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Institut Bauen im alpinen Raum Blog

Un­glei­che Ent­wick­lun­gen un­glei­che Chancen – ein wirk­lich smartes Tool ge­ne­riert Lö­sun­gen

Ein Forschungsprojekt verbindet getrennte Dimensionen der Raumentwicklung mittels Kartographieren von Lebensbedingungen und -qualitäten.

Die Raumplanung der Schweiz ist geprägt von einem Vollzugsdefizit, was sich in anhaltendem Flächenverbrauch und fortschreitender Zersiedelung spiegelt.

Eine weitere Herausforderung sind Urbanisierung und demographischer Wandel, welche auch in der Schweiz als unumkehrbare Entwicklungen gelten und für den Kanton Graubünden besonders relevant sind. Statistiken belegen einen Reurbanisierungsprozess und ein Bevölkerungswachstum, das sich insbesondere auf die Kernstädte im Metropolitanraum konzentriert, während dessen ländliche Regionen vorwiegend Schrumpfung und eine Leerstandsentwicklung verzeichnen. Dies bringt Ungleichheiten in Bezug Lebensbedingungen hervor, einerseits als regionalräumliche Disparitäten in Verbindung mit ungleichen wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten, andererseits als Binnen-Disparitäten in städtischen und suburbanen Räumen mit hoher Entwicklungsdynamik.

Im Rahmen eines Innosuisse-Projektes sollen diese Disparitäten und die damit verbundenen ortsspezifischen Herausforderungen anhand eines Methodentools «Smart Regio Lab - Kartographierung von Lebensbedingungen und Lebensqualität» beleuchtet, ortspezifisch Lösungsansätze und Handlungsoptionen entwickelt und aufgezeigt werden. Dies anhand konkreter Fragestellungen von Pilotregionen* und -Gemeinden aus dem Kanton Graubünden mit unterschiedlichen Herausforderungen:

  • Tourismus und nachhaltige Mobilität, Smarte Modellierung touristischer Mobilitätsdaten
  • Problematik Nutzungsdruck, Zweitwohnungen und segregative Gentrifizierung Fokus Wohnbaupolitik und Wohnraumstrategien Zweitheimische /New Work Generation
  • Entwicklung von Lösungsansätzen und Perspektiven unter der Voraussetzung von Leerstandsentwicklung und Abwanderung in strukturell schwachen Regionen

Unterschiedliche Regionen des Kantons Graubünden mit ortsspezifischen unterschiedlichen jedoch dringlichen Themen stehen dabei als Praxisbeispiele und Referenz für die Pole der Disparitäten; die gewonnen Erkenntnisse in den aufeinander aufbauenden Forschungsprojekten haben zum Ziel, die vielfältigen Herausforderungen der Schnittstellen und Interessenabwägungen zwischen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Aspekten, und die damit verbundenen Herausforderungen holistisch aufzuzeigen und im Rahmen des Forschungsprojektes für die spezifischen Herausforderungen und Fragestellungen koordiniert Lösungen zu entwickeln und Handlungsoptionen aufzuzeigen die auch auf andere Bergregionen angewandt werden können. Mit dem Anspruch zu verinnerlichen, zu verstehen, wie Lebensraum im Zusammenhang mit Gesellschaft und Gesamtwirtschaft funktioniert und welche Handlungsansätze die Gestaltung von Lebensqualität letztendlich insbesondere im Kanton Graubünden beinhalten. Dies als Referenz für weitere Bergkantone oder ländliche Regionen der Schweiz.

*Interessierte Gemeinden und Regionen dürfen sich gerne melden!

Methode

Das Forschungsprojekt „Smart Regio Lab“ leistet mittels einer innovativen, transdisziplinär abgestützten von der FHGR entwickelten Methode einen system-relevanten Beitrag zur Bewältigung entstehender Disparitäten in und zwischen Regionen und Gemeinden und nutzt dafür ein Tool ( Cockpit / Prozessmodell) zur digitalen Raummodellierung. Die quantitativen und qualitativen Strukturanalysen erlauben eine Potentialabschätzung, die einerseits zu besseren Entscheidungsgrundlagen beitragen sowie die Ableitung von Massnahmen – im Fokus ortsspezifischer Fragestellungen - ermöglichen. Die daraus resultierenden Ergebnisse bieten Lösungen der Problematiken auf kommunaler und regionaler Ebene (Aufzählung nicht abschliessend):

  • Kartographierung Lebensraum, Lebensbedingungen, Abgleich aktueller und künftiger Lebensqualitäten
  • Visualisierung Ursachen und Wirkungszusammenhänge
  • Darstellung der «Ist Situation» hin zur «Soll Situation» mittels Szenarienbildung (veränderbare Parameter)
  • Überprüfung Wirksamkeit bestehender Strategien und Handlungsoptionen
  • Entscheidungsgrundlage, Argumentarium zur Güterabwägung für geeignete Massnahmen
  • Arbeits- und Entscheidungshilfe Stakeholder mittels Visualisierung
  • Digital unterstützte Governanceprozesse in der Gemeinde-, Stadt und Regionalentwicklung

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