{"id":4286,"date":"2017-06-06T09:44:04","date_gmt":"2017-06-06T08:44:04","guid":{"rendered":"http:\/\/wissensplatz.htwchur.ch\/?p=4286"},"modified":"2018-07-20T07:36:37","modified_gmt":"2018-07-20T05:36:37","slug":"hannibal-ad-portas","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/blog.fhgr.ch\/blog\/hannibal-ad-portas\/","title":{"rendered":"Hannibal ad portas!"},"content":{"rendered":"

W\u00e4hrend des Punischen Krieges (215 v. Chr.) f\u00fchrte Hannibal dem R\u00f6mischen Reich schwere Niederlagen zu. Der Ausruf \u00abHannibal ad portas\u00bb war Zeichen der Angst vor der neuartigen Kriegsf\u00fchrung und dem ungewohnten Kriegsger\u00e4t des karthagischen Heerf\u00fchrers.<\/strong><\/p>\n

Text und Bilder: Martin Vollenweider<\/em><\/p>\n

Zweitausend Jahre sp\u00e4ter besch\u00e4ftigen uns keine Kampfelefanten, sondern neuartige Technologien und ungewohnte Brillen. Die Realit\u00e4t wird durch eine virtuelle Welt, welche kaum mehr von der realen zu unterscheiden ist, erweitert: \u00abAR, VR und MR ad portas!\u00bb
\nWas bedeutet diese Entwicklung f\u00fcr eine Hochschule und f\u00fcr Unternehmen? Wie unterscheiden sich die Technologien? Welches sind sinnvolle Anwendungen, wie werden sie gebaut?<\/p>\n

Unterschiede und Gemeinsamkeiten
\n<\/strong>Augmented Reality \u00fcberlagert<\/em> digital erzeugte Inhalte mit der realen Welt des Benutzers. Beim Betrachten eines Gegenstands mit dem Tablet oder Smartphone werden digitale Objekte (wie Bilder, Videos, Texte etc.) eingeblendet.
\nVirtual Reality schafft eine digitale Umgebung, welche die reale Welt des Benutzers vollst\u00e4ndig ersetzt. Die virtuelle Welt l\u00e4sst sich mit einer VR-Brille oder dem Google Cardboard betrachten.
\nBei Mixed Reality verschmelzen<\/em> die reale Welt des Benutzers und digital erzeugte Inhalte im Raum, beide Umgebungen koexistieren und interagieren miteinander. F\u00fcr das Betrachten von MR Anwendungen ist eine spezielle Brille mit Gl\u00e4sern notwendig, die Objekte (zum Beispiel in Form von Hologrammen) werden auf transparenten Bildschirmen in den Gl\u00e4sern dargestellt.<\/p>\n

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Bei AR werden auf dem flachen Bildschirm des Benutzers digitale Inhalte eingeblendet. VR entf\u00fchrt den Besucher in virtuelle 360\u00b0 R\u00e4ume und MR verbindet reale und digitale Welt nahtlos im Raum.<\/figcaption><\/figure>\n

 <\/p>\n

Anwendungsgebiete<\/strong>
\nAR, VR und MR lassen sich beinahe in jeder Branche einsetzen. Das klassische Beispiel f\u00fcr AR ist das Einblenden von Videos und Werbung bei Betrachten eines Printprodukts. Beim Emmer Logistiker Also werden zum Beispiel beim Anschauen des Gesch\u00e4ftsberichts mit einer Smartphone App dreidimensionale Visualisierungen der Gesch\u00e4ftszahlen eingeblendet, beim Spielwarenkatalog von Manor erscheinen Videos, 3D Objekte sowie aktuelle Preise.
\nEinsatzgebiete von VR L\u00f6sungen sind oft mit Gamification Elementen versehen. In einer App erlaubt die Migros, eine virtuelle Filiale zu erkunden und Produkte spielerisch kennen zu lernen, ein MMP Studierender simuliert in seiner Bachelor Arbeit das Kontrollzentrum von Fukushima und l\u00e4sst den Zuschauer die Momente des Erdbebens und der anschliessenden Nuklearkatastrophe nacherleben.
\nDie Schwerpunkte bei MR Anwendungen liegen bei Architektur, Medizin und Service Applikationen. Das Inselspital Bern entwickelte zum Beispiel einen Prototyp f\u00fcr Gehirnoperationen mit der Hololens, bei Thyssen Krupp unterst\u00fctzt die Brille die Servicetechniker bei Wartung und Service von Liftanlagen.
\nIm Bachelorstudium Multimedia Production\u00a0werden im Herbstsemester im Rahmen des Moduls Interaktive Medien etliche Studierendenprojekte mit Schwerpunkt AR und VR durchgef\u00fchrt.<\/p>\n

Die Erstellung von AR, VR und MR Anwendungen<\/strong>
\nF\u00fcr das Bauen von AR L\u00f6sungen stehen fixfertige Drag & Drop L\u00f6sungen (z.B. Takondi<\/a>, Aurasma<\/a> etc.), aber auch SDKs f\u00fcr verschiedene Programmiersprachen zur Verf\u00fcgung (z.B. Wikitude<\/a>, Catchoom<\/a> etc.), VR Anwendungen lassen sich mit dem Mozilla Framework A-Frame<\/a> realisieren. Die Technik ist einfach, die wirklich grossen Herausforderungen liegen bei Navigation und Usability.<\/p>\n

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Ein Studierender des Bachelorstudiums Information Science baute in einer Semesterarbeit einen Prototyp f\u00fcr das einfache Erstellen von AR Anwendungen.<\/figcaption><\/figure>\n

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Im Gegensatz zu AR und VR ist der Workflow bei MR recht komplex, Navigation und Usability sind weitgehend noch nicht erforscht.<\/p>\n

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F\u00fcr eine Hololens Anwendung werden die 3D Objekte in einem Werkzeug wie Blender erstellt, f\u00fcr Unity exportiert, dort mit C# Skripten angereichert und via Visual Studio auf die Hololens gespielt.<\/figcaption><\/figure>\n

 <\/p>\n

\u00abAR, VR und MR ad portas!\u00bb \u2013 die neuen Technologien warten auf die Erforschung!<\/p>\n

\n

Prof. Martin Vollenweider<\/a><\/p>\n

Martin Vollenweider ist Dozent, verantwortlich f\u00fcr das Modul Interaktive Medien und Vertiefungsleiter Media Applications im Bachelor-Studiengang Multimedia Production<\/a>.<\/p>\n

Dies ist ein Blog-Beitrag der HTW Chur<\/a>.<\/em><\/p>\n

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