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Mobbing – Eine Ein­füh­rung

Schon wieder ein «ausgelutschter» oder «überstrapazierter» Begriff? Nein, ein sensibles und ernstzunehmendes Thema! Es beginnt oft scheinbar harmlos: Ein abfälliger Kommentar, ein abschätzender Blick, das nicht zuhören oder ernst nehmen in einer Sitzung oder das bewusste Ausgrenzen in der Gruppe / im Team. Doch was für manche wie ein Spass erscheint, kann für andere zur Hölle werden. Mobbing ist kein Kinderstreich, es ist ein ernstes soziales Problem, das im alltäglichen Leben – sei es in Büros, online oder im privaten Umfeld – seine Opfer findet.

 Was ist Mobbing überhaupt?

Mobbing ist die systematische Ausgrenzung, Schikane und Erniedrigung einer Person durch Einzelne oder eine Gruppe über einen längeren Zeitraum. Es geht nicht um einmalige Konflikte oder nicht die gleiche Meinung haben, sondern um gezielte, wiederholte Angriffe. Täterinnen und Täter setzen dabei auf psychische und emotionale Gewalt, um ihr Opfer zu schwächen und/oder zu isolieren. Mobbing ist dabei nicht auf eine spezifische Altersgruppe beschränkt.

Verschiedene Formen von Mobbing

Mobbing kann viele Gesichter haben, und es tritt in unterschiedlichsten Formen auf. Die gängigsten Arten sind:

Verbales Mobbing: Hierbei geht es um Beleidigungen, Beschimpfungen und abfällige Bemerkungen. Worte werden zur Waffe, um das Selbstwertgefühl des Opfers anzugreifen. Besonders verletzend sind gezielte Angriffe auf sensible Themen, wie beispielsweise das Aussehen, die Herkunft oder die Sexualität einer Person.

Soziales Mobbing: Auch als «indirektes Mobbing» bekannt, zielt diese Form darauf ab, das Opfer aus einer Gruppe zu isolieren. Dies geschieht durch Gerüchte, Lügen oder das bewusste Ausschliessen von gemeinsamen Aktivitäten.

Körperliches Mobbing: Dies umfasst körperliche Übergriffe wie Schubsen, Schlagen oder das Zerstören von Eigentum. Obwohl diese Form oft als die offensichtlichste gilt, wird sie im Vergleich zu den subtileren Arten von Mobbing manchmal als weniger schwerwiegend angesehen. Doch die körperlichen Angriffe sind oft nur die Spitze des Eisbergs.

Cybermobbing: Mit der Digitalisierung hat Mobbing eine neue Dimension erreicht. Über soziale Netzwerke, Messenger oder E-Mails werden verletzende Kommentare, peinliche Fotos oder falsche Informationen verbreitet. Cybermobbing ist besonders perfide, da es rund um die Uhr stattfinden kann und die Täterinnen und Täter häufig anonym agieren und auch anonym bleiben.

Mögliche Folgen

Die Auswirkungen von Mobbing sind oft tiefgreifend und langanhaltend. Opfer von Mobbing leiden nicht nur während der Angriffe, sondern oft noch lange danach.

Psychische Folgen: Depressionen, Angstzustände und Schlafstörungen sind häufige Folgen. Viele Betroffene entwickeln ein geringes Selbstwertgefühl, das sich durch alle Lebensbereiche zieht. In extremen Fällen kann Mobbing auch zu Selbstverletzungen oder Suizid führen.

Physische Folgen: Ständige Anspannung und Stress können sich auch körperlich manifestieren. Kopfschmerzen, Magenprobleme oder Herzrasen sind nicht selten. Bei körperlichem Mobbing kommen zudem Verletzungen hinzu.

Körperliches Mobbing: Dies umfasst körperliche Übergriffe wie Schubsen, Schlagen oder das Zerstören von Eigentum. Obwohl diese Form oft als die offensichtlichste gilt, wird sie im Vergleich zu den subtileren Arten von Mobbing manchmal als weniger schwerwiegend angesehen. Doch die körperlichen Angriffe sind oft nur die Spitze des Eisbergs.

