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Digital Supply Chain Management Blog

ABC-Analyse

Die ABC-Analyse wird in der Materialwirtschaft zur Klassifizierung und Priorisierung von Lagerartikel genutzt, aber auch um Kunden, Lieferanten und weitere Objekte oder Akteure zu kategorisieren. Die Analyseergebnisse werden typischerweise genutzt, um zu entscheiden, welche Artikel, Kunden, Lieferanten etc. intensiver gemanaged werden sollen und wie interne dafür Ressourcen alloziert werden.

Die Klassifikation wird gewöhnlich auf Basis des Werts der untersuchten Artikel vorgenommen. Die wertvollsten Artikel werden als "A"-Artikel eingestuft, die mittleren als "B" und die am wenigsten wertvollen als "C"-Artikel. Der Wert eines Lagerartikels wird oft auf Basis des Werts des Umsatzes, bzw. Einkaufsvolumens über einen Betrachtungszeitraum wie z.B. ein Jahr gemessen. Weitere Bemessungsgrössen die genutzt werden können sind Anzahl Transaktionen oder Anzahl Einheiten die in einem Zeitraum umgesetzt werden.

Als A-Artikel identifizierte Artikel erhalten die höchste Aufmerksamkeit und aufgrund ihrer Bedeutung sollte bei diesen darauf geachtet werden, dass es zu keinen Fehlmengen (Stockouts) kommt.

Die ABC-Analyse nutzt das Pareto-Prinzip, auch 80/20-Regel genannt, das besagt, dass 80% des Ergebnisses mit 20% des Aufwands erreicht werden kann. Entsprechend würden beispielsweise 20% aller Artikel (SKU, Stock-Keeping-Units) als A-Artikel kategorisiert werden und 80% des gesamten Einkaufsvolumens oder Umsatzes ausmachen, während B -Artikel 30% der SKU umfassen und C-Artikel die restlichen 50%. Während die Prozentzahlen nicht in allen Fällen den genannten Werten entsprechen müssen, bleibt der Gedanke hinter der Analyse unverändert.

Der Nutzen der ABC-Analyse für Unternehmen umfasst u.a. die folgenden Punkte:

  • Lagerbestände optimieren: Die Analyse zeigt, welche Artikel von hohem Wert für das Unternehmen sind und ermöglicht es, die Zuteilung von knapper Lagerfläche für diese Artikel zu priorisieren und Lagermengen zu optimieren. Dadurch können sich die Kosten der Lagerhaltung verringern und das im Lagerbestand gebundene Kapital reduziert werden.
  • Prognosegenauigkeit verbessern: Detaillierte Daten für die Prognose aller Artikel eines Unternehmen zu beschaffen und zu analysieren kann die Kapazität einer Planungsabteilung übersteigen. Durch die Priorisierung von A-Artikeln (und B-Artikeln) kann die Qualität der Forecasts verbessert werden, die für das Unternehmen essenziell sind.
  • Kosteneinsparungen realisieren: Die Analyse von C-Artikeln kann zur Identifikation von Kandidaten beitragen, die eliminiert oder substituiert werden können.
  • Kunden Service verbessern: Fehlmengen, oder Stockouts, schaffen das Risiko, dass Unternehmen Umsatz verlieren und Kunden verärgern. Besonders für die wertvollen A-Artikel kann eine Stockout-Situation zu empfindlichen Einbussen führen. Durch eine Planung der Lagerbestände die für A-Artikel eine hohe Lieferbereitschaft sicherstellen, kann die Kundenzufriedenheit verbessert, oder zumindest gesichert werden.

Mehr Wissen und Kompetenzen zum Supply Chain Management gibt es im berufsbegleitenden Bachelorangebot Digital Supply Chain Management an der FH Graubünden.

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