Alle reden darüber, viele tun etwas, nur einige profitieren davon: Das ist das vielfältige Ökosystem zur Unterstützung des Unternehmertums[1]. KMU, Jungunternehmen und Start-ups bietet sich ein breites Angebot, um das eigene Unternehmen in jeder Situation oder Phase und mit Einsatz digitaler Lösungen voranzubringen. Für viele ist dieses Ökosystem jedoch ein schwer zu greifendes Gespenst. Das muss nicht sein.
Was Unternehmende könnten und nicht so gut können
Digitalisierung, Transformation, Nachhaltigkeit, New Work, neue Geschäftsmodelle: Unternehmende kennen die aktuellen Themen und spüren den Druck, den inneren Bedarf oder sie sehen die Chancen. Das Tagesgeschäft bestimmt jedoch den Rhythmus. Das Dringende verdrängt das Wichtige. Sie haben oder nehmen sich wenig Zeit, um sich eingehend mit dem vielfältigen Ökosystem auseinanderzusetzen. Informationen zu Unterstützungsleistungen durch Rat und Tat, aber auch finanziell, erreichen die Unternehmen zwar – es gibt neben dem Zeitmangel aber noch weitere Hürden, welche sie davon abhält, sich vertieft damit auseinanderzusetzen oder gar Kontakt aufzunehmen und einen Antrag einzureichen.
Zu den Gründen zählen nebst dem Zeitmangel z.B. die gefühlte Komplexität und Undurchsichtigkeit von Fördermitteln und Angeboten für Unterstützungsleistungen, aber auch persönliche Hemmungen.
Insbesondere letzteres ist vollkommen unbegründet. Die angebotenen Dienstleistungen und Fördermittel sind schliesslich dazu da, genutzt zu werden. Viele davon suchen aktiv werbend nach potenziellen Unternehmen gross und klein, welche gefördert oder unterstützt werden können.
Was Unternehmende wollen und nicht alleine tun sollten
KMU, Jungunternehmen und Start-ups, wollen ihr Unternehmen voranbringen Unternehmende wollen die Wettbewerbsfähigkeit steigern. Sie wollen die Kosten oder die Risiken senken. Natürlich auch mit digitalen Mitteln. Praktisch jedes Projekt ist heute auch ein digitales Projekt. Wenn den Unternehmenden der Nutzen für das Geschäft klar wird, wenn der ‘Business Case’ stimmt, dann können Unternehmen auch Ressourcen freisetzen. Digitalisierung für sich ist kein Business Case. Unternehmen wollen nicht ‘Digitalisieren’, sie wollen den Absatz oder die Gewinnmarge und die Zukunftsaussichten verbessern. Oft reicht es, die vorhandenen oder offensichtlichen Ideen und Projekte durch ein begleitendes Coaching beim Vorankommen konstant leicht anzustossen. So oder so: Unternehmensentwicklung muss mit stetem Effort geführt werden, sonst führt es irgend- und nirgendwohin. Die digitale Transformation entwickelt nur in Verbindung mit einem Geschäftsvorgang nachhaltig Kraft und Nutzen.
Digitalisierung als Treiber der Unternehmensentwicklung
Für die einen Unternehmen ist Digitalisierung das Mittel, um die Kundenbeziehung zu verbessern. Für andere ist es die Verkaufsförderung, die Chance eines neuen Geschäftsmodelles oder die effiziente Koordination der Zusammenarbeit intern oder extern. Für produzierende Unternehmen liegt Potenzial zusätzlich in der Entwicklung und der Produktion. Bestimmen Sie den Zweck der Digitalisierung und ihre individuelle Reisegeschwindigkeit für die Umsetzung, dann steigen die Chancen. Digitalisierung ist kein Einmalprojekt. Es ist eine Fernwanderung mit kurzen Sprints dazwischen. Besser langsam, aber stetig vorankommen, als Stillstehen und Feuerwerk bewundern oder gar im Kreis drehen. Digitalisierung ist stets eine Form von Innovation und Wandel. Es ist eine Veränderung. Es ist ein Wandel von Werten und es ist ein neues Verhalten - am besten konsequent über eine längere Zukunft hinweg. Digitalisierung und Unternehmensentwicklung ist ein Innovationsmanagement und eine langfristige Strategie.
Der rasche, gesamtwirtschaftliche Wandel – nicht nur wegen neuen Technologien – treibt immer neue Blüten des Strukturwandels immer rascher voran. Strukturwandel bedeutet Wettbewerb. Die gute Nachricht: Wettbewerbe sind dazu da, dass man Sie gewinnt! Neue Kunden und Märkte sind zu erobern! Neue Produktionstechniken sind zu nutzen! Gewinnen wollen – das ist der gute Geist, der Unternehmen in die Zukunft bringt. Die digitale Transformation kann die entscheidende Befähigung dazu sein.