Soziale Folgen: Mobbing führt oft zur sozialen Isolation. Betroffene ziehen sich zurück, verlieren Vertrauen in die Mitmenschen und haben Schwierigkeiten, neue Beziehungen aufzubauen. Dies kann sowohl privat als auch beruflich gravierende Auswirkungen haben.

Leistungsabfall:Ob in der Schule oder am Arbeitsplatz – die ständige Belastung durch Mobbing kann dazu führen, dass sich die Betroffenen nicht mehr auf die Aufgaben / Aufträge konzentrieren können. Schwächere Leistungen, verminderte Produktivität, potenziell die Kündigung des Jobs oder Abbruch der Schule / des Studiums können die Folge sein.

 Weshalb holen sich viele nicht schon vorher Hilfe?

Scham- und Schuldgefühle: Viele Betroffene empfinden tiefe Scham oder geben sich selbst die Schuld an der Situation. Sie glauben, das Mobbing «verdient» zu haben oder betrachten es als Zeichen persönlicher Schwäche, wenn sie Hilfe suchen würden.

Angst vor Verschlimmerung: Häufig fürchten Opfer, dass die Mobbenden härter «zuschlagen» könnten, wenn sie erfahren, dass das Opfer sich jemandem anvertraut hat. Die Sorge, die Situation zu verschlimmern, hält viele davon ab, sich Unterstützung zu holen.

Niedriges Selbstwertgefühl: Durch die ständigen Angriffe auf ihre Person leidet das Selbstwertgefühl vieler Betroffener erheblich. Sie fühlen sich hilflos und glauben oft nicht, dass ihnen jemand helfen könnte.

Mangel an Vertrauen: Erfahrungen von Zurückweisung oder Unglauben führen oft dazu, dass Betroffene das Vertrauen verlieren, dass jemand ihre Probleme ernst nimmt. Besonders in Arbeits- oder (Hoch-)Schulkontexten kann das Gefühl, allein gelassen zu werden, stark sein.

Soziale Isolation: Mobbing führt oft zur sozialen Abgrenzung. Wer kaum noch Menschen um sich hat, denen die Person vertrauen kann, entwickelt schnell das Gefühl, dass niemand sie wirklich verstehen oder ihnen helfen könnte.

Unkenntnis über Hilfsmöglichkeiten: Vielen Betroffenen fehlt das Wissen darüber, wo sie sich hinwenden können. Deshalb ist eine Sensibilisierung als Prävention enorm wichtig. In Umgebungen ohne klare Anlaufstellen bleibt Hilfe oft unerreichbar.

Deshalb wenden sich viele Betroffene erst dann an Unterstützungsstellen, wenn die Belastung kaum noch auszuhalten ist und bereits ernsthafte Spuren hinterlassen hat, sei es in Form von seelischem Leid, körperlichen Beschwerden oder sozialem Rückzug. Ein früheres Eingreifen kann helfen, solche Folgen abzumildern oder gar zu verhindern.

Schlussgedanken

Mobbing ist nicht als harmlose Neckerei abzutun. Egal ob bei der Arbeit, im Studium oder online – Mobbing ist ein ernstes Problem, welches das Leben der Betroffenen tiefgreifend beeinflussen kann. Täterinnen und Täter sowie aber auch Beobachterinnen und Beobachter müssen sich den Konsequenzen bewusst sein, die ihr Verhalten haben kann. Denn ein «witziger Spruch» für die eine Person kann für eine andere emotionale Wunden hinterlassen. Die Fachhochschule Graubünden duldet Mobbing in keinster Weise und hat in der «Richtline bei Fällen von sexueller Belästigung, Mobbing und Diskriminierung am Arbeitsplatz und im Studium» das Verfahren in einem solchen Falle festgelegt. Die Vertrauensperson ist auf die Kontaktaufnahme betroffener Personen angewiesen, um bei Vorfällen intervenieren zu können

Fachstelle Diversity, Corin Harzenmoser

ENGLISH

Bullying - an introduction

Another «hackneyed» or «overused» term? No, it's a sensitive and serious issue! It often begins seemingly harmlessly: a derogatory comment, a disparaging look, not listening or taking someone seriously in a meeting or deliberately excluding someone in the group/team. But what seems like fun for some can turn into hell for others. Bullying is not a childhood prank, it is a serious social problem that finds its victims in everyday life - be it in offices, online or in the private sphere.

