{"id":5007,"date":"2017-10-24T08:23:56","date_gmt":"2017-10-24T07:23:56","guid":{"rendered":"http:\/\/wissensplatz.htwchur.ch\/?p=5007"},"modified":"2018-07-20T07:33:16","modified_gmt":"2018-07-20T05:33:16","slug":"teilnehmende-verzweifelt-gesucht","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/blog.fhgr.ch\/blog\/teilnehmende-verzweifelt-gesucht\/","title":{"rendered":"Teilnehmer \u2013 verzweifelt gesucht!"},"content":{"rendered":"

Ein wissenschaftliches Experiment ist eine spannende Sache und stellt die Forschenden vor verschiedene Herausforderungen. Etwa dann, wenn man eine grosse Anzahl Probandinnen und Probanden braucht.<\/strong><\/p>\n

Text: Yvonne Herzig Gainsford und Amina Ovcina Cajacob<\/em><\/p>\n

Das Thema dieses Blogbeitrags ist die Wissenschaft, genauer gesagt das wissenschaftliche Experiment. Wir werden aber nicht \u00fcber Variablen sprechen oder \u00fcber kontrolliertes Manipulieren, und auch Begriffe wie Wahrheitsgehalt oder Ethik sollen an dieser Stelle nicht n\u00e4her erl\u00e4utert werden. Obwohl all dies und noch viel mehr nat\u00fcrlich zu einem wissenschaftlichen Experiment geh\u00f6rt. Wer sich n\u00e4her daf\u00fcr interessiert, kann zum Beispiel die Studie sciencEmotion<\/a> lesen, in der als Untersuchungsmethode ein Experiment eingesetzt wurde. Konkret wurde dabei untersucht, wie die MINT-Thematik in Videos aufbereitet werden sollte, damit sich junge Leute davon angesprochen f\u00fchlen und im Idealfall sogar eine Ausbildung im MINT-Bereich ins Auge fassen.<\/p>\n

Im Zentrum dieses Experiments standen 120 junge Teilnehmerinnen und Teilnehmer \u2013 und genau um die soll es hier gehen. Oder besser gesagt um die Herausforderung, diese 120 Probandinnen und Probanden zu finden. Eines der grossen Probleme, vor dem jeder steht, der Befragungen und \u00c4hnliches durchf\u00fchrt: Wie und wo findet man die passenden Leute?<\/p>\n

Je nach Studie m\u00fcssen bestimmte Bedingungen erf\u00fcllt sein, zum Beispiel in Bezug auf Alter, Geschlecht oder Ausbildung. Im Fall von sciencEmotion mussten 120 12- bis 21-J\u00e4hrige gefunden werden, jede Alterskategorie vertreten durch je sechs weibliche und sechs m\u00e4nnliche Teilnehmende. Es ging also nicht, einfach ganze Schulklassen teilnehmen zu lassen, die Gruppen mussten unseren spezifischen Anforderungen entsprechend zusammengesetzt sein.<\/p>\n

Um die j\u00fcngeren Probanden und Probandinnen zu finden, wurden verschiedenste Schulen der Kantone Graub\u00fcnden, St. Gallen, Basel und Z\u00fcrich ins Visier genommen. Es galt, unz\u00e4hlige Telefonate zu f\u00fchren, die richtige Ansprechperson zu finden und, last but not least, ganz viel \u00dcberzeugungsarbeit zu leisten. Wir hatten grosses Gl\u00fcck: Es gab etliche Lehrpersonen, die keine M\u00fche scheuten und mit viel Fantasie und Herzblut \u00abmassgeschneiderte\u00bb Gruppen zusammenstellten.<\/p>\n

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Clipart Illustration Professor Pointing To Green Chalk Board With Einstein Formula E=mc2. [Clip Art]. Retrieved from Encyclop\u00e6dia Britannica ImageQuest<\/figcaption><\/figure>\n

Um an die \u00e4lteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu kommen, lag es auf der Hand, Berufsschulen, aber auch Unternehmen und nat\u00fcrlich auch HTW-Studentinnen und -Studenten zu kontaktieren. Wie bei den j\u00fcngeren Alterskategorien stellte die spezifische Zusammensetzung der Gruppen auch bei den \u00e4lteren das gr\u00f6sste Problem dar. Gleichzeitig sahen wir uns mit einem eigenartigen Ph\u00e4nomen konfrontiert. Die jungen M\u00e4nner zwischen 19 und 21 Jahren schienen wie vom Erdboden verschluckt zu sein, sie meldeten sich weder auf unsere Aufrufe noch waren sie an einer Berufsschule zu finden. Die L\u00f6sung des Problems? Soldaten der Rekrutenschule Chur. Wir durften das Experiment in der Kaserne durchf\u00fchren, wo wir mit offenen Armen empfangen wurden und sehr professionelle Unterst\u00fctzung erhielten.<\/p>\n

Es war ein langer und manchmal z\u00e4her Weg, bis das Experiment abgeschlossen war. Aber jedes Mal, wenn eine Gruppe quirlig vor uns sass, gespannt der Dingte harrte, die da kommen w\u00fcrden, war es ein kleiner Sieg, und wir waren unserem Ziel wieder einen Schritt n\u00e4her. Bis es erneut heissen wird: Teilnehmende \u2013 verzweifelt gesucht!<\/p>\n

Wer sich in kompakter Form einen \u00dcberblick \u00fcber die Studie sciencEmotion verschaffen will, kann das zum Beispiel hier<\/a> tun.<\/p>\n