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Eine Reise fürs Leben

In der Schweiz war ich Multimedia Producer, in Kopenhagen Multimedia Designer: Christian Segundo Matilde erzählt über sein Austauschsemester in Kopenhagen.

Hej! Mein Name ist Christian und ich studiere Multimedia Production. Voller Stolz kann ich sagen, dass ich mein drittes Semester im Ausland absolvieren durfte, nämlich in der Hauptstadt des nördlichen Landes Dänemark – in Kopenhagen. Begeisterst du dich für schöne Sonnenuntergänge, urbanes Stadtleben und flitzt du gerne mit deinem Fahrrad durch die Strassen der Grossstädte? Dann bleib dabei.

Ein Städtetrip mit meiner Familie im Jahr 2017 begeisterte mich schon von der Metropole Kopenhagen. Es waren nicht nur das herzhafte Essen oder die freundlichen Bewohner der Stadt, die mein Herz wie Amor mit seinem Pfeil erobert haben. Es war mehr. In meinen fünf Monaten in Dänemark entstand schon fast eine Liebe zum Land. Während meine Augen durch die antiken Fassaden der Gebäude im Stadtinneren wanderten, hielt ich meine mit Zuckerglasur überzogene Kanelsnegle (Zimtschnecke). Ein Traum wurde wahr. 

KEA - COPENHAGEN SCHOOL OF DESIGN AND TECHNOLOGY

Was schon fast wie das weltbekannte Einrichtungshaus aus dem Nachbarland Schweden tönt, war meine Schule – KEA. In der Schweiz war ich Multimedia Producer, in Kopenhagen Multimedia Designer. Was sehr ähnlich klingt, stellte sich dann als eher nicht ähnlich heraus – aber im positiven Sinn, wirklich. Mit meiner Vertiefung «Digital Business, Marketing & Content» bekam ich andere Einblicke in die Welt der digitalen Medien. KEA ist sehr praxisorientiert und arbeitet mit echten Kunden, wie z.B. Unicef. Für diesen Kunden durften wir einen Webshop einrichten, eine ganze Kampagne samt Werbefilm und Testimonials aufnehmen und Social-Media-Kanäle aufbereiten. Langweilig wird es also einem sicher nicht.

Mein Herbstsemester absolvierte ich Corona-bedingt hybrid. Zwei Tage durften wir an der KEA präsent arbeiten und im Labor unsere Projekte angehen, zwei weitere Tage wurden wir online unterrichtet. Der fünfte Tag stand uns für die individuelle Produktion von Content zur Verfügung. Für erfolgreiche Projekte werden den Studierenden sämtliche Kameras, Mikrofone, Stative, Drohnen und weiteres Equipment bereitgestellt. Die Techlounge bietet für jeden und jedes Projekt das Passende an. Ein Studio steht euch auch zur Verfügung. Um euch vielleicht auf den Geschmack zu bringen: der Unterricht findet jeweils nur morgens statt. Freie Zeit für Aktivitäten und Sightseeing steht euch also genug zur Verfügung. Dennoch darf die erwartete Produktivität nicht unterschätzt werden. Die Evaluationen, die monatlich mit der Abgabe der Projekte stattfindet, ist nicht zu unterschätzen. Die Kunden müssen überzeugt werden. So wie im richtigen Arbeitsleben eben.

Friday Bar – jeweils freitags wird der Lagerraum der Uni zur Bar. Ein Ort, an dem sich Studenten austauschen, Freundschaften schliessen und günstig Bier trinken können (also wirklich günstig, es lohnt sich). Alles wird von Studierenden der KEA organisiert und selbst ein DJ ist vor Ort.

LEBEN IN DER GROSSSTADT KOPENHAGEN

Eins vorneweg, die Auslandspreise an die wir sonst von Spanien oder Italien gewohnt sind, dürft ihr in Dänemark leider nicht erwarten, sorry. Gerade wenn es um das Thema Wohnen geht, empfehle ich euch das Sparschweinchen mitzunehmen oder euch JETZT eins zuzulegen. Die Preise lassen sich gut mit denen aus der Schweiz vergleichen, wobei ich merkte, dass diese in Dänemark minim höher sind. Lasst euch aber nicht abschrecken. Es ist die «once-in-a-lifetime experience» die jeden Rappen, oder in diesem Fall Krone, wert ist.

Mein Ziel war es aber auch zu erleben und deshalb war ich sehr offen, etwas mehr auszugeben. Gerade in einer solch schönen Stadt. Mietet ein Boot und entdeckt die Stadt von einer neuen Seite, mietet ein günstiges Elektroauto und reist durch Dänemark – oder ganz günstig, schnappt euch die Picknickdecke und geniesst den wunderschönen Sonnenuntergang im Amager Strandpark. Unvergessliche Momente sind garantiert.

