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Goededag Antwer­pen

Vor genau 5 Wochen bin ich bei fast 30° mit meinem riesigen Koffer voller Winterkleidung am wunderschönen Hauptbahnhof Antwerpens angekommen. In Belgien, einem Land, welches so nahe an zuhause ist und dennoch nie auf meinem Radar war. Denn wer Holländisch lernen will, geht wohl in die Niederlande, wer gutes Bier mag, reist nach Deutschland und die Schokoladenliebhaber werden in der Schweiz glücklich. Kann also ein kleines Land wie Belgien da mithalten?

Kultur

Der Spruch «Anderes Land, andere Sitten» trifft beim Vergleich von der Schweiz mit Belgien nur bei Kleinigkeiten zu. Die meisten Menschen empfinden das Land als teuer, die Leute als freundlich, aber eher schwer zugänglich für Freundschaften und wir haben beide das Gefühl, dass unsere Schokolade die Beste ist.

Sogar in der Sprache sind wir uns bekanntlich sehr ähnlich. Ich würde Holländisch tatsächlich so beschreiben, als würde ein sehr betrunkener Engländer Deutsch sprechen wollen. Ich verstehe hier also teilweise das Thema eines Gesprächs, aber eben doch nicht genug, um mitreden zu können. Hoffen wir, dass sich dies dank meinen Holländisch-Lektionen bald ändert.

Stadt & Umgebung

In Antwerpen fühlte ich mich von Anfang an sehr wohl. Die Altstadt besticht mit wunderschönen Fassaden, Backstein-Gebäuden sowie diversen kleinen Kaffees und Second-Hand Stores, die zum Stöbern und Verweilen einladen. Die anderen Stadtteile beim Hafen oder im Süden unterscheiden sich vom Stil her sehr vom Zentrum, was sie aber nicht weniger sehenswert macht. Im Gegenteil, ich denke Antwerpen bietet für alle einen Wohlfühlort.

Mit dem Zug und Flixbus kann man im In- und nahegelegenen Ausland zu günstigen Preisen diverse Tages- sowie Wochenendausflüge unternehmen. So besuchte ich bei den fast 30° Anfang September die Nordsee, schlenderte durch die bezaubernden Altstädte von Gent und Brügge und reise nächste Woche ins lebhafte Amsterdam.

Mein Alltag

Gemeinsam mit einem Belgier und einer Russin wohne ich im Zentrum der Altstadt. Von hier aus ist alles Wichtige (Einkaufen, Restaurants, Bars, Parks) in wenigen Gehminuten erreichbar. Ich habe auch ein günstiges Fitness Center gefunden und besuche regelmässig Yogastunden.

Normalerweise findet der Unterricht der Hochschule an zwei ganzen und zwei Halbtagen statt. Dies bedeutet, dass auch unter der Woche genug Zeit bleibt um Museen, Kaffees oder eben andere Städte zu besuchen.

Zu Beginn war ich sehr oft allein unterwegs, da ich zwar einige Leute an den Welcome Days kennengelernt habe, aber es doch nicht ausreichte, um mehr Zeit miteinander verbringen zu wollen. Zum Glück hat sich dies mit der Zeit (und die muss man sich lassen) jedoch geändert. Nun sind die ersten Steine für neue Freundschaften gelegt und ich befinde mich zunehmend in Begleitung bei meinen kleinen sowie grossen Ausflügen und kann die tollen Erlebnisse teilen.

Fazit

Mein Zwischenfazit ist durchaus positiv. Ich mag die Städte in Belgien sehr und fühle mich hier wohl. Die Erfahrung an einer anderen Hochschule zeigte mir, dass mein Wissensstand in gewissen Bereichen höher war als gedacht und die internationalen Gruppenarbeiten stellen uns vor neue Herausforderungen, aus denen wir alle viel lernen. Zuletzt freue ich mich auf weitere Ausflüge im In- und Umland und diese mit meinen neuen FreundInnen teilen zu können.

Wenn Belgien also bisher auch noch nicht auf deiner Bucketliste war, ist es definitiv Zeit dies zu ändern. Es erwarten dich noch charmantere Städte als in Holland, noch besseres Bier als in Deutschland und gaanz viele süsse Kaffees. Einzig die Schokolade würde ich immer noch in der Schweiz geniessen 😉

Léonie Schaub hat an unserer Partnerhochschule KdG University of Applied Sciences and Arts in Belgien ein Austauschsemester absolviert. An der Fachhochschule Graubünden studiert Léonie Multimedia Production.

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