Coaching ist der ‘Hitchhikers Guide’ zur Nutzung des Ökosystems
In den wenigsten Fällen ist es möglich, mit einem grossen und teuren Projekt einen z.B. strukturellen Rückstand auf einen Schlag aufzuholen. Es kommt vor, dass das Aufholen ein rasches Überholen sein muss und dass die externe Finanzierung erfordert. Ansonsten ist es ein Plan in Schritten und eine kontinuierliche Umsetzung.
Um zu einem Plan und in die Gänge zu kommen, gibt es in allen Regionen, z.B. wie die Ostschweiz und ganz besonders im Kanton Graubünden, Unterstützung. Sie unternehmen – wir unterstützen, das ist die Devise der KMU-Zentrums Graubünden am Schweizerischen Institut für Entrepreneurship SIFE an der FH Graubünden. Das ist auch die Devise des Ostschweizerischen Innovationsnetzwerkes INOS.swiss, zu dem das KMU-Zentrum gehört. KMU, Jungunternehmen und Start-ups erhalten da einen individuellen und unentgeltlichen Einstieg zum Fortschritt und zu fortgesetztem Coaching für Ihre künftige Entwickelung und damit einhergehend auch zur digitalen Transformation. Mit einem Coach gelingt das, wofür im Alltag keine Zeit ist. Die Erfahrungen am KMU-Zentrum zeigen: am Wissen fehlt es den Unternehmenden eher selten. Es fehlt vor allem an Zeit und am Wissen, wie das Ökosystem genutzt werden kann.

Das Ökosystem für Unternehmende aus Bündner Perspektive
Coaching kann genau da helfen. Coaching gibt Anschub, schärft den Sinn, die Werte und die Ziele. In die Gänge bringen. Mit Coaching reisen Unternehmende ‘per Anhalter’ durch das digitale Ökosystem. Die Abbildung zeigen einen Ausschnitt dieses Ökosystems. Die Coaches und das KMU-Zentrum kennen die Akteure darin und ihre Angebote. Coaches finden den ersten Schritt und sehr oft auch den nächsten und den übernächsten. Mit einem Coaching wird klarer, was der angestrebte Nutzen für das Unternehmen ist. Das KMU-Zentrum hilft, mit der FH Graubünden und ihren Instituten wie dem SIFE und auch bei der Anbahnung des Kontaktes zu den Akteuren und gar bei der Einreichung von Anträgen bei Förderinstrumenten oder Finanzierung bei Stiftungen und der Privatwirtschaft. Die Unternehmen brauchen dieses Ökosystem nicht im Detail zu kennen – die Coaches kennen es – und das KMU-Zentrum hilft bei der Erschliessung seiner Potentiale für jedes Unternehmen und praktisch jede Fragestellung.
«Drannebliibe...» - es ist eine Fernwanderung mit kurzen Sprints
Es tun und nicht stehen bleiben. Über 50 Unternehmen nehmen jedes Jahr das KMU-Zentrum als Ausgangspunkt, um als erfolgreiches Unternehmen mit dem Ökosystem auf vielfältige und wiederholte Art und Weise zusammenzuarbeiten.
Die Unternehmen profitieren dabei von Unterstützung in allen Schritten von Opportunitäten analysieren über potenzielle Vorhaben identifizieren, Prototypen und einen Umsetzungsplan entwickeln, Technologien in der Anwendung erforschen, Schritte von der Idee bis zur Implementierung umsetzen, Marktanalysen, Pilotieren, Verankern bis hin zum Skalieren des Erfolgs. Wo auch immer ein Unternehmen aktuell steht, mit Coaching bringen Unternehmen Triebkraft in die Entwicklung des Unternehmens und in die Digitalisierungsstrategie.
Über 100 erhalten Auskünfte für ihre nächsten Schritte. Bei mehr als 10 führt diese Zusammenarbeit jedes Jahr zu grösseren Innovationsprojekten im Rahmen von kantonalen, nationalen und internationalen Förderorganisationen, mit dem SIFE und der FH Graubünden.
Das KMU-Zentrum als Point-of-Entry für Graubünden und der Expertise von Professorinnen und Professoren vom SIFE, der FH Graubünden und dem ganzen regionalen Netzwerk ist der Startpunkt für eine erfolgreiche Reise durch das digitale und unternehmerische Ökosystem von Graubünden aus in die ganze Schweiz und in die Europäische Union.
Prof. Dr. Nico Tschanz ist Leiter KMU-Zentrum Graubünden und Dozent für Digital Business am Schweizerischen Institut für Entrepreneurship der Fachhochschule Graubünden FHGR. Wer (mit Coaching) vorwärtskommen will, findet den Einstieg unter www.kmuzentrum.ch
[1] Der Titel ist angelehnt an den bekannten Film «Hitchhikers Guide to the Galaxy», zu Deutsch: per Anhalter durch die Galaxis, von Douglas Adams, 1979.