden Entscheidungsfindung stehen eine Vielzahl technischer L\u00f6sungen auf dem Markt zur Verf\u00fcgung.<\/p>\n\n\n\n\n Viele Unternehmen haben bereits Initiativen zur Digitalisierung ihrer Supply Chains gestartet oder planen solche in absehbarer Zeit. Die Kosten f\u00fcr die Umsetzung solcher L\u00f6sungen sind jedoch betr\u00e4chtlich. KMU, aber genauso Grossunternehmen, die Umsatzeinbussen erlitten haben, k\u00f6nnen sich oft nur einen Versuch einer Digitalisierungsinitiative leisten. Neben der technischen L\u00f6sung k\u00f6nnen Unternehmen Beratungsleistungen f\u00fcr die Umsetzung einkaufen. Die Abh\u00e4ngigkeit von externen Ressourcen ist langfristig jedoch keine nachhaltige L\u00f6sung f\u00fcr Organisationseinheiten, die sich mit Einkauf und Supply Chain Management besch\u00e4ftigen, insbesondere aufgrund der umfassenden Auswirkung der Initiativen auf deren Kerngesch\u00e4ft.<\/p>\n\n\n\n\n Fehlende Talente als Fallstrick<\/strong><\/p>\n\n\n\n\n Um L\u00f6sungen auch mittel- und langfristig aufrechterhalten zu k\u00f6nnen, ist es notwendig, eigene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufzubauen, die nicht nur das Handwerk des Einkaufs und des Supply Chain Managements beherrschen, sondern auch Daten und Technologien zielf\u00fchrend einsetzen k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n\n Um Ver\u00e4nderungen in Organisationen zu verankern, sind zudem Change-Management-Kompetenzen relevant. H\u00e4ufig genug scheitern Initiativen nicht an Schw\u00e4chen bei den Technologien oder den Systemen, sondern daran, dass Anspruchsgruppen die Ver\u00e4nderung nicht annehmen.<\/p>\n\n\n\n\n Die Nachfrage nach Supply-Chain-Expertinnen und -Experten mit ausgepr\u00e4gten analytischen und digitalen Kompetenzen ist hoch. Solche digital qualifizierten Einkaufs- und Supply-Chain-Management-Expertinnen und -Experten auf dem Arbeitsmarkt zu finden, ist bereits heute eine Herausforderung.<\/p>\n\n\n\n\n Der Mangel an Fachkr\u00e4ften wird ausserdem zus\u00e4tzlich versch\u00e4rft durch die Pensionierungswelle, die uns in den n\u00e4chsten Jahren erwartet. Eine Studie der Credit Suisse aus dem Jahr 2020 zeigt, dass in der Schweiz ab 2023 mehr Menschen aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden werden, als neue eintreten. Damit gilt es, zus\u00e4tzlich zum Umgang mit neuen Aufgaben auch Nachfolgel\u00f6sungen sicherzustellen.<\/p>\n\n\n\n\n Die Anforderungen an die Rekrutierung von Fachpersonen, besonders aber auch an die eigene Personalentwicklung, steigen dadurch wesentlich und der Einkauf ist hier besonders gefordert.<\/p>\n\n\n\n Einkauf, Planung, Transport und Logistik sowie Distribution steuern wesentliche Kernprozesse von Unternehmen und sind wesentliche Elemente des Supply Chain Managements. In der Bachelorstudienrichtung Digital Supply Chain<\/a> lernen Sie, Supply Chains zu managen und die digitale Transformation von Unternehmen nachhaltig zu gestalten.<\/p>\n\n\n\n <\/div>\n<\/div>\n\n\n\n Digital Natives sind die Zielgruppe<\/strong><\/p>\n\n\n\n\n Die FH Graub\u00fcnden hat bei \u00fcber 200 jungen Menschen mit einer Berufsmaturit\u00e4t eine nicht repr\u00e4sentative Umfrage durchgef\u00fchrt, um die Entwicklung eines neuen Bachelorangebots zu unterst\u00fctzen.<\/p>\n\n\n\n\n Das niederschmetternde Ergebnis \u2013 Lerninhalte mit Einkaufsbezug haben nur 27,9 Prozent der Befragten angesprochen. Die grosse Mehrheit stand dem Thema Einkauf neutral (42,7 Prozent) gegen\u00fcber oder hat es sogar als nicht ansprechend (29,4 Prozent) bewertet. Deshalb muss zwingend die Frage gestellt werden, warum der Einkauf unter allen abgefragten Lerninhalten am schlechtesten abschliesst, noch hinter Mathematik, Statistik und Volkswirtschaftslehre. Diese Ergebnisse m\u00fcssen die HR- und Einkaufsverantwortlichen, aber auch Hochschulen hellh\u00f6rig machen.<\/p>\n\n\n\n\n Die externe Suche nach qualifizierten Talenten f\u00fcr Fach- und F\u00fchrungspositionen wird zunehmend herausfordernder, w\u00e4hrend zeitgleich die Anforderungsprofile umfassender werden und erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Ruhestand gehen. Unternehmen haben die M\u00f6glichkeit, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Dazu ist die Identifikation und Entwicklung von Talenten in den eigenen Reihen n\u00f6tig, besonders auch \u00fcber die eigenen Abteilungsgrenzen hinweg.<\/p>\n\n\n\n\n Dieser Beitrag wurde urspr\u00fcnglich im \u00abProcure Swiss Magazin<\/a>\u00bb 02-2021 ver\u00f6ffentlicht.<\/p>\n\n\n\n