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Gui­de­lines zum Web­de­sign – Funk­tio­na­li­tä­ten

In diesem Beitrag sind Hinweise zu den wichtigsten Funktionalitäten zusammengefasst. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie entsprechende Features ausgestaltet sein sollten, um Usern eine möglichst optimale Aufgabenunterstützung zu bieten.

Suchmaske

Im Idealfall sollte die einfache Suche direkt in die Startseite eingebunden werden. Eine Alternative ist ein klar ersichtlicher Menüpunkt "Suche" im Navigationsmenü. Empfehlenswert ist eine Kombination aus beidem.

Die einfache Suche sollte analog zu Internetsuchmaschinen aus einem einzelnen Suchfeld bestehen. Dieses sollte breit genug sein um mehrere eingegebene Begriffe gleichzeitig anzuzeigen. Der Such-Button ist sinnvollerweise rechts neben dem Suchschlitz zu platzieren und klar zu benennen. Ein Link zur erweiterten Suche sollte entweder unterhalb des Suchschlitzes oder neben diesem eingefügt werden.

Zusätzlich kann eine erweiterte Suche mit mehreren Suchfeldern angeboten werden, um Usern komplexe Suchanfragen zu ermöglichen. Das erste Suchfeld sollte dabei so voreingestellt sein, das mit diesem analog zur einfachen Suche eine Recherche über alle Metadatenfelder hinweg durchgeführt werden kann (z.B. in der Form "Alle Felder").

Wichtig ist, dass für die User klar ersichtlich ist, auf welche Weise die einzelnen Felder miteinander verknüpft sind (z.B. AND oder OR). Als Standardeinstellung empfiehlt sich die Verwendung des AND-Operators, denn für gewöhnlich geben User lediglich mehrere Suchbegriffe ein auch wenn sie ein spezifischeres Informationsbedürfnis haben. Um Anwenderinnen und Anwendern, die nicht mit Booleschen Operatoren vertraut sind, die Nutzung der erweiterten Suche zu erleichtern empfiehlt es sich Operatoren wie AND oder OR  mit Formulierungen wie bspw. "Allen Wörtern (AND)" oder "Irgendeinem der Wörter (OR)" zu umschreiben.

Suchfunktionen

Boolesche Operatoren sollten sowohl bei der einfachen als auch bei der erweiterten Suche genutzt werden können. Im Idealfall sollte das System Boolesche Operatoren sowohl in Gross- und Kleinschreibung als auch in unterschiedlichen Formen erkennen (z.B. AND, UND, and, etc,). Sofern dies nicht möglich ist, muss in der Hilfe die Verwendung der Operatoren anhand von Beispielen erläutert werden.

Das System sollte ausserdem auch exakte Suchen bzw. die Suche nach Phrasen unterstützen. Üblicherweise werden für die Suche nach Phrasen Anführungszeichen verwendet. In diesem Fall dürfen Begriffe wie UND/ODER/NICHT nicht als Boolesche Operatoren interpretiert werden.

Auch eine Trunkierung (bspw.: Eingabe = Kind*; Ausgaben= Kind, Kindergarten, Kinderarbeit, etc...) sollte sowohl bei der einfachen wie auch bei der erweiterten Suche gleichermassen funktionieren. Wenn möglich sollte sowohl die Ersetzung eines einzelnen Zeichens (in der Regel mittels ?) sowie beliebig vieler Zeichen (üblicherweise mit *) unterstützt werden. Die unterstützten Möglichkeiten hinsichtlich der Trunkierung sind in der Hilfe zu erläutern (möglichst mit Beispielen).

Weitere wichtige Aspekte sind die Robustheit und die Fehlertoleranz der Suche. So darf bspw. die Eingabe von Sonderzeichen in die Suchmaske nicht zu Abstürzen führen. Ausserdem müssen Umlaute korrekt verarbeitet bzw. interpretiert werden (d.h. die Suche nach zürich oder zuerich muss gleich viele Treffer liefern).

