{"id":7934,"date":"2021-01-12T08:50:35","date_gmt":"2021-01-12T07:50:35","guid":{"rendered":"urn:uuid:f6498d5a-e23e-4004-86d8-c88235af45d4"},"modified":"2021-01-12T08:53:00","modified_gmt":"2021-01-12T07:53:00","slug":"austauschsemester","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/blog.fhgr.ch\/blog\/austauschsemester\/","title":{"rendered":"Wie ein Austauschsemester und COVID-19 vereinbar sind"},"content":{"rendered":"

Umso gl\u00fccklicher bin ich daher, dass ich nun mein drittes Semester trotz Covid-19 wie geplant an der Bifr\u00f6st University in Island verbringen durfte. Eine M\u00f6glichkeit, die dieses Semester einem grossen Teil verwehrt blieb, denn das Virus hat vielen meiner Studienkolleginnen und Studienkollegen einen Strich durch die Rechnung gezogen.<\/p>\n

Von Entscheidungs- und Startschwierigkeiten blieb jedoch auch ich nicht verschont. So habe ich mich erst zwei Tage vor dem Abflugdatum \u00fcberhaupt entschieden, trotz des angek\u00fcndigten Online-Unterrichts doch nach Island zu fliegen. Dies aber haupts\u00e4chlich aus dem einfachen Grunde, dass die Telefonzentrale zur Flugstornierung \u00fcberlastet war. Vom Pech verfolgt, schien der Plan sodann am Flughafen Z\u00fcrich bereits wieder sein Ende zu finden, dort verpassten wir n\u00e4mlich unseren Flug. Gl\u00fccklicherweise wurden wir aber danach auf einen anderen Flieger umgebucht. Am Ankunftstag traten schliesslich kurzfristig angek\u00fcndigte, versch\u00e4rfte Corona-Massnahmen in Kraft, sodass meine Kommilitonin und ich zuerst in Quarant\u00e4ne mussten.<\/p>\n

Trotz allem, war das Auslandssemester jede einzelne H\u00fcrde wert. Von der Corona-Krise war in Bifr\u00f6st vergleichsweise wenig zu sp\u00fcren: Einige Anlagen der Universit\u00e4t blieben geschlossen und durch den Online Unterricht waren nur wenige isl\u00e4ndische Studierende vor Ort, es gab aber lange keine Maskenpflicht oder andere Regeln. W\u00e4hrend der zweiten Welle im Oktober wurden die Massnahmen leider versch\u00e4rft und es durften keine Events mehr organisiert werden. Da die Austauschstudentinnen und Austauschstudenten jedoch zusammenwohnten, konnten wir uns weiterhin treffen. Wurden in den ersten Wochen noch einige Lektionen vor Ort gehalten, so wechselte man nach den Ferien komplett auf Distance Learning.<\/p>\n

Der Lehrmethodik stand ich anfangs eher skeptisch gegen\u00fcber, r\u00fcckblickend muss ich aber sagen, dass es eine interessante und lehrreiche Erfahrung war: Der Semesterplan sah zwei Sechs-Wochen-Slots vor, in denen wir insgesamt f\u00fcnf F\u00e4cher belegten. Einen Stundenplan suchte man vergebens, es wurden jedoch w\u00f6chentlich zwei Aufzeichnungen pro Fach auf einem Portal ver\u00f6ffentlicht. Diese galt es selber anzuschauen und das dazugeh\u00f6rige Material zu studieren. Die w\u00f6chentlichen Treffen vor Ort \u2013 und sp\u00e4ter online \u2013 wurden als eine Art Diskussionsforum und zur Repetition genutzt. Die Pr\u00fcfungen fanden jeweils in der siebten Woche statt. Ein grosser Teil der Noten wurde allerdings mit Aufs\u00e4tzen und Pr\u00e4sentationen abgearbeitet. Pro Fach wurden so zwei oder drei Gruppen-, Paar- oder Einzelarbeiten f\u00e4llig.<\/p>\n

Pers\u00f6nlich hat mir diese Art sehr gefallen. Eine Prise Selbstdisziplin ist nat\u00fcrlich vorauszusetzen, f\u00fcr mich war es aber eine willkommene Abwechslung zum Frontalunterricht, und in Kombination mit den Arbeitsauftr\u00e4gen ideal, um die gelernte Theorie auch praktisch anzuwenden. Ein weiterer Aspekt, der mir sehr am Herzen lag, war ausserdem das Land und die Kultur selber kennenzulernen. Durch die flexible Lehrmethodik konnten wir auch unter der Woche einiges unternehmen, und das speziell auf Austauschstudierende ausgelegte Fach \u00abIsl\u00e4ndische Kultur und Sprache\u00bb brachte uns die faszinierende Geschichte und die nordischen Mythen etwas n\u00e4her.<\/p>\n

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