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UXC-R05: Focus Group

Focus Groups sind eine qua­li­ta­ti­ve For­schungs­me­tho­de, die im UX Design ver­wen­det wird, um Ein­bli­cke in die Ein­stel­lun­gen, Wahr­neh­mun­gen und Ideen von Be­nut­zern be­züg­lich eines Pro­dukts oder einer Dienst­leis­tung zu ge­win­nen. Bei dieser Methode wird eine kleine Gruppe von Per­so­nen aus­ge­wählt, um in einer struk­tu­rier­ten Dis­kus­si­on ver­schie­de­ne Aspekte eines Designs zu er­ör­tern. Die In­ter­ak­tio­nen in­ner­halb der Gruppe können wert­vol­le In­for­ma­tio­nen liefern, die nicht immer durch Ein­zel­in­ter­views oder quan­ti­ta­ti­ve Me­tho­den er­sicht­lich sind (Krueger & Casey, 2015).


Vor­be­rei­tung

Die Planung einer Focus Group beginnt mit der Be­stim­mung der Ziele und der spe­zi­fi­schen Themen, die er­forscht werden sollen. Die Re­kru­tie­rung von Teil­neh­mern, die die Ziel­grup­pe des Pro­dukts re­prä­sen­tie­ren, ist ent­schei­dend für die Va­li­di­tät der Er­geb­nis­se. Es ist auch wichtig, einen er­fah­re­nen Mo­de­ra­tor aus­zu­wäh­len, der die Dis­kus­si­on leiten und gleich­zei­tig neutral bleiben kann. Die Er­stel­lung eines Leit­fa­dens mit offenen Fragen, die die Dis­kus­si­on sti­mu­lie­ren, ist eben­falls ein we­sent­li­cher Schritt in der Vor­be­rei­tung (Morgan, 1997).

Durch­füh­rung

Die Durch­füh­rung einer Focus Group findet in einer kon­trol­lier­ten Um­ge­bung statt, oft in einem spe­zi­el­len Raum mit Ein­weg­spie­geln, damit das For­schungs­team die Dis­kus­si­on be­ob­ach­ten kann, ohne die Teil­neh­mer zu stören. Der Mo­de­ra­tor führt die Teil­neh­mer durch die Dis­kus­si­on, indem er Fragen stellt und si­cher­stellt, dass alle Teil­neh­mer die Mög­lich­keit haben, ihre Meinung zu äußern. Es ist wichtig, die Sitzung auf­zu­zeich­nen, um si­cher­zu­stel­len, dass keine In­for­ma­tio­nen ver­lo­ren gehen (Green­baum, 1998).

Aus­wer­tung

Nach der Durch­füh­rung der Focus Group werden die Auf­zeich­nun­gen tran­skri­biert und ana­ly­siert. Die Analyse be­inhal­tet oft das Ko­die­ren von Daten und das Suchen nach wie­der­keh­ren­den Themen oder Mustern. Die Er­geb­nis­se werden genutzt, um die Nut­zer­an­for­de­run­gen besser zu ver­ste­hen und um spe­zi­fi­sche Aspekte des Designs zu ver­bes­sern. Ein Bericht wird er­stellt, der die wich­tigs­ten Er­kennt­nis­se und Emp­feh­lun­gen zu­sam­men­fasst (Lazar et al., 2010).

Vor- und Nach­tei­le

Die Methode ge­ne­riert durch die dy­na­mi­sche In­ter­ak­ti­on der Gruppe tief­grei­fen­de Ein­sich­ten und kann in­ner­halb einer kurzen Zeit eine breite Palette von Mei­nun­gen und Ideen er­fas­sen. Zu den Nach­tei­len gehört, dass sie durch do­mi­nan­te Teil­neh­mer oder Grup­pen­dy­na­mik be­ein­flusst werden kann. Zudem sind die Er­geb­nis­se oft nicht quan­ti­fi­zier­bar, was die In­ter­pre­ta­ti­on er­schwe­ren kann.


Weiterführende Literatur

  • Krueger, R. A., & Casey, M. A. (2015). Focus Groups: A Practical Guide for Applied Research. Sage Publications. Bietet eine umfassende Anleitung zur Planung und Durchführung von Focus Groups.
  • Morgan, D. L. (1997). Focus Groups as Qualitative Research. Sage Publications. Diskutiert methodologische Fragen und die Anwendung von Focus Groups in der qualitativen Forschung.
  • Greenbaum, T. L. (1998). The Handbook for Focus Group Research. Sage Publications. Bietet praktische Hinweise zur Durchführung von Focus Group-Forschung.
  • Lazar, J., Feng, J. H., & Hochheiser, H. (2010). Research Methods in Human-Computer Interaction. Wiley. Ein Leitfaden zu verschiedenen Forschungsmethoden in HCI, einschließlich Focus Groups.

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