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Digital Supply Chain Management Blog

Sa­mi­ch­laus Supply Chain im Fokus

Egal ob Sie an ihn (noch) glauben oder nicht – den weissen Bart und roten Umhang des Weihnachtsmanns, aka Santa Claus, aka Samichlaus sehen Sie zumindest in den Tagen vor Weihnachten fast überall.

Aus dem Grund ist es höchste Zeit, einen Blick auf die Santa Claus Supply Chain zu werfen. Millionen von Lieferadressen, ein riesiges Produktsortiment und nur einen Tag um alle Lieferungen auszuführen (oder 34 Stunden, wenn man die Zeitverschiebung einberechnet). Was macht die Santa Claus Supply Chain einzigartig und was können echte Supply Chain Managerinnen und Manager davon lernen?

Nachfragegesteuert

Kundenbedürfnisse stehen im Wertschöpfungsnetzwerk von Santa Claus an oberster Stelle. Die Nachfragesignale seiner Zielkundschaft erreichen ihn zum einen in grosser Menge und oft genug auch nur sehr kurz vor dem Liefertermin. Um solche Informationen verarbeiten und nutzen zu können, muss zwischen den Akteuren in einer Supply Chain eine sehr enge Abstimmung und partnerschaftliche Zusammenarbeit sichergestellt werden sind.

Datengetrieben

Informationen müssen rasch fliessen und von allen Akteuren richtig interpretiert werden. Da die Nachfragemengen nach Artikeln schwanken können und Prognosen grosse Unsicherheiten aufweisen, ist eine nachfragegetriebene und agile Supply Chain nötig, um die Kundenbedürfnisse doch erfüllen zu können. Durch eine sinnvolle Segmentierung der Supply Chain, kann Santa Claus auch Artikel identifizieren, welche weniger hohe Bedarfsschwankungen haben und entsprechend eine hybride Supply Chain Strategie gestalten, um gezielt auch Lean Elemente zu nutzen und Skaleneffekte zu realisieren. Ob Santa dafür ein ERP System wie SAP nutzt oder auf ein spezialisiertes, Machine Learning unterstütztes Supply Chain Management Tool wie z.B. von Amazon, Microsoft, Llamasoft (Coupa) konnten wir leider nicht herausfinden.

Standortwahl

Der genaue Standort der Produktionsstätten von Santa Claus ist ein Betriebsgeheimnis. Wenn man aber den US-amerikanischen Santa Claus nimmt, dann können wir davon ausgehen, dass die Produktion am Nordpol stattfindet. Auf den ersten Blick mag der Standort nicht besonders sinnvoll erscheinen. Da er aber primär Kinder auf der ganzen nördlichen Halbkugel beliefern muss, ergibt eine Center of Gravity Analyse, dass die Transportdistanzen durch diesen Entscheid optimiert werden.

Da der Nordpol keinem Land gehört, unterliegt der Standort auch nur wenigen rechtlichen Rahmenbedingungen. Böse Zungen behaupten, dass Santa hier das Tax-Efficient Supply Chain Management Konzept genutzt hat und dadurch auch beim Import und Export Vorteile generieren kann.

Aber auch wenn der rechtliche Schutz der Mitarbeitenden von Santa Claus eher gering ist, hat er es auch geschafft, eine sichere und wertschätzende Arbeitsumgebung für seine Elfen und Rentiere zu schaffen. Entsprechend ist die Arbeitsmotivation im Team hoch, zumindest lassen Weihnachtsfilme mit singenden und lachenden Elfen darauf schliessen.

Produktion und Lagerbestand

Die gesamte Jahresproduktion der Santa Claus Supply Chain muss innerhalb eines Tages ausgeliefert werden. Auch wenn der Weihnachtsmann über hervorragende Prognose-Verfahren verfügt, stellt das die Produktions- und Lagerplanung vor einige Herausforderungen. Ob nun eine Make-to-Stock oder eine Make-to-Order Produktion genutzt wird, der Weihnachtsmann muss wahrscheinlich Lean Six Sigma Experte sein, um Prozesse zu optimieren und Durchlaufzeiten zu minimieren. Zentral wird für die Samichlaus Supply Chain auch die Wahl des Entkoppelungspunktes sein, wo der Wechsel vom Push auf das Pull Prinzip stattfindet und strategisches Inventar gehalten wird. Eines ist aber sicher: auch beim Weihnachtsmann wird es ohne einen hohen Grad an Automatisierung durch den Einsatz Robotik und Sensorik (IoT) in Produktion und Lagerhäusern nicht gehen. Vielleicht hat er sogar schon einen Teil seiner Produktion auf 3D-Druck umgestellt.

