{"id":6945,"date":"2019-08-13T07:12:11","date_gmt":"2019-08-13T05:12:11","guid":{"rendered":"urn:uuid:dddefb40-94d8-4164-869a-52d771bdd3f4"},"modified":"2019-08-13T07:12:11","modified_gmt":"2019-08-13T05:12:11","slug":"staubsauger-oder-bohrmaschine","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/blog.fhgr.ch\/blog\/staubsauger-oder-bohrmaschine\/","title":{"rendered":"Staubsauger oder Bohrmaschine"},"content":{"rendered":"
Ist es \u00fcberhaupt wichtig, dass zwischen Staubsauger und Bohrmaschine unterschieden werden kann? Wissenschaftliche Daten belegen oder widerlegen unsere Vorstellungen von den Dingen um uns herum. Wir messen, nehmen Stichproben, und versuchen, daraus allgemeing\u00fcltige Gesetzm\u00e4ssigkeiten zu formulieren. Mehr Daten k\u00f6nnen dabei die Zuverl\u00e4ssigkeit unserer Aussagen untermauern, z.B. unser Wasserverbrauch steigt, unsere Leistungsf\u00e4higkeit nimmt im Alter ab, oder wir verbringen mehr Zeit im Internet. Besonders unsere online-Aktivit\u00e4ten werden dabei genauestens untersucht. Bereitwillig teilen wir unsere Vorlieben mit Diensten, die wir auf unseren Smartphones, Fernsehern, Telekommunikationsverbindungen, Fotoarchiven etc. mehr oder weniger freiwillig installiert haben oder nutzen.<\/p>\n
Wenn ich meine mit dem Smartphone aufgenommenen Digitalfotos gleich auf dem Computer oder gar im Internet anschauen kann, ist das bequem und bringt mir Vorteile. Dem Dienstanbieter auch. Er kann die Fotos einsehen und analysieren. Er beurteilt das Foto als \u00abLandschaftsbild\u00bb oder \u00abGruppenfoto\u00bb, und ich f\u00fchle mich verstanden. Aha, das hat er ja richtig toll erkannt. Nicht so schlimm, wenn die Einsch\u00e4tzung des analysierenden \u00abGrossen Bruders\u00bb mal danebenliegt, und er meine Bilder von der belebten Uferpromenade als \u00abStau\u00bb kennzeichnet.<\/p>\n
Zusehends werden die Algorithmen zur Bilderkennung besser. Wir verdanken dies einerseits den Fortschritten im \u00abDeep Learning\u00bb. Das ist die Bezeichnung f\u00fcr bestimmte Auswerteverfahren, bei denen ein Bild zun\u00e4chst in seine Bildpunkte, d.h. Pixel zerlegt wird, und anschliessend durch viele Millionen einfacher Rechenschritte (z.B. Multiplikation und Addition) ausgewertet wird. So kann der Algorithmus feststellen, was im Bild gezeigt ist. Fr\u00fcher bezeichnete man diese Rechenverfahren oft als \u00abK\u00fcnstliches Neuronales Netz\u00bb, denn die Verbindung der Rechenvorschriften sind an die Verkn\u00fcpfung von Neuronen im Gehirn angelehnt. Andererseits m\u00fcssen sehr, sehr viele Bilder analysiert werden, um zuverl\u00e4ssige Aussagen \u00fcber den jeweiligen Bildinhalt machen zu k\u00f6nnen. Big Data ist dabei das Schlagwort, und die Bereitschaft, unsere Daten mit Datensammlern wie Microsoft, Google, Facebook etc. zu teilen, ist eine Voraussetzung f\u00fcr diese Entwicklungen.<\/p>\n