In diesem Beitrag wird gezeigt, was durch Interviews und Umfragen herausgefunden werden kann.
Interviews und Umfragen
Interviews und Umfragen können in verschiedenen Phasen des Produktentwicklungsprozesses eingesetzt werden. Sie eignen sich einerseits in frühen Stadien der Produktentwicklung zur Erstellung von Anforderungsdefinitionen. Andererseits können Befragungen auch genutzt werden, um Einschätzungen von Anwenderinnen und Anwendern bezüglich der Qualität bereits existierender Produkte zu erhalten.
Demgegenüber läuft eine schriftliche Befragung (z.B. mittels einer Online-Umfrage) strukturierter ab. Diese Form der Befragung eignet sich daher insbesondere wenn quantitative Daten erhoben werden, welche statistisch signifikante Aussagen bezüglich der definierten Untersuchungsziele ermöglichen sollen. Generell ist bei Umfragen auf eine ausreichend grosse Teilnehmerzahl zu achten, denn nur auf diese Weise lassen sich repräsentative Ergebnisse erzielen. Man unterscheidet hierbei zwischen offenen (jeder kann teilnehmen) und geschlossenen Umfragen. Die Konzeption eines geeigneten Fragebogens ist besonders wichtig, da auf die Formulierung der Fragen, deren Reihenfolge, sowie das Antwortformat geachtet werden muss.
Fragebögen lassen sich nach dem Grad ihrer Standardisierung unterscheiden. Bei vollstandardisierten Fragebögen sind die Formulierung, die Reihenfolge sowie das Antwortformat (vordefinierte Skalen, z.B. --, -, 0, +, ++) festgelegt. Von teilstandardisierten Fragebögen spricht man dagegen, wenn die Antwortformate (auch) die Möglichkeit enthalten, Antworten frei zu formulieren.
Fragebögen werden oft zur Anforderungsanalyse, aber auch im Anschluss an Usability-Tests eingesetzt, um ein Gesamturteil zu einem Produkt zu bekommen.
Wichtige Fragebögen im Zusammenhang mit Usability-Evaluation sind:
- ISONorm 110
- ISOMetrics
- AttrakDiff
- User-Experience Questionnaire
- QUIS
- SUMI
Weiterführende Literatur
- Kontio, J., Lehtola, L. und Bragge, J. (2004). Using the Focus Group Method in Software Engineering: Obtaining Practitioner and User Experiences. In Proceedings of the 2004 International Symposium on Empirical Software Engineering (ISESE '04). IEEE Computer Society, Washington, DC, USA, 271-280.
- Krueger R. A., Casey, M. A.(2008). Focus Groups: A Practical Guide for Applied Research, Sage.
- Holtzblatt, K., und Jones, S. (1993). Contextual Inquiry: A Participatory Technique for System Design.' in Schuler, D., and Namioka, A. (eds.) Participatory Design: Principles and Practice. Lawrence Earlbaum, Hillsdale, NJ. S. 180-193.