Ich bin Jessica, 24 Jahre alt, und ich studiere Sportmanagement an der FHGR. Zurzeit absolviere ich mein 6. Semester als Austauschstudentin an der Hanze University of Applied Sciences in Groningen, Holland.
Schon bevor ich mein Studium an der FHGR begonnen habe, träumte ich von einem Austauschsemester. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass dieser in Erfüllung ging und ich es in der Studentenstadt Groningen absolvieren konnte. Leider hat mein Studiengang nur eine Partnerschule für ein Austauschsemester, aber der Norden Hollands enttäuscht mich überhaupt nicht.
Das Coole an Groningen ist, dass es eine riesige Studentenstadt ist, in der die verschiedensten Kulturen aufeinandertreffen (Ich treffe mehr internationale Studenten als Einheimische). Da ich mich schon immer für andere Kulturen interessiert habe, bin ich hier genau am richtigen Ort gelandet.
Groningen hat auch das größte Erasmus-Studentennetzwerk in Europa, so dass man von Anfang an eine Verbindung hatte. In der ersten Woche gab es eine Einführungswoche mit verschiedenen Veranstaltungen und Partys. Man wurde einer Gruppe von etwa 15 Studenten zugeteilt (insgesamt gab es etwa 60 Gruppen, alles Austauschstudenten). Ich hatte großes Glück mit meiner Gruppe und unternehme heute noch was mit ihnen. So konnte man sich schnell integrieren und verschiedene Studenten kennen lernen.
Die Stadt Groningen ist sehr klein und übersichtlich, so dass man sich gut einleben kann. Am Anfang war ich allerdings oft krank, denn Groningen ist vergleichbar mit dem windigen Chicago. Es hat viel geregnet und war sehr, sehr windig. Da man hier in Groningen alles mit dem Fahrrad macht (was supercool ist), ist es natürlich doppelt so windig. Im Gegensatz zur Schweiz ist es hier sehr flach und man kann alles mit dem Fahrrad machen. Das werde ich sicherlich vermissen, aber ich freue mich auch schon wieder auf die Berge in der Schweiz.
Zu Beginn des Austauschsemesters habe ich zunächst in einem schicken Studentenwohnheim/Hotel gewohnt, was mir überhaupt nicht gefallen hat. Deshalb habe ich in verschiedenen Facebook-Gruppen nach einer Wohnung gesucht, was sehr schwierig ist, und man muss aufpassen, dass man nicht abgezockt wird. Die meisten Anzeigen sind nur ca. 2 Stunden online, weil die Anzeige schon zu viele Anfragen bekommen hat. Ich war dann ständig auf der Facebook-Plattform und habe andauernd das News-Feed aktualisiert, eine tolle Wohnung entdeckt und diese Person sofort kontaktiert. Diese Anzeige war auch nur etwa eine Stunde online (der Überschuss an Studenten ist hier sehr extrem). Ich durfte mich dann persönlich vorstellen und habe die Wohnung bekommen.
Ich teile mir die Wohnung mit einer Amerikanerin und wir kommen gut miteinander aus. Ich muss sagen, dass ich wirklich froh bin, hier in einer Wohngemeinschaft leben zu können.
Was mein Studium angeht, so mache ich ein „Minor“ in Adventure & Sport Tourism. Wir haben zweimal pro Woche Unterricht und das Semester ist in 2 Blöcke aufgeteilt. Jedoch hatten wir nach zwei Wochen bereits 1.5 Wochen Ferien. Ich nutzte diese Zeit aus, um zu reisen und flog in das schöne Südafrika und besuchte dort den Krüger National Park (ein unvergessliches Erlebnis).
Danach ging es vom warmen südafrikanischen Sommer direkt zurück in den Schnee:
Da wir in der Sparte „Adventure“ tätig sind, machen wir manchmal verschiedene Outdoor-Aktivitäten, wie Zelten im Schnee. Das war im Nachhinein eine sehr lustige Erfahrung, aber im Moment fand ich es nicht so lustig, weil mir sehr kalt war, vor allem nachts. Aber das Aufwachen im Winter Wonderland war einmalig und auch das Zusammenkommen mit der Klasse war toll.
Die Erfahrung war sehr lehrreich. Ich fand es interessant zu sehen, wie in einem anderen Land unterrichtet wird und den Vergleich zur Schweiz selbst zu erleben.
Da wir hier sehr viel Freizeit haben und ich mich nicht langweilen und etwas Geld verdienen wollte, habe ich mich als Tennislehrerin beworben und hatte das Glück, angenommen zu werden.
Groningen bietet außerdem ein riesiges Sportprogramm für Studenten, so dass einem nicht langweilig wird. Ansonsten trinkt man viel Kaffee und gibt viel Geld aus, haha.
Auf jeden Fall ist die Natur hier im Norden sehr schön, wenn die Sonne scheint, und man kann viel mit dem Fahrrad erkunden. Außerdem gibt es atemberaubende Inseln mit schönen Dünen zu besuchen, die im Norden liegen.
Auf jeden Fall kann ich jedem ein Austauschsemester nur empfehlen, man lernt viel Neues, geht über seine Grenzen hinaus und schließt tolle Freundschaften.