What is bulyying anyway?

Bullying is the systematic exclusion, harassment and humiliation of a person by individuals or a group over a longer period of time. It is not about one-off conflicts or not having the same opinion, but about targeted, repeated attacks. Perpetrators use psychological and emotional violence to weaken and/or isolate their victim. Bullying is not limited to a specific age group.

Different forms

Bullying can have many faces and takes many different forms. The most common types are:

Verbal bullying: This involves insults, verbal abuse and derogatory remarks. Words are used as a weapon to attack the victim's self-esteem. Targeted attacks on sensitive topics, such as a person's appearance, origin or sexuality, are particularly hurtful.

Social bullying: Also known as «indirect bullying», this form aims to isolate the victim from a group. This is done through rumors, lies or deliberate exclusion from group activities.

Physical bullying: This includes physical assaults such as pushing, hitting or destroying property. Although this form is often considered the most obvious, it is sometimes seen as less serious compared to the more subtle types of bullying. However, physical attacks are often just the tip of the iceberg.

Cyberbullying: With digitalization, bullying has reached a new dimension. Hurtful comments, embarrassing photos or false information are spread via social networks, messengers or emails. Cyberbullying is particularly perfidious as it can take place around the clock and the perpetrators often act anonymously and remain anonymous.

Potential consequences

The effects of bullying are often profound and long-lasting. Victims of bullying suffer not only during the attacks, but often for a long time afterwards.

Psychological consequences: Depression, anxiety and sleep disorders are common consequences. Many of those affected develop low self-esteem, which affects all areas of life. In extreme cases, bullying can also lead to self-harm or suicide.

Physical consequences: Constant tension and stress can also manifest themselves physically. Headaches, stomach problems or palpitations are not uncommon. Physical bullying can also lead to injuries.

Social consequences: Bullying often leads to social isolation. Those affected withdraw, lose trust in their fellow human beings and find it difficult to build new relationships. This can have serious consequences both privately and professionally.

Drop in performance: Whether at school or at work - the constant stress caused by bullying can lead to those affected no longer being able to concentrate on their tasks/assignments. Weaker performance, reduced productivity, potentially quitting their job or dropping out of school / university can be the result.

 Why do people not get help?

Shame and feelings of guilt: Many of those affected feel deep shame or blame themselves for the situation. They believe they «deserve» the bullying or see it as a sign of personal weakness if they seek help.

Fear of aggravation: Victims often fear that the bullies could «hit harder» if they find out that the victim has confided in someone. The fear of making the situation worse prevents many from seeking support.

Low self-esteem: Many victims' self-esteem suffers considerably as a result of the constant attacks on their person. They feel helpless and often do not believe that anyone could help them.

Lack of trust: Experiences of rejection or disbelief often cause sufferers to lose confidence that anyone will take their problems seriously. The feeling of being left alone can be particularly strong in work or school contexts.

Social isolation: Bullying often leads to social isolation. Those who have hardly any people around them whom they can trust quickly develop the feeling that no one can really understand them or help them.

Lack of knowledge about help options: Many of those affected lack knowledge about where they can turn. This is why awareness-raising is so important as a preventative measure. In environments without clear points of contact, help often remains out of reach.

This is why many vicitms only turn to support services when the stress is almost unbearable and has already left serious traces, be it in the form of mental suffering, physical complaints or social withdrawal. Early intervention can help to mitigate or even prevent such consequences.

Final thoughts

Bullying should not be dismissed as harmless teasing. Whether at work, at university or online, bullying is a serious problem that can have a profound impact on the lives of those affected. Perpetrators as well as observers must be aware of the consequences that their behavior can have. Because a « funny saying » for one person can leave emotional wounds for another. The University of Applied Sciences Graubünden does not tolerate bullying in any way and has defined the procedure in such cases in the «Richtline bei Fällen von sexueller Belästigung, Mobbing und Diskriminierung am Arbeitsplatz und im Studium. The confidential counsellor is dependent on the persons concerned making contact in order to be able to intervene in incidents.

Diversity Management, Corin Harzenmoser

Anzahl Kommentare 1
Kommentar

Susanna Roffler 18.11.2024

Danke für diese wertvollen Informationen zur Sensibilisierung!