In diesem Beitrag wird gezeigt, welche Vorteile heuristische Evaluationen bieten.
Heuristische Evaluation
Die heuristische Evaluation ist eine Usability-Methode zum Überprüfen, ob das User-Interface eines Produktes konform zu bestimmten anerkannten Prinzipien des Usability-Engineerings ist. Diese Prinzipien werden als Heuristiken bezeichnet. Dabei handelt es sich um Richtlinien für die anwenderfreundliche Gestaltung von Benutzerschnittstellen. Diese basieren auf Resultaten aus einer Vielzahl von Studien, welche von Experten und Expertinnen durchgeführt worden sind.
In einem ersten Durchgang verschaffen sich die Evaluatoren zunächst einen Überblick über das zu untersuchende Produkt, im zweiten Durchgang liegt der Fokus auf speziellen Interaktionselementen. Während beiden Durchgängen werden die Eigenschaften des Produktes mit entsprechenden Heuristiken verglichen. Die Evaluatoren untersuchen das Produkt zunächst alleine, anschliessend im Team. Dabei protokollieren sie sämtliche Verstösse gegen geltenden Heuristiken. Die meisten Heuristiken sind eher allgemein formuliert. Heuristische Evaluationen untersuchen unter anderem die Sichtbarkeit vom Systemstatus oder die Konsistenz der Benutzeroberfläche.
Eine Heuristische Evaluation ist einfach und schnell durchzuführen. Schon mit wenigen Experten und Expertinnen können in kurzer Zeit Usability-Probleme eines Produktes ermittelt werden. Daher bietet sich eine Heuristische Evaluation vor allem während früher Stadien der Produktentwicklung an.
- Heuer, J. (2003). Expertenevaluation. In: Heinsen, S. und Vogt, P. (Hrsg.). Usability praktisch umsetzen, S. 116-135. München: Hanser.
- Nielsen, J. (1997). Heuristic Evaluation. In: Nielsen, J. und Mack, R. (Hrsg.). Usability Inspection Methods, S. 25-62. New York: Wiley & Sons.
- Schweibenz, W. und Thissen, F. (2003). Qualität im Web – Benutzerfreundliche Webseiten durch Usability Evaluation. Berlin: Springer.