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Digital Supply Chain Management Blog

Trans­pa­renz: Supply Chain Trans­pa­ren­cy

Der Begriff Transparenz bezieht sich im Supply Chain Management auf die Sichtbarkeit und Nachverfolgbarkeit (Rückverfolgbarkeit) in der Wertschöpfungskette eines Unternehmens, von der Beschaffung von Rohstoffen bis zur Auslieferung des fertigen Produkts an die Kundschaft. Es beinhaltet die Fähigkeit, relevante Prozesse, Akteure und Aktivitäten oder Ereignisse in einer Supply Chain zu sehen, aber auch die Fähigkeit, den Fluss von Produkten und Material von einer Stufe der Lieferkette zur nächsten nachvollziehen zu können.

Um Transparenz in einer Supply Chain zu schaffen, können Unternehmen u.a. folgende Strategien umsetzen:

  • IT-Systeme und Technologien entlang der Supply Chain implementieren, beispielsweise Enterprise Resource Planning (ERP) Lösungen wie SAP S4/HANA oder Sensoren (Internet of Things IoT).
  • Zusammenarbeit mit Lieferanten, Distributionspartnern und weiteren Stakeholder ausbauen um relevante Daten und Informationen zu teilen.
  • Transparenzstandards umsetzen, die Unternehmen dazu verpflichten und anleiten, über ihre Supply Chain Praktiken und deren Auswirkungen zu berichten, beispielsweise die Global Reporting Initiative (GRI).
  • Mit Kunden und weiteren Stakeholder den aktiven Austausch pflegen, um Erwartungen und Bedenken über die Supply Chain Praktiken zu verstehen sowie Informationen und Neuigkeiten über Änderungen in der Supply Chain zu teilen.

Die Vorteile einer transparenten Supply Chain für Unternehmen können u.a. die folgenden Punkte umfassen:

  • Vertrauen der Kundschaft: Die Nachweisbarkeit der Herkunft und der Bearbeitungs- und Transportleistungen die ein Produkt durchlaufen hat kann für Kunden ausschlaggebend sein, ob sie das Produkt eines Unternehmens oder eines Marktbegleiters wählen. Beispiele dazu sind Edelsteine, Konflikt-Rohstoffe oder Nahrungsmittel
  • Einhaltung regulatorischer Vorgaben: Gesetzliche Rahmenbedingungen, aber auch Selbstverpflichtungen von Branchen erhöhen die Anforderungen an Transparenz in Supply Chains zunehmend. Dies kann nicht nur arbeitsrechtliche Aspekte und den Umweltschutz betreffen, sondern umfassendere unternehmerische Verpflichtungen betreffen. In Deutschland und im EU-Raum sind dazu das Kreislaufwirtschaftsgesetz oder das Lieferkettengesetz als Beispiele zu nennen. Auch Standards wie REACH oder RoHS, aber auch branchenspezifische Anforderungen für z.B. die Pharmaindustrie oder die Medizinaltechnik-Branche steigern die Erwartungen an Unternehmen, transparent über den Zustand und Ereignisse in ihren Supply Chains berichten zu können.
  • Risikomanagement: Das klarere Verständnis über den Zustand einer Supply Chain kann Unternehmen die Möglichkeit bieten, Risiken besser und früher zu identifizieren und zu mitigieren um Supply Chain Störungen oder Qualitätsproblemen vorzubeugen.
  • Effizienzsteigerung: Die Rückverfolgbarkeit und Sichtbarkeit in der Supply Chain ermöglicht es Unternehmen auch, Schwächen und Optimierungspotenziale früher und genauer zu erkennen, aber auch deren Ursachen zu verstehen. Mit diesen Einsichten gewappnet, können z.B. in der Lean Six Sigma Methodik ausgebildete Supply Chain Manager Effizienz und Kosten von Prozessen verbessern

Mehr Wissen und Kompetenzen zum Supply Chain Management gibt es im berufsbegleitenden Bachelorangebot Digital Supply Chain Management an der FH Graubünden.

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