{"id":6205,"date":"2018-09-18T08:52:48","date_gmt":"2018-09-18T06:52:48","guid":{"rendered":"urn:uuid:8741c642-e01d-40f6-ad99-dfc176d69406"},"modified":"2018-09-19T10:21:01","modified_gmt":"2018-09-19T08:21:01","slug":"studierendenaustausch-in-ruanda","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/blog.fhgr.ch\/blog\/studierendenaustausch-in-ruanda\/","title":{"rendered":"Studierendenaustausch in Ruanda"},"content":{"rendered":"
66 % der Parlamentssitze werden von Frauen besetzt, doppelt so viele wie in der Schweiz. Gem\u00e4ss dem Safety and Security Report des WEF befindet sich Ruanda mit Bezug auf die Sicherheit von Touristen und Gesch\u00e4ftspersonen auf Platz 9, gleich hinter der Schweiz. Und dies nur 24 Jahre nach dem Genozid, in welchem 800'000 bis 1'000'000 Menschen ermordet wurden. Plastiks\u00e4cke sind seit 2008 verboten. Mit VW hat das Land einen Investor gewonnen, welcher die \u00f6kologische Mobilit\u00e4t der Zukunft in Ruanda aufbauen will.<\/p>\n
In dieses Land mit einer erschreckenden Geschichte und einem ebenso erstaunlichen Wiederaufbau sind auch dieses Jahr sieben Studierende der HTW Chur gereist.<\/p>\n
Die Reisen werden vom Verein COERESO organisiert und durchgef\u00fchrt, welcher von der ehemaligen HTW-Studentin Irina Zehnder und dem Dozenten Eric Dieth gegr\u00fcndet wurde. Eines der Ziele des Vereins ist es, Studierenden aus Afrika und der Schweiz die M\u00f6glichkeit zu geben,<\/p>\n
Zu diesem Zweck wurden vor dem Besuch afrikanisch-schweizerische Gruppen zusammengestellt, welche an von ihnen gew\u00e4hlten Themen arbeiteten und diese in Ruanda allen Beteiligten pr\u00e4sentierten. Als wir in Ruanda im College in den Bergen angekommen waren, trafen sich Menschen, die sich noch nie gesehen hatten, wohl aber schon kannten. Mit den Worten von Tamara Brand:<\/p>\n
\u00abEs spielt keine Rolle, woher man kommt, Humor funktioniert immer. Es war nicht schwierig miteinander in Kontakt zu treten, da wir alle gleich sind. Was half war, dass Blessing und ich online zusammengearbeitet hatten, weshalb ich den Eindruck hatte, in bereits zu kennen, als wir uns begegneten.\u00bb<\/p><\/blockquote>\n
Und die Ruanderin Fifi hielt ihren Eindruck dieser gemeinsamen Tage wie folgt fest:<\/p>\n
\u00abYou came here just for us that shows us that you have so much love to share. And you share it with us. That makes us feel honored and important.\u00bb<\/p><\/blockquote>\n
F\u00fcr die junge Mutter M\u00e9diatrice, welche am College arbeitet und studiert, ist es wertvoll, Studierende aus fernen L\u00e4ndern zu treffen, weil sie Selbstvertrauen aufbauen konnte im Umgang und in der Kommunikation mit ihr zu Beginn fremden Menschen.<\/p>\n
Zum Studierendenaustausch hinzu kommen Besuche verschiedener Gemeinschaften, mit denen COERESO Projekte wirtschaftlicher Entwicklung aufbaut und finanziert. Der Studierendenverein Cambiela hat hierbei \u00fcber die Jahre stets einen sehr wertvollen Beitrag geleistet! Und drittens befassen wir uns mit der Geschichte des Landes und der Rekonstruktion nach dem Genozid.<\/p>\n
Nebst dem Kigali Genozid Museum, einem ruandischen Kochkurs und einer Walking Tour im \u00e4ltesten Viertel der Stadt, besuchten wir eine Gemeinschaft, welche Teil des Projekts \u00abKuh f\u00fcr den Frieden\u00bb ist. Cambiela hat in den letzten Jahren jeweils eine Kuh finanziert, die einem T\u00e4ter-Opfer-Paar des V\u00f6lkermords ausgeh\u00e4ndigt wird. Damit soll deren Vers\u00f6hnungsprozess gefestigt werden. Auch leistet die Kuh einen bedeutenden Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung. Nachdem wir von unserem Leben in Wort und Bild erz\u00e4hlten, hat uns die Gemeinschaft gezeigt, wie sie lebt und was ihre Freuden und Leiden sind. Die abschliessende Kuhzeremonie, bei welcher dem T\u00e4ter-Opfer-Paar die Kuh feierlich \u00fcbergeben wird, symbolisiert diesen wichtigen Schritt f\u00fcr die Gemeinschaft.<\/p>\n
Cambiela Pr\u00e4sidentin Chantal Mayr hat ihre Eindr\u00fccke wie folgt festgehalten:<\/p>\n
\u00abDas Programm war vielseitig und sehr bedacht aufgebaut. Es wurden ein direkter Kontakt mit der lokalen Bev\u00f6lkerung erm\u00f6glicht und breite Diskussionen ge\u00f6ffnet und angeregt. Vorurteile wurden abgebaut und Respekt und gegenseitiges Verst\u00e4ndnis aufgebaut. Diese Reise gab mir eine breitere Weltanschauung. Meiner Meinung nach leistet sie einen grossen Beitrag zur F\u00f6rderung des nachhaltigen Tourismus.\u00bb<\/p><\/blockquote>\n
Und Salom\u00e9 Barrer (Pr\u00e4sidentin Student HUB) kommt zu folgendem Schluss:<\/p>\n
\u00abAuf dieser Reise erh\u00e4lt man die Chance Land und Leute auf eine vertraute und authentische Art kennenzulernen. Man gewinnt Einblick in ihr allt\u00e4gliches Leben, in ihre Pl\u00e4ne und Ziele, was mich motiviert hat, meine Pl\u00e4ne und Ziele zu verfolgen. Es ist eine intensive Reise, in der man viel lernt, hinterfragt und sich pers\u00f6nlich weiterentwickeln kann.\u00bb<\/p><\/blockquote>\n
Auch n\u00e4chstes Jahr f\u00fchren wir wieder Reisen nach Ruanda durch. Die HTW Chur-Reise f\u00fcr Studierende findet vom 1. bis 12. Juli 2019 statt. COERESO bietet ebenfalls Studienreisen f\u00fcr Nicht-Studierende an. Die n\u00e4chste Studienreise findet vom 14. bis 28. Juli 2019 statt. Interessierte d\u00fcrfen sich gerne unter coereso@bluewin.ch<\/a> melden.<\/p>\n