... und ihrer etwas biblisch angehauchten Forschungsgeschichte \u2013 ein Blogbeitrag mit Augenzwinkern<\/p>\n\n\n\n\n
Sie haben richtig gelesen - ADAM und EVA im Kontext der Forschung. Und das in der Raumplanung und Siedlungsentwicklung - nicht etwa in der Theologie oder Kirchengeschichte. Selbstredend spielen die Namen der beiden Forschungsmethoden - darum handelt es sich - auf die Figuren von Adam und Eva und ihre Stereotypen aus dem Alten Testament an. Und ungleich l\u00e4sst sich dadurch ein komplexes, staubtrocken anmutendes Forschungsfeld und dessen Forschungsprojekte mittels dieser uns bekannter Bilder einfacher erz\u00e4hlen. Mit Augenzwinkern und etwas Humor.<\/p>\n\n\n\n\n
Auch wenn Forschung meist sehr ernsthaft, anspruchsvoll, evidenzbasiert und dadurch seri\u00f6ser als der Butler der englischen K\u00f6nigin ist - erlauben Sie mir an dieser Stelle die beiden in der Forschung entwickelten Planungstools ADAM und EVA mit etwas weniger Ernsthaftigkeit vorzustellen.<\/p>\n\n\n\n Die Geburtsstunde von ADAM war in Bern an der BFH im Kompetenzbereich Dencity. Das damalige Forschungsteam suchte, im Zuge der Umsetzung des Neuen Raumplanungsgesetzes, erstens Antworten auf die Frage was \"Verdichtung\" beinhaltet, zweitens wie sich diese umsetzen l\u00e4sst und drittens was das bedeutet. Denn alle sprachen nach der Legiferierung des neuen Raumplanungsgesetz 2014 pl\u00f6tzlich von Entwicklung nach Innen oder eben \u00abVerdichtung\u00bb - und niemand wusste, wie das geht. Das \u00abletzte Mal\u00bb haben wir im Mittelalter verdichtet - aufgrund der damaligen kulturell gepr\u00e4gten Stadtstrukturen und -begrenzungen.<\/p>\n\n\n\n\n Die im Rahmen dieser Fragestellungen entwickelte Methode hatte das Ziel und Anspruch, eine komplexe Herausforderung der Raumplanung zu L\u00f6sen. Mit Unterst\u00fctzung der Digitalisierung, Ursache und Wirkung im Rahmen der Fragestellung der Verdichtung aufzuzeigen, Wechselwirkungen zu visualisieren und dies eben auf Knopfdruck \u2013 automatisch. Durch die Digitalisierung und den vermehrten Open Data-Strategien von Beh\u00f6rden er\u00f6ffnet sich hierbei ein grosses Feld f\u00fcr Innovationen. \u2026und hier kommt ADAM ins Spiel. Schon heute f\u00fchren \u00dcberlagerung von quantitativen Daten zu mehrschichtigen Aussagen was eine gute Rechenleistung bedingt.<\/p>\n\n\n\n\n Adam steht f\u00fcr automatic density analysis model (ADAM) ist ein \u201eUser-Interface\u201c zu grossen digitalen Datenmengen (Big-Data) und dient zur r\u00e4umlichen Analyse f\u00fcr nachhaltige Planungsszenarien von privaten Haushalten in Siedlungen, Gemeinden und Regionen. Adam ist f\u00fcr die quantitativen Faktoren zust\u00e4ndig und kann diese beliebig kombinieren \u2013 ADAM ist also ein guter Rechner und Stratege.<\/p>\n\n\n\n\n Adam war am Anfang der Umsetzung \u201eBigdata Analysis\u201c ein Star ist aber mittlerweile in die Kritik \u2013 vom Forschungsteam selbst \u2013 geraten. Denn Adam zeigt und nur rein technische, quantitative Faktoren, die in keiner Weise Lebensqualit\u00e4t abbilden oder diese in irgendeiner Form definieren.<\/p>\n\n\n\n\n Um f\u00fcr Innenentwicklung die richtigen Massnahmen zu treffen, bedarf es noch viel Forschung und Entwicklung, urbane Qualit\u00e4t \u00fcberhaupt zu definieren. Letztendlich ist urbane Qualit\u00e4t ein subjektives Empfinden und so vielf\u00e4ltig wie die Menschen. Urbanit\u00e4t ist nicht eine eindimensionale, sondern komplexe Eigenschaft, die nicht ohne weiteres wie bspw. ein Motor, zerlegt und wieder zusammengesetzt werden kann. Um Urbanit\u00e4t und die Aufgaben und Herausforderungen erfassen zu k\u00f6nnen, braucht es unterschiedliche Perspektiven der Betrachtungsweise. Es bedarf der Entwicklung eines Modells das Kriterien urbaner Qualit\u00e4t und Definition von Lebensqualit\u00e4t verfeinert und weiter differenziert, Komplexit\u00e4ten auch zu Aussagen von unterschiedlichen Lebensentw\u00fcrfen einf\u00fchlsam zusammenfassen vermag...