{"id":5652,"date":"2018-04-17T06:49:14","date_gmt":"2018-04-17T05:49:14","guid":{"rendered":"http:\/\/wissensplatz.htwchur.ch\/?p=5652"},"modified":"2018-07-24T11:12:32","modified_gmt":"2018-07-24T09:12:32","slug":"wenn-dr-google-nicht-mehr-ausreicht","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/blog.fhgr.ch\/blog\/wenn-dr-google-nicht-mehr-ausreicht\/","title":{"rendered":"Wenn \u00abDr. Google\u00bb nicht mehr ausreicht"},"content":{"rendered":"
Die grosse Mehrheit der Patienten informiert sich vor dem Arztbesuch im Internet bei \u00abDr. Google\u00bb. Doch weil dort die Menge an Studien und Empfehlungen sehr gross und auch widerspr\u00fcchlich ist, f\u00fchlen sich viele verunsichert und \u00fcberfordert. <\/strong><\/p>\n Text: Prof. Dr. habil. Urs Dahinden \/ Bild: Prof. Dr. habil. Urs Dahinden<\/em><\/p>\n Die HTW Chur entwickelt deshalb in Zusammenarbeit mit der Z\u00fcrcher Hochschule f\u00fcr Angewandte Wissenschaften (Forschungsstelle Gesundheitswissenschaften), dem Kantonsspital Graub\u00fcnden (PD Dr. med. R\u00e4to Strebel, Chefarzt Urologische Abteilung) sowie sieben weiteren Kliniken eine Online-Entscheidungshilfe, welche den hohen Anspr\u00fcchen an Gesundheitsinformation im Internet entspricht und auf die besonderen Informationsbed\u00fcrfnisse von Prostatakrebspatienten zugeschnitten ist.<\/p>\n Dar\u00fcber hinaus soll die Software die Zusammenarbeit zwischen Patienten und \u00c4rzten vereinfachen, da \u00c4rzte die Online-Entscheidungshilfe bereits kennen, ihr vertrauen und Patienten gezielt auf relevante Inhalte hinweisen k\u00f6nnen. Die Software gibt auch keine Therapieempfehlungen ab, sondern liefert Entscheidungsgrundlagen (z.B. Vor- und Nachteile bestimmter Behandlungen). Die Online-Entscheidungshilfe soll nicht als Ersatz, sondern als Erg\u00e4nzung zum Arzt-Patienten-Gespr\u00e4ch dienen, denn die Therapieentscheidung soll nach wie vor im gemeinsamen Gespr\u00e4ch zwischen Arzt und Patient gef\u00e4llt werden.<\/p>\n Wieso Prostatakrebs? <\/strong> Woher kommen die Inhalte auf der Plattform?<\/strong> Die folgenden drei Brosch\u00fcren dienten als Grundlage:<\/p>\n Die Inhalte dieser Brosch\u00fcren werden mit dem Einverst\u00e4ndnis der entsprechenden Institutionen verwendet, wof\u00fcr wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken m\u00f6chten.<\/p>\n Zus\u00e4tzlich zu den Texten aus den Brosch\u00fcren wurden visuelle und interaktive Elemente eingef\u00fcgt, um von den zus\u00e4tzlichen M\u00f6glichkeiten der Online-Kommunikation profitieren zu k\u00f6nnen (siehe unten).<\/p>\n \n<\/p>\n Abbildung 1: Beispiel f\u00fcr die Visualisierungen in prostata-information.ch<\/em><\/p>\n \n<\/p>\n Abbildung 2: Fragebogen f\u00fcr Patienten zur Vorbereitung des Arztgespr\u00e4chs (Ausschnitt)<\/em><\/p>\n S\u00e4mtliche Illustrationen und Erkl\u00e4rgrafiken sind eigens f\u00fcr diese Plattform erstellt worden.<\/p>\n Wie hilfreich ist die Online-Entscheidungshilfe aus Sicht der betroffenen Patienten? <\/strong><\/p>\n Dazu wurden in einem ersten Test insgesamt 48 Prostatakrebspatienten befragt. Die Nutzenden sind mit der Plattform sehr zufrieden und finden ihre Informationsbed\u00fcrfnisse gut erf\u00fcllt. Sie zeigen drei Monate nach dem Entscheid eine gute Vorbereitung auf die Entscheidung und kaum Bedauern \u00fcber die Entscheidung.<\/p>\n In diesem Artikel in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift ist eine ausf\u00fchrliche Darstellung der Projektziele und der Befragungsergebnisse zu finden:<\/p>\n Schaffert, Ren\u00e9; Dahinden, Urs; Hess, Tanja; B\u00e4nziger, Andreas; Kuntschik, Philipp; Odoni, Fabian et al. (2017): Evaluation eines Online-Tutorials zum Prostatakarzinom. Entwicklung und \u00dcberpr\u00fcfung der Seite prostata-information.ch. In: Der Urologe. DOI: 10.1007\/s00120-017-0552-8.<\/a><\/p>\n Wie geht es weiter mit diesem Projekt?<\/strong><\/p>\n Basierend auf diesen vielversprechenden Resultaten wurde ein Nachfolgeprojekt beantragt, in dessen Rahmen die Online-Entscheidungshilfe aktualisiert und ihre Wirksamkeit mit einer gr\u00f6sseren Patientengruppe \u00fcberpr\u00fcft werden soll. Zudem kann diese Plattform auch als Prototyp f\u00fcr weitere Krankheitsbilder dienen.<\/p>\n Wer hat an der Entwicklung der Entscheidungshilfe mitgearbeitet?<\/strong><\/p>\n Die Online-Hilfe wurde unter Einbezug der folgenden Urologen entwickelt und eingesetzt:<\/p>\n <\/p>\n
\nProstatakrebs ist eine der h\u00e4ufigsten Krebserkrankungen bei M\u00e4nnern: In der Schweiz werden jedes Jahr etwa 6\u2018000 M\u00e4nner mit Prostatakrebs diagnostiziert. M\u00e4nner mit einer Prostatakrebsdiagnose sind mit verschiedenen Behandlungsalternativen konfrontiert, jede mit Vor- und Nachteilen. Eine umfassende Informationsvermittlung ist wichtig, um dem Patienten echte Mitsprachem\u00f6glichkeiten im Entscheidungsprozess zu geben. Deshalb wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts eine Online-Entscheidungshilfe f\u00fcr Prostatakrebs (prostata-information.ch) entwickelt, welche von der Krebsforschung Schweiz finanziert wurde.<\/p>\n
\nDie Plattform basiert auf gepr\u00fcften Informationen aus drei bereits bestehenden Patienten-Informationsbrosch\u00fcren zu Prostatakrebs. Diese wurden f\u00fcr diese Online-Hilfe neu zusammengestellt und angepasst. Anschliessend wurden die neu zusammengestellten Inhalte durch die Chef\u00e4rzte der beteiligten urologischen Kliniken auf ihre fachliche Korrektheit hin gepr\u00fcft.<\/p>\n\n
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