Wieder zurück zu meiner Wohnsituation. Wer kennt sie nicht, die abenteuerlichen Partys in den Fluren der Studentenwohnheime der Hollywoodfilme. Okay, es wir nicht ganz so, aber ähnlich. Wer es mir jetzt nicht glaubt, den verstehe ich, aber das war wirklich nicht der Grund, weshalb ich in ein Studentenwohnheim gezogen bin. Im BaseCamp Southcamp hatte ich mein möbliertes kleines Reich. Man steht morgens auf und ist direkt im Wohn-Koch-Arbeits-Kleider-Zimmer. Ganz cool eigentlich. Die moderne Einrichtung und das vollausgestatte Badezimmer mit Wandheizung für die Badetücher waren genial. An Tagen, an denen ich meine Ruhe brauchte, kochte ich in meinem Zimmer, aber mehrheitlich kochten meine Studienkolleg*innen und ich in den Gemeinschaftsküchen, die uns zur Verfügung standen. Nach dem Essen ging es dann für das gute Gewissen in das hauseigene Gym und zur Erholung danach in das Kino – ebenfalls im gleichen Haus. Wie ihr seht, das Studentenheim lässt keine Wünsche übrig. Kann ich nur empfehlen. Neben der einzigartigen Infrastruktur war die Lage auch optimal. Die Metro-Station «DR Byen», welche nur 3 Stationen vom Stadtzentrum «Radhuspladsen» entfernt ist, erreichst du zu Fuss in nur 5 Minuten. Zum Strand flitzt zu mit deinem Swapfiets (die Besten, wenn es um Fahrradverleih geht) in nur 10 Minuten, zur Uni in 20 Minuten und ins Stadtzentrum in 15 Minuten. Also alles sehr nah gelegen.

Wollt ihr auch ins BaseCamp? Ihr erhält einige Monate vor Semesterbeginn eine Infomail der KEA mit allen Informationen zu Studentenwohnheimen und wie ihr euch anmelden könnt. Der Prozess ist supereinfach und ihr kriegt garantiert ein Zimmer. Kann ich also nur empfehlen.

HEIMWEH HATTE ICH TROTZDEM

Super Leute, urbane Stadt, gutes Essen, viele Aktivitäten und trotzdem ist es nicht ganz wie Daheim – auch gut so, sonst wäre es ja langweilig. Ich muss ehrlich gestehen, ich vermisste meine Familie und Freunde schon sehr schnell. Der sogenannte Homebody in mir kam zum Vorschein. Ich wollte mein gewohntes Umfeld wieder bei mir haben und spürte eine Leere in mir (Hinweis: meine Erfahrung nicht gleich deine Erfahrung. In diesem Schreiben will ich euch nur sagen, wie es mir ergangen ist. Heisst nicht, dass es dir gleich ergehen wird). Item, ich wusste nicht was machen, das International Office aber schon. Ich habe mein Handy zur Hand genommen und die Nummer der FH Graubünden gewählt – Yvonne Herzig auf der anderen Seite der Leitung. Ihr offenes Ohr und die lieben Worte hinterliessen ein gutes Gefühl. Zusammen besprachen wir Möglichkeiten und Ideen, mich wieder wohl fühlen zu lassen. Auch wenn nicht viel zu machen war, konnte sie mir bestens weiterhelfen.

EINE REISE FÜRS LEBEN

Mit diesem Titel will ich nicht übertreiben, aber es war die Zeit meines Lebens. Ich durfte so viele Freundschaften schliessen (hoffentlich welche fürs Leben), soviel sehen und erleben, mich persönlich und akademisch weiterentwickeln und mir Sprachkenntnisse aneignen. Es gab Höhen und Tiefen, doch ich bereue keine einzelne Sekunde, die ich in dieser einzigartigen Stadt mit einzigartigen Menschen verbracht habe. Was mir als eher verschlossene Person anfangs etwas Mühe bereitete, war der offene Kontakt zu Menschen. Die Dänen sind aber freundlicher und offener als man es von Menschen aus dem Norden denkt. Sie nehmen dich mit offenen Armen auf und sind stolz, dir das Land und die Stadt zu zeigen.

Ich bin ein offenes Buch und erzähle dir gern mehr. Hast du Fragen zur Uni in Kopenhagen? Weisst du nicht, wo du wohnen sollst? Oder möchtest du einfach mehr über meine Erfahrungen im Norden erfahren? Dann schreib mir doch! Das International Office stellt dir gerne meine Kontaktdaten zur Verfügung und ich freue mich schon dir mehr zu erzählen.

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