<\/p>\n\n\n\n Was ist Adam ohne Eva. Um Urbanit\u00e4t erfassen zu k\u00f6nnen, braucht es unterschiedliche Perspektiven der Betrachtungsweise. Erstens findet nachhaltige Verdichtung auf der Stadt oder Regionalebene und nicht auf der einzelnen Parzelle statt. Ganz besonders braucht es aber auch die intuitiven und weichen Faktoren. Und hier kommt Eva ins Spiel. Dem Aufzeigen von bestehenden Innenentwicklungspotentialen und Auswirkungen von Innenentwicklungsmassnahmen (mit Angaben zu Mengenger\u00fcst) werden qualitative Faktoren gegen\u00fcbergestellt (je nach Fragestellung Auftraggeber wie bspw. Identit\u00e4t, Interaktionsdichte, Konsequenzen Infrastruktur, Feinerschliessung, Gr\u00fcn- und Freir\u00e4ume, Mobilit\u00e4t, Atmosph\u00e4re, K\u00f6rnigkeit, Massstabsspr\u00fcnge, Funktionsdichte, Nutzerdichte etc.).<\/p>\n\n\n\n\n Bis 2035 wird die Zehn-Millionen-Schweiz voraussichtlich Realit\u00e4t. Dieses Wachstum hat zur Folge, dass sich der Wettbewerb um Ressourcen, Raum sowie Lebensqualit\u00e4t zuspitzt. Die Nachfrage nach Raumstruktur wird sich entlang dem Werte- und Verhaltenswandel ver\u00e4ndern. K\u00fcnftig wird die zeitlich begrenzte Verf\u00fcgbarkeit von funktional sich \u00fcberlagernden R\u00e4umen nachgefragt sein, so auch bei der Mobilit\u00e4t. Diese Komplexit\u00e4t muss verstanden und gestaltet werden. Zukunftsf\u00e4hige Siedlungsstrukturen und Mobilit\u00e4tsformen m\u00fcssen k\u00fcnftig eine hohe Adaptionsf\u00e4higkeit aufweisen. Dies Bedarf neuer L\u00f6sungen und Planungsinstrumente, welche die Kriterien eines qualitativen Verdichtungs-Ansatzes mit einem dynamischen systemischen Modell verbinden. Das Forschungsprojekt<\/a> respektive die damit entwickelte Methode EVA hat genau das zum Ziel (EVA steht f\u00fcr Empirischen Verdichtungs Ansatz (EVA))). EVA steht sowohl im Kontext der raumplanerischen Pr\u00e4misse einer qualitativen Innenentwicklung. Als auch der Entwicklung eines einfach zu handhabenden dynamischen Planungswerkzeug, zur Koordination von Siedlungsentwicklung und Mobilit\u00e4t, das all diesen Anforderungen und komplexen Herausforderungen Rechnung tr\u00e4gt.<\/p>\n\n\n\n\n Die Dichtekriterien (und Potentiale) werden anhand datamining (automatische Auswertung grosser Datenmengen zur Bestimmung bestimmter Regelm\u00e4ssigkeiten, Gesetzm\u00e4ssigkeiten und verborgener Zusammenh\u00e4nge etc.) und einer klar umrissenen Wertehaltung quantifiziert, in Wirkungszusammenh\u00e4ngen modelliert und dargestellt. Weiter soll das Tool EVA eine Methode zur Definition f\u00fcr den besten moderierten Weg in nicht linearen Planungsprozessen zeigen und damit den vielschichtigen und komplexen Herausforderungen der quantitativen und qualitativen Innenverdichtung Rechnung tragen. Das heisst, dass harte und objektiv messbare Faktoren zur subjektiven Wahrnehmung von Einflussgr\u00f6ssen in Bezug gesetzt werden. Vielleicht haben Sie nicht alles verstanden, oder es ist Ihnen zu komplex \u2013 macht nichts - Frauen sind komplex, ab und an unergr\u00fcndlich und k\u00f6nnen oder wollen auch nicht immer verstanden werden \u2013 geliebt schon.<\/p>\n\n\n\n\n Ob dank ADAM und EVA wieder ein Paradies in unseren Siedlungen erschaffen wird?<\/p>\n\n\n\n\n Von Herzen eine sch\u00f6ne Adventszeit und viele Schneeflocken (nein, die kann EVA leider (noch) nicht zaubern).<\/p>\n\n\n\n\n