In Bezug auf die Fehlertoleranz sollten Tippfehler, die zu einer leeren Treffermenge führen würden, abgefangen werden. Dies bedeutet anstatt keine Treffer anzubieten, sollte den Anwendenden stattdessen mittels "Meinten Sie...?" alternative Vorschläge unterbreitet werden.

Um die User bei der Formulierung ihrer Suchanfragen zu unterstützen ist auch eine Autocomplete-Funktion hilfreich, bei der nach jedem Tastenschlag bzw. auf Basis der bereits eingegeben Zeichen in einer Liste Vorschläge für potentielle Suchterme präsentiert werden.

Trefferliste

Mit Hinblick auf die Darstellung der Suchresultate ist vor allem auf ein gutes Zusammenspiel zwischen Suchfunktion und Trefferliste zu achten. Die verwendeten Suchbegriffe/-optionen sollten daher stets oberhalb der Trefferliste angezeigt werden. Im Idealfall sollte dabei jederzeit eine Anpassung der durchgeführten Suchanfrage möglich sein.

Für die Präsentation der Treffer selbst hat sich in den letzten Jahren eine Facettendarstellung etabliert. Dabei werden die eigentlichen Suchresultate in der Seitenmitte angezeigt, während links und/oder rechts Optionen zur weiteren Einschränkung der Suchergebnisse angeboten werden. Auf diese Weise wird Anwendenden die Neuformulierung oder Erweiterung der Suchparameter erspart.

Es ist auch wichtig auszugeben, wie viele Treffer eine Suchanfrage ergeben hat. Dies erleichtert Usern die Einschätzung, ob ihre Suchanfrage ggf. zu allgemein gehalten war und sie zusätzliche Suchbegriffe verwenden sollten.

Die Navigation innerhalb der Trefferliste kann auf verschiedene Arten gelöst werden. Klassischerweise erfolgt eine Aufteilung der Suchresultate auf mehrere Seiten, wo der User mittels Navigation blättern kann. Häufig werden als Standard 10 Treffer pro Seite präsentiert. In diesem Kontext kann es sinnvoll sein, den Usern eine Option anzubieten mit der sie selbst bestimmen können, wie viele Treffer pro Seite dargestellt werden sollen. Die Navigationselemente für den Wechsel zwischen den einzelnen Ergebnisseiten sollten sowohl oberhalb als auch unterhalb der Trefferliste zur Verfügung stehen, um unnötiges scrollen zu ersparen. Sinnvoll sind in diesem Kontext nicht nur Elemente um eine Seite vor- und zurückblättern zu können sondern ggf. auch Elemente die ein vor- und zurückspringen zum Anfang bzw. zum Ende der Trefferliste sowie einem gezielten Aufruf bestimmter Trefferseiten erlauben.

Neben der Paginierung (Seitennummerierung) hat sich in den letzten Jahren auch die Darstellung der Treffer als Endlosliste etabliert. Dabei werden in der Regel weitere Suchergebnisse "nachgeladen" wenn die Anwenderinnen und Anwender in der Trefferliste nach unten scrollen. Diese Darstellungsmethode eignet sich besonders für Systeme, in welchen die User häufig mit sehr grossen Ergebnismengen konfrontiert werden. 

Unabhängig von der Darstellung bzw. Aufteilung der Trefferliste sollte stets klar erkennbar sein, anhand welcher Kriterien die Trefferliste sortiert wurde. Die meisten Systeme verwenden hierfür analog zu Internetsuchmaschinen ein Relevance Ranking, wobei jedoch das Ranking für die User nicht immer transparent ist. Daher kann es sinnvoll sein Sortieroptionen anzubieten, damit die Reihenfolge der Treffer selbst bestimmt werden können. Idealerweise wird eine solche Option direkt oberhalb der Trefferliste positioniert.

