Der ambulante medizinische Bereich und die Küche des Centro Sanitario Bregaglia sollen erweitert werden. In einem einstufigen Projektwettbewerb im selektiven Verfahren wurde nach der besten Lösung gesucht. Diese bietet das Architekturbüro Iseppi Ganzoni AG aus Thusis. Ivano Iseppi unterrichtet nebenberuflich an der Fachhochschule Graubünden das Modul Konstruktives Entwerfen.
Ausgangslage und Verfahren
Aufgrund der sich ändernden Bedürfnisse der Gesundheitsdienste und des Ausbaus der Dienstleistungen des Gesundheitszentrums entschloss sich die Verwaltungskommission einerseits die Dienstleistungsbereiche sowie auch Küche und Wäscherei zu renovieren und zu erweitern. Eine vorgängige Studie bildete die Grundlage für einen Projektwettbewerb, der die Entwicklung eines Neubaus für die Behandlung ambulanter Patienten und die Erarbeitung einer Freiraumkonzeption für die Gesamtanlage beinhaltete.
In der ersten Phase galt es sich zu bewerben. Die elf ausgewählten Büros erarbeiteten in einer zweiten Phase einen Projektvorschlag zur Aufgabenstellung. Die Eingabe erfolgte anonym. Die 12-köpfige Jury entschied sich für das Projekt «Silhouette» der Iseppi Ganzoni AG aus Thusis.
Siegerprojekt «Silhouette»
Die bestehende Anlage wird im südwestlichen Bereich durch einen Neubau ergänzt. Die klare Silhouette wird übernommen erhält jedoch bewusst ein zeitgenössisches Kleid.
Die neue Grundrissstruktur schliesst nahtlos an die bestehende an, die Geschosse werden thematisch geordnet. Eine klare Grundrisstypologie ermöglicht eine einfache Leitungsführung im Neubau. Zudem ermöglicht die einfache Ordnung eine hohe Flexibilität für verschiedene Nutzungen.
Der neue Anbau gliedert den westlichen Freiraum in einen nördlichen Berggarten mit Sitzplätzen, Stauden und Obstbäumen und einen südlichen, talseitigen Sitzplatz unter zwei Kastanienbäumen. Anschliessend an den Neubau befindet sich in der Nähe der neuen Aufbahrungshalle der Platz der Stille mit einer Sitzbank unter einer Edelkastanie. Auch der Eingangsbereich im Haupthof des Areals wird mit grosszügigen Grünflächen, Staudenbeeten und Blumenwiesen aufgewertet. Verschiedene Bäume stärken den parkartigen Charakter des Areals.
Alle Vorschläge hatten interessante architektonische Ideen und Ansätze, aber Studio Iseppi AG überzeugte durch die konsequente Weiterführung der bestehenden Architektur und die funktionale Organisation der Räume
Medienmitteilung des Gesundheitszentrums
Die Fachhochschule Graubünden freut sich mit Ivano Iseppi über den gewonnenen Projektwettbewerb und gratuliert ganz herzlich. Als Fachhochschule ist es, vor allem im Bereich Architektur, wichtig, den Studierenden ein möglichst breites Spektrum an Dozierenden mit der entsprechenden Berufspraxis zu bieten. Nur so bilden wir fähige und eigenständige Fachleute aus.
Autorin
Ursina Bernold ist dipl. Architektin FH und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fachhochschule Graubünden.