In vielen T\u00e4lern unseres Kantons sind diese eher strukturschwachen Branchen verh\u00e4ltnism\u00e4ssig stark vertreten. In beiden sind Investitionen notwendig, um den dr\u00e4ngenden Strukturwandel positiv zu gestalten. Beide Branchen sind aber auch in vielf\u00e4ltiger Art und Weise miteinander verflochten, was Chancen f\u00fcr organisatorische Innovationen und Kooperationen bietet, wie verschiedene Beispiele bereits veranschaulichen.<\/p>\n
Hoteliers und Gastronomen beziehen Nahrungsmittel von lokalen Produzenten. So entsteht eine formelle oder informelle Integration entlang der regionalen Wertsch\u00f6pfungskette. Davon profitieren Landwirte, die Gastronomie und letztlich auch die G\u00e4ste, welche immer mehr Regionalit\u00e4t und Authentizit\u00e4t nachfragen, auch bei den Nahrungsmitteln. Daraus erkl\u00e4rt sich die zentrale Bedeutung der Zusammenarbeit bei lokalen Nahrungsmitteln.<\/p>\n
Es bestehen aber noch Potenziale f\u00fcr eine vermehrte Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Tourismus. Noch haben nicht alle Akteure den Weg zur Kooperation gefunden, und die Landwirtschaft liefert auch weitere Werte, die dem Tourismus zu Gute kommen. So ist die Landwirtschaft vielerorts ein pr\u00e4gendes Element der einmaligen Landschaften, die von Touristinnen und Touristen gesucht werden, um sich zu erholen, sportlich zu bet\u00e4tigen und kulturellen Erlebnissen nachzugehen. Ohne Landwirtschaft s\u00e4he die Landschaft in vielen T\u00e4lern ganz anders aus \u2013 und somit auch der Tourismus. Durch Verbindung von Kulinarik, Landschaft und Kultur entstehen neue Wertsch\u00f6pfungspotenziale, die sich insbesondere durch eine verst\u00e4rkte Zusammenarbeit zwischen den beiden Branchen erschliessen lassen.<\/p>\n
Einzelne Landwirtschafts- und Gastrobetriebe k\u00f6nnen, wie bestehende Beispiele zeigen, direkt aufeinander zugehen und den G\u00e4sten lokale Produkte anbieten. Auf diese Weise lassen sich nicht nur Verpflegung und Kulinarik, sondern auch Emotionen und weitergehende Erlebnisse vermitteln. Geschichten zu den Produkten sind gefragt, und m\u00f6glicherweise auch Besuche bei den Produzenten und Verarbeitern. Verk\u00f6stigungen und \u00dcbernachtungen auf Bauernh\u00f6fen k\u00f6nnen genauso dazu geh\u00f6ren wie das Einkaufen im Hofladen, um am Ende der Ferien regionale K\u00f6stlichkeiten mit nach Hause zu nehmen oder diese in der eigenen Ferienwohnung selber zubereiten zu k\u00f6nnen.<\/p>\n
Der Gast ben\u00f6tigt daf\u00fcr aber Informationen, die ihm der Gastronom, der Hotelier oder die lokale Tourismusorganisation geben k\u00f6nnen. Gesamtpakete mit \u00dcbernachtungen im Hotel und Erlebnissen in der lokalen Gastronomie und auf Bauernh\u00f6fen in der Region k\u00f6nnen ein weiterer Schl\u00fcssel sein. Dies kann weiterhin durch betriebliche Zusammenarbeit und Netzwerke im Kleinen erfolgen. Ein regionaler Ansatz bietet aber noch zus\u00e4tzliches Potenzial, insbesondere wenn die Zusammenarbeit nicht auf Nahrungsmittel beschr\u00e4nkt bleibt, sondern in vielf\u00e4ltiger Weise gastronomische und touristische Erlebnisse integriert. \u00abAgro+Tourismus\u00bb (\u00abAgro plus Tourismus\u00bb) heisst der Schl\u00fcssel f\u00fcr Innovation durch Begegnung und Offenheit, damit alle Akteure im agrotouristischen System einer Region profitieren k\u00f6nnen.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"","protected":false},"author":18,"featured_media":6863,"comment_status":"open","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":[],"categories":[215],"tags":[247,17,248,21],"acf":[],"yoast_head":"\n