Lieferprozesse

34 Stunden stehen dem Weihnachtsmann für die Auslieferung zur Verfügung. Abhängig von der Art der Berechnung muss er in diesem Zeitfenster über 19'000 Kindern pro Sekunde ein Geschenk bringen. Auch wenn wir alle hoffen, vom Samichlaus persönlich beliefert zu werden, physikalisch ist dies nicht möglich, da sein Tempo um ein Vielfaches höher als die Schallgeschwindigkeit sein müsste und er bei der Geschwindigkeit vaporisiert würde. Um diese Aufgabe zu meistern, benötigt das Team um Santa Claus zum einen ein hervorragendes Transportation Management System und zum anderen muss angenommen werden, dass er zumindest einen Teil der Lieferungen über ein Outsourcing an einen 3PL oder evt. sogar 4PL Partner gelöst hat.

Über die Art und Weise, wie die Beschaffung und das Lieferantenmanagement in der Samichlaus Supply Chain gelöst ist, konnten wir leider keine Informationen finden. Ohne eine enge Zusammenarbeit mit den wahrscheinlich vielen Lieferanten, die nötig sind, um das immense Produktsortiment herzustellen, wird es aber auch bei Santa Claus nicht gehen. Entsprechend können wir vermuten, dass die digitale Transformation eine hohe Bedeutung hat und auch Innovationen gemeinsam mit Lieferanten entwickelt werden.

Wenn Sie Ihre beruflichen Möglichkeiten und Ihren Arbeitgeber mit Digital Supply Chain Management weiterbringen wollen, müssen Sie nicht bis an den Nordpol reisen. Den berufsbegleitenden Bachelor in Digital Supply Chain Management können Sie flexibel in Chur oder virtuell mit Lernraum direkt beim Hauptbahnhof Zürich erlangen.

Wenn Sie mehr über die vielfältigen Möglichkeiten erfahren wollen, die Ihnen das Studium bietet, stehen Ihnen die folgenden Möglichkeiten zur Verfügung:

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  • Info-Event (60 – 90 Minuten): Sie können auch an einer unseren Info-Veranstaltungen teilnehmen, um in 60 bis 90 Minuten mehr über das Studium zu erfahren und Fragen zu klären. Die Info-Events finden online und an verschiedenen Standorten in der Schweiz statt, teilweise auch vor Ort bei Partnerunternehmen, wo Sie neben dem Studium auch gleich einen Einblick in die Praxis des Supply Chain Managements erhalten.
  • Persönliches Beratungsgespräch (nach Bedarf): Sie möchten konkrete Fragen und Ihre persönliche Situation besprechen? Sie möchten vielleicht auch Möglichkeiten erkunden, wie Sie die FH Graubünden beim Finden einer passenden Teilzeit-Stelle im Supply Chain Management unterstützen kann? Schreiben Sie uns eine E-Mail, um einen Termin zu vereinbaren.

Anzahl Kommentare 1
Kommentar

Sunny 19.06.2024

Die Lieferkette des Weihnachtsmanns mit ihren Millionen von Lieferadressen und einer riesigen Produktpalette, die innerhalb eines Tages ausgeliefert werden muss, ist ein faszinierendes Modell für Supply-Chain-Manager in der Praxis. Sie unterstreicht die Bedeutung nachfrage- und datengesteuerter Strategien, agiler und segmentierter Lieferketten und einer optimierten Standortauswahl. Obwohl der Artikel nicht bestätigt, ob der Weihnachtsmann ERP-Software wie SAP verwendet, unterstreicht er die Notwendigkeit fortschrittlicher Tools, möglicherweise unter Einbeziehung maschinellen Lernens, um die immense logistische Herausforderung zu bewältigen. Diese magische Lieferkette, die Automatisierung, Robotik und vielleicht sogar 3D-Druck vereint, bietet wertvolle Lektionen in Sachen Effizienz und Innovation, die für das moderne Supply-Chain-Management von großer Bedeutung sind.