Rückblick auf das Closing Event des European Latin America Forum (ELAF) 2024
Am 14. November 2024 fand das Closing Event des European Latin America Forum (ELAF) online statt. Unter dem Motto "(Economic) Relations between Europe and Latin America: Stagnation instead of Progress?" diskutierten Experten, Vertreter aus Politik und Wirtschaft sowie Studierende zentrale Herausforderungen und Chancen der Zusammenarbeit zwischen Europa und Lateinamerika.
Zusammenarbeit in Zeiten des Wandels
Zu Beginn des Events begrüßte das Organisationsteam die Teilnehmenden und hob die Bedeutung des Dialogs zwischen beiden Regionen hervor. Im Fokus standen Themen wie Nachhaltigkeit, wirtschaftliche Stabilität und soziale Gerechtigkeit.
Nachhaltigkeit und Resilienz von Städten
Im ersten Panel wurde die Förderung von Nachhaltigkeit und Resilienz in europäischen und lateinamerikanischen Städten thematisiert. Praxisbeispiele, wie die Umnutzung ehemaliger Freizeitparks zu öffentlichen Grünflächen in Berlin und Buenos Aires, verdeutlichten das Potenzial gemeinsamer Initiativen. Zudem wurde die Rolle von multilateralen Netzwerken und Online-Plattformen für den Wissensaustausch betont.
Finanzinstitutionen im Kampf gegen Ungleichheiten
Das zweite Panel widmete sich der Rolle von Finanzinstitutionen bei der Bekämpfung sozialer und wirtschaftlicher Ungleichheiten. Vorgestellt wurden Finanzierungsinstrumente wie grüne Kredite, Anleihen und Garantien, die nachhaltige Projekte sowie benachteiligte Gruppen unterstützen. Die Zusammenarbeit zwischen Entwicklungsbanken, kommerziellen Banken und internationalen Akteuren wurde als entscheidend für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung hervorgehoben.
Auswirkungen neuer Nachhaltigkeitsregulierungen
Ein weiteres wichtiges Thema war der Einfluss neuer EU-Regulierungen auf Unternehmen in Lateinamerika. Vier zentrale Verordnungen zu Lieferketten, Entwaldung, Zwangsarbeit und Nachhaltigkeitsberichterstattung wurden analysiert. Die Herausforderungen für lateinamerikanische Unternehmen liegen insbesondere in der Umsetzung dieser Vorschriften, die tiefgreifende Transformationen, insbesondere im Agrarsektor, erfordern.
Nachhaltige Lieferketten und Fairtrade
Ein gesondertes Panel befasste sich mit nachhaltigen Lieferketten im Agrarsektor. Die Schweiz setzt auf bilaterale Handelsabkommen und Fairtrade-Systeme zur Unterstützung von Kleinbauern. Organisationen wie Ecom engagieren sich für die Steigerung von Produktivität und Qualität sowie die Bekämpfung von Herausforderungen wie Klimawandel und Entwaldung.
Perspektiven der jungen Generation zur Agenda 2030
Zum Abschluss wurde die Rolle junger Menschen bei der Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDGs) diskutiert. Studierende kritisierten die mangelnde Umsetzung der Agenda 2030 und forderten mehr Engagement von Regierungen, Unternehmen und Bildungseinrichtungen. Sie plädierten für eine stärkere internationale Zusammenarbeit, nachhaltige Produktionsmethoden und eine Bekämpfung von Ungleichheit und Korruption.
Fazit
Das Closing Event des ELAF 2024 verdeutlichte die Notwendigkeit einer vertieften Zusammenarbeit zwischen Europa und Lateinamerika. Trotz regulatorischer Herausforderungen bieten sich Chancen für nachhaltige Wirtschaftsbeziehungen und innovative Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen. Der Austausch zwischen Regierungen, Unternehmen und der Zivilgesellschaft bleibt dabei der Schlüssel zu einer erfolgreichen Partnerschaft.