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Institut Bauen im alpinen Raum Blog

Ent­wer­fen von zu Hause aus – Ar­chi­tek­tur stu­die­ren während Corona

Von meinen vier Semestern habe ich mehr als zwei zuhause verbracht. Was am Meisten fehlt, ist das Miteinander und die kreative Atmosphäre im Atelier. Gerade deshalb ist das Arbeiten mit physischen Modellen für mich besonders wichtig geworden. Gerne gebe ich euch einen kleinen Einblick in mein Entwerfen während des Corona-bedingten online Studiums.

Obwohl man sich mittlerweile an den online Unterricht gewöhnt hat, fehlt uns allen das kreative Schaffen im Atelier und der Austausch mit anderen Studierenden und Dozierenden wohl am Meisten. Da alle Kritiken im Modul Entwurf online stattfinden, schien die pragmatischste Lösung zu Beginn, alle Entwürfe in Form von digitalen 3D-Modellen zu präsentieren. Die Dozenten konnten sehr schnell die ganze Arbeit anschauen, in dem man live via PC durch das 3D-Modell lief. Ich denke, dies war für beide Seiten anfangs das Beste, da alle mit der neuen Situation noch ein wenig überfordert waren.

Vielleicht gerade, weil die Bildschirmzeit plötzlich auf täglich 8-9 Stunden anstieg, wurden für mich physische Modelle immer wichtiger. Ein 3D-Modell kann für die rasche und einfache Visualisierung durchaus gewinnbringend sein. Will man sich jedoch wirklich in ein Objekt vertiefen, so beantwortet für mich nur ein physisches Modell die Fragen des Lichts, des Raums und der Proportionen richtig. Ich habe in einem Zimmer meiner Wohnung ein kleines Atelier eingerichtet, in welchem ich neben dem Studium male. Diese Einrichtung ermöglichte mir auch von zuhause aus mit Gips und Holzmodellen zu arbeiten.

Was während des digitalen Architekturstudiums ganz klar fehlt, ist der aktive Austausch und der Diskurs unter den Studierenden im Atelier vor Ort. Dort traf ich nicht nur die Klassenkameraden, sondern auch Studierende von anderen Semestern. Es entstehen immer wieder gute Diskussionen im Atelier, an denen man wächst. Den eigenen Entwurf kurz einem anderen Studierenden vorstellen und versuchen, die Qualitäten zu beschreiben etc. – das ist, was fehlt. Oft sitzt man zuhause im stillen Zimmer und entwirft ohne Anregungen von anderen.

Ich finde es wichtig, dass man trotz dieser Einschränkungen versucht, wie bis anhin weiterzumachen. Die analoge Arbeit mit physischen Modellen und das Skizzieren auf einem Blatt Papier hilft einem während dieser digitalen Zeit besonders.

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