Hilfe zur Suche

Generell ist darauf zu achten Hilfsangebote stets gut erkennbar zu positionieren. Wichtig ist dabei vor allem den Usern einen situationsbezogenen Einstieg in die Hilfe zu ermöglichen. Neben der Integration in die Seitennavigation bietet es sich daher an, entsprechende Angebote bspw. auch auf der Startseite, beim Einstieg in die Recherche (sowohl bei der einfachen als auch der erweiterten Suche) und bei den Trefferlisten zu verlinken. Die Kennzeichnung der Hilfsangebote sollten eine Kontextrelevanz aufweisen. Anstelle des unspezifischen Ausdrucks "Hilfe" empfiehlt es sich Formulierungen wie "Tipps zu..." oder "Wie kann ich..." zu verwenden.

Die Suchhilfe selbst sollte klar gegliedert sein und sich an den Arbeitsschritten der User orientieren. Es sollten sowohl deklarative Erläuterungen (was) als auch prozedurale Erklärungen (wie) angeboten werden. Insbesondere sollten die Erläuterungen stets mit praktischen Beispielen untermauert werden. Auch kurze Videoclips (z.B. in Form von Guided Tours) sind zu empfehlen.

In einem Hilfetext sollten technische Fachausdrücke vermieden werden, falls ein Fachbegriff unvermeidlich ist, ist es nutzerfreundlich diesen zu erläutern.

Bei umfangreichen Hilfeangeboten bietet sich eine Übersicht an, die den direkten Einstieg in bestimmte Hilfethemen ermöglicht.

Zwecks der Einbindung der Hilfe kann es je nach Art des Angebots von Vorteil sein, dass diese in Form eines modalen Dialogs bzw. eines Overlays aufgerufen wird. Auf diese Weise bleiben bspw. bei Recherchen die bereits vorgenommenen Eingaben erhalten und die User können nach dem betrachten der Hilfe direkt mit der Suche fortfahren.

Benutzerkonto

Je nach Angebot ist es wichtig, dass der User eigene Einstellungen vornehmen und so das Online-Angebot seinen Präferenzen anpassen kann.

Zentral für eine solche Personalisierung ist die Möglichkeit entsprechende Einstellungen über ein Benutzerkonto dauerhaft speichern zu können. Zum Beispiel die Sprachwahl, Schriftgrösse oder auch die Anzahl der Titel pro Trefferseite.

Über einen Benutzeraccount können User zusätzlich bei der Suche unterstützt werden. Beispielsweise mit der Möglichkeit Suchanfragen zu speichern und diese bei Bedarf erneut auszuführen. Auch die Option im System eigene Trefferlisten in Form einer Merkliste pflegen zu können ist ein hilfreiches Feature. Das Hinzufügen von Objekten zu solchen Merklisten sollte dabei sowohl von der Trefferliste als auch der Detailansicht möglich sein. Im Idealfall sollten die Listen darüber hinaus auch exportiert werden können. Weiter könnte es, gerade bei umfangreichen Listen, hilfreich sein, wenn der User den Objekten Schlagworte zuweisen kann.

Mehrsprachigkeit

Ist die Website auf Mehrsprachigkeit ausgelegt, so sollte darauf geachtet werden, dass ein Wechsel der Sprache auf jeder Unterseite möglich ist. Somit haben auch Quereinsteigende, welche die Website über eine Suchmaschine gefunden haben, die Möglichkeit, schnell und einfach in ihre gewünschte Sprache zu wechseln. Dabei ist es wichtig, dass die User bei einem Wechsel der Sprache auf der aufgerufenen Unterseite bleiben und nicht zur Startseite weitergeleitet werden. Die Navigation für den Sprachwechsel sollte in der Regel rechts oder links oben in die Website integriert werden.

Wenn möglich sollte für alle Sprachen jeweils das komplette Informationsangebot zur Verfügung stehen, wobei auf qualitativ hochwertige Übersetzungen zu achten ist. In Fällen wo keine vollständige Übersetzung aller Seiten möglich ist, sollten in den einzelnen Sprachversionen keine anderssprachigen oder leeren Seiten angeboten werden. Hier bietet es sich an, die nicht übersetzten Seiten in der Navigation auszublenden.

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