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Open Edu­ca­ti­on Day 2025: Di­gi­ta­le Kul­tur­ver­mitt­lung als Lehr­kon­zept

Am 17. Mai 2025 präsentierten Vera Husfeldt, Daniel Klinkhammer, Urban Kalbermatter und Maia Lenherr im Rahmen des Workshops

„Shaping culture: Virtual, real and hybrid places of encounter“

beim Open Education Day 2025 an der PHBern ein innovatives Lehrprojekt der FH Graubünden zur digitalen Kulturvermittlung. Zentrales Thema war der Kurs Mediale Kulturvermittlung, in dem Studierende im Herbstsemester 2024/2025 neue Vermittlungsformate für das Centro Giacometti in Stampa entwickelten.

Die gestalterischen und konzeptionellen Ansätze entstanden in eines projektbasierten, co-kreativen Lehrformats, das moderne UX-Methoden mit narrativen und digitalen Elementen verknüpft.

Dem Centro Giacometti stehen keine Originalkunstwerke der berühmten Künstlerfamilie zur Verfügung. Ziel des Projektkurses war es daher, digitale Wege zu finden, um immaterielle Aspekte der Familiengeschichte und das kreative Umfeld in Stampa erlebbar zu machen. Bereits im Rahmen einer Pilotstudie wurden dafür Ideen entwickelt, wie Orte, Landschaft und Erinnerung mit den „Abwesenden“ – den international bekannten Giacomettis – verbunden werden können.

In enger Zusammenarbeit mit Marco Giacometti (Centro Giacometti) entstanden so im Kurs vier interaktive Prototypen:

  • Eine interaktive Tablet-Anwendung, die biografische Verknüpfungen über einen digitalen Stammbaum vermittelt und Nutzerinnen und Nutzer spielerisch in die Familiengeschichte eintauchen lässt.
  • Digitale Spaziergänge, die geografische und kunsthistorische Informationen der Region Stampa über GPS-Daten und QR-Codes zugänglich machen und mit den Kunstwerken verknüpfen.
  • Eine Augmented-Reality-Anwendung, die Besuchende in ein virtuelles Atelier eintreten lässt, in dem animierte Porträts sprechen, Hintergründe zu Giacometti-Kunstwerken erläutern und durch die Ausstellung führen.
  • Eine Virtual-Reality-Umgebung, in der begehbare Räume geschaffen wurden, die es ermöglichen, Kunstwerke digital zu erleben und sogar selbst zu gestalten.

Der Workshop in Bern rückte nicht nur die studentischen Ergebnisse ins Licht, sondern insbesondere den Lehr- und Lernprozess: Von der ersten Themenfindung über Design Sprints, Methodenworkshops (z. B. OpenWorldCafe), Figma-Prototyping, Storyboarding bis zur Präsentation und Evaluation am Ende des Semesters.

Die Projekte wurden im Rahmen des übergeordneten Initiativprojekts cultura.im.perfetta entwickelt, das neue Wege der digitalen Vermittlung und Co-Creation im ländlichen Raum fördert.

Der Workshop stieß auf grosses Interesse bei Lehrpersonen und Hochschuldidaktiker:innen. Besonders diskutiert wurde, wie digitale Prototypen auch im Schulkontext eingesetzt werden können – etwa zur partizipativen Auseinandersetzung mit Geschichte, Kunst oder Biografien.

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