Die User Journey Map ist eine visuelle Darstellung der Erfahrungen und Interaktionen, die ein Nutzer während der Nutzung eines Produkts oder einer Dienstleistung durchläuft. Diese Methode hilft Designern und Entwicklern zu verstehen, wie Nutzer mit dem Produkt interagieren, welche Emotionen dabei entstehen und wo mögliche Probleme liegen. Durch das Nachvollziehen der gesamten Nutzerreise können gezielte Verbesserungen am Design vorgenommen werden, um die Benutzererfahrung zu optimieren (Kalbach, 2016).
Vorbereitung
Die Vorbereitung einer User Journey Map erfordert zunächst eine gründliche Recherche, um ein tiefes Verständnis der Nutzer, ihrer Ziele, Bedürfnisse und Verhaltensweisen zu entwickeln. Es ist wichtig, Personas zu erstellen, die repräsentativ für die Zielgruppe des Produkts sind. Zudem sollten Daten aus Nutzerbefragungen, Beobachtungen und Analysen gesammelt werden, um die verschiedenen Stationen und Berührungspunkte der Nutzerreise zu identifizieren. Werkzeuge wie Whiteboards, Post-Its oder spezielle Software können zum Einsatz kommen, um die Journey Map zu visualisieren (Polaine et al., 2013).
Durchführung
Die Erstellung der User Journey Map beginnt mit der Festlegung der Hauptphasen der Nutzerreise, die von der ersten Wahrnehmung bis zur nachträglichen Nutzung reichen können. Jeder Schritt wird detailliert dargestellt, inklusive der Aktionen, Gedanken und Gefühle des Nutzers. Dabei werden auch die Schnittstellen zum Service oder Produkt markiert, die für das Nutzererlebnis entscheidend sind. Diese Phasen werden dann durch Linien verbunden, die die Reise des Nutzers durch das Produkt illustrieren (Stickdorn & Schneider, 2010).
Auswertung
Nachdem die Journey Map erstellt wurde, wird sie genutzt, um Diskussionen innerhalb des Design-Teams und mit Stakeholdern zu führen. Ziel ist es, Einblicke in die Nutzererfahrung zu gewinnen und Bereiche zu identifizieren, die verbessert werden müssen. Die Map dient als Grundlage für die Entwicklung von Lösungen für Designprobleme und zur Optimierung der gesamten Nutzererfahrung (Stickdorn & Schneider, 2010).
Vor- und Nachteile
Die Methode ermöglicht ein tiefes Verständnis der Nutzerbedürfnisse und -erfahrungen und fördert ein nutzerzentriertes Denken im gesamten Entwicklungsteam. Zu den Nachteilen zählt, dass der Prozess zeitaufwendig sein kann, besonders bei komplexen Produkten. Zudem hängt die Qualität der Ergebnisse stark von der Genauigkeit und Vollständigkeit der zugrunde liegenden Daten ab.
Weiterführende Literatur
- Kalbach, J. (2016). Mapping Experiences: A Guide to Creating Value through Journeys, Blueprints, and Diagrams. O'Reilly Media. Bietet eine umfassende Einführung in die Erstellung von User Journey Maps und anderen visuellen Darstellungen der Nutzererfahrung.
- Polaine, A., Løvlie, L., & Reason, B. (2013). Service Design: From Insight to Implementation. Rosenfeld Media. Erklärt die Bedeutung von Service Design und die Rolle von User Journeys zur Verbesserung der Dienstleistungsqualität.
- Stickdorn, M., & Schneider, J. (2010). This is Service Design Thinking: Basics, Tools, Cases. BIS Publishers. Stellt grundlegende Tools und Methoden des Service Designs vor, einschließlich User Journey Mapping.