Neunzehn engagierte Studierende lernten innovative Methoden der digitalen Kulturvermittlung kennen und praktisch anwenden. Sie beschäftigten sich dabei intensiv mit der Künstlerfamilie Giacometti aus dem Bergell.
Im Herbstsemester 2024/2025 wurde an der Fachhochschule Graubünden (FHGR) im Rahmen des Bachelorstudiengangs Informationswissenschaften ein praxisorientierter Projektkurs zur digitalen Kulturvermittlung durchgeführt. Der Kurs wurde geleitet von Daniel Klinkhammer und Vera Husfeldt. Er fand mit fachlicher Begleitung von Britta Pollmann und in enger Zusammenarbeit mit Marco Giacometti, Leiter des Centro Giacometti in Stampa, an den Standorten Chur und Zürich statt.
Die Studierenden entwickelten vier kreative Prototypen, die das kulturelle Erbe der Künstlerfamilie Giacometti auf unterschiedliche Weise erfahrbar machen:
- Eine interaktive Tablet-Anwendung, die biografische Verknüpfungen über einen digitalen Stammbaum vermittelt und Nutzerinnen und Nutzer spielerisch in die Familiengeschichte eintauchen lässt.
- Digitale Spaziergänge, die geografische und kunsthistorische Informationen der Region Stampa über GPS-Daten und QR-Codes zugänglich machen und mit den Kunstwerken verknüpfen.
- Eine Augmented-Reality-Anwendung, die Besuchende in ein virtuelles Atelier eintreten lässt, in dem animierte Porträts sprechen, Hintergründe zu Giacometti-Kunstwerken erläutern und durch die Ausstellung führen.
- Eine Virtual-Reality-Umgebung, in der begehbare Räume geschaffen wurden, die es ermöglichen, Kunstwerke digital zu erleben und sogar selbst zu gestalten.
Diese innovativen Prototypen verdeutlichen das Potenzial digitaler Medien für kleine, lokal verankerte Kulturinstitutionen. Sie zeigen, wie neue Formen des Erzählens, partizipative Ansätze und immersive Techniken das kulturelle Erbe nicht nur bewahren, sondern auf unterschiedliche Weise zugänglich und erlebbar machen können.
Der Projektkurs ist Teil der Initiative cultura.im.perfetta, die darauf abzielt, Co-Creation und digitale Vermittlungsansätze im Kulturbereich zu fördern. Durch die Verknüpfung von Theorie und Praxis konnten die Studierenden wertvolle Erfahrungen in der digitalen Kulturvermittlung sammeln und aktiv an der Gestaltung neuer Vermittlungsformate mitwirken.