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Peer-Feedback

Feed­back­pro­zes­se als Schlüs­sel zum Lern­erfolg

In der akademischen Lehre spielt Feedback eine zentrale Rolle beim Lernerfolg von Studierenden. Besonders in praxisorientierten Modulen, die auf nutzerzentriertes Design und Produktentwicklung ausgerichtet sind, ist die kontinuierliche Reflexion von entscheidender Bedeutung. Ein gut strukturierter Feedbackprozess ermöglicht es den Studierenden, ihre Arbeitsergebnisse zu hinterfragen und ihre Fähigkeiten zu verbessern, was zu einer vertieften Auseinandersetzung mit dem Lernstoff führt. Dieses Good Practice zeigt die Umsetzung von Feedbackschleifen im Modul "Lean UX for Product Development: From Idea to Minimal Viable Product“.

Regelmässige Feedbackschleifen im Unterricht

Ein effektiver Ansatz zur Integration von Feedback in den Lernprozess ist die regelmässige Besprechung vergangener Arbeitspakete zu Beginn jeder Vorlesung. Diese Methode fördert den kontinuierlichen Lernprozess, indem Studierende gezielt Rückmeldungen zu ihren bisherigen Arbeiten erhalten. Dies schafft die Möglichkeit, Missverständnisse und Herausforderungen frühzeitig zu identifizieren und zu klären. Indem Studierende ihre Ansätze und Lösungen reflektieren, lernen sie, ihre eigenen Methoden zu hinterfragen und zu optimieren. Solche Feedbackrunden stärken nicht nur das Verständnis für die Themen, sondern fördern auch eine offene Kommunikationskultur, in der Fragen gestellt und Unsicherheiten angesprochen werden können. Diese Praxis trägt zur Lernmotivation bei und ermöglicht den Studierenden, ihre Fortschritte besser zu verfolgen.

Effiziente Kommunikation im Lehr-Lern-Prozess

Eine weitere Schlüsselkomponente für erfolgreiches Lernen ist die effiziente Kommunikation zwischen Dozierenden und Studierenden. Ein transparenter und direkter Austausch fördert eine schnelle Klärung von inhaltlichen und organisatorischen Fragen. Studierende sollten ermutigt werden, präzise und konkrete Fragen zu stellen, um eine schnelle und zielgerichtete Antwort zu erhalten. Die Nutzung klar strukturierter Kommunikationskanäle für asynchrone Anliegen – sei es über Moodle, E-Mail oder Webex – erleichtert die Interaktion und sorgt für einen reibungslosen Ablauf des Lernprozesses. Diese kurzen, direkten Kommunikationswege tragen zur besseren Erreichbarkeit der Lehrperson bei und ermöglichen eine schnelle Unterstützung der Studierenden.

Peer-Feedback: Eine wertvolle Methode für gegenseitiges Lernen

Ein weiterer wichtiger Aspekt im Lernprozess ist das Peer-Feedback. Diese Methode gibt den Studierenden die Möglichkeit, ihre Arbeiten untereinander zu überprüfen und sich gegenseitig Rückmeldungen zu geben. Peer-Feedback fördert nicht nur die Zusammenarbeit und das Vertrauen innerhalb der Gruppe, sondern bietet den Studierenden auch die Chance, ihre Fähigkeiten zur kritischen Analyse und Reflexion zu entwickeln. Diese gegenseitige Unterstützung trägt zu einer aktiveren, selbstgesteuerten Lernumgebung bei, in der Studierende nicht nur von Dozierenden, sondern auch voneinander lernen können.

Die folgende Tabelle zeigt ein Beispiel, wie Studierende anderen Studierenden zu den Ergebnissen eines Arbeitspaketes im Rahmen des Moduls Feedback gaben. Diese Ergebnisse wurden zu Beginn der nächsten Unterrichtseinheit am Beispiel eines Studierendenprojekts gemeinsam mit allen Studierenden besprochen.

Abb.1: Tabelle mit Peer-Feedback zu Hypothesen. 

Nachhaltige Unterstützung statt Dauerverfügbarkeit

Der optimale Feedbackprozess in der Lehre bedeutet nicht, ständig erreichbar zu sein, sondern gezielte Strukturen zu schaffen, die eine nachhaltige Unterstützung der Studierenden ermöglichen. Eine gelungene Kombination aus synchronen und asynchronen Feedbackschleifen sowie klaren Kommunikationsrichtlinien fördert eine effiziente Betreuung und eine positive Lernatmosphäre. Dieser strategische Feedbackprozess stärkt nicht nur das fachliche Verständnis der Studierenden, sondern trägt auch zu ihrer persönlichen Weiterentwicklung bei, indem er ihnen hilft, ihre Lernfortschritte zu reflektieren und ihre Arbeitsweise kontinuierlich zu verbessern.

Take-Aways:

  • Vielfältiges Feedback zählt: Eine ausgewogene Kombination aus Dozierenden- und Peer-Feedback fördert eine optimale Lernentwicklung.
  • Perspektivenwechsel durch Feedback: Studierende profitieren von gezielten Feedbackaufgaben, die ihnen neue Blickwinkel eröffnen.
  • Mehr Austausch, besseres Klima: Kontinuierliches Feedback im Klassenzimmer stärkt die Zusammenarbeit und schafft eine motivierende Lernatmosphäre.

Weiterführende Links und Ressourcen:

Kontakt

Florian Mathis

Dozent Schweizerisches Institut für Informationswissenschaft (SII)
E-Mail: florian.mathis@fhgr.ch

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