{"id":501,"date":"2012-03-15T16:12:15","date_gmt":"2012-03-15T15:12:15","guid":{"rendered":"http:\/\/blog.informationswissenschaft.ch\/?p=501"},"modified":"2012-03-15T16:12:15","modified_gmt":"2012-03-15T15:12:15","slug":"open-source-library-systems-und-rda","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/blog.fhgr.ch\/dis\/open-source-library-systems-und-rda\/","title":{"rendered":"Open Source Library Systems und RDA"},"content":{"rendered":"

2013 soll in den Bibliotheken die RDA-\u00c4ra beginnen. RDA (Resource Description and Access<\/em>) sind bekanntlich die nach den Functional Requirements for Bibliographic Records<\/em> (FRBR) konstruierten Regeln f\u00fcr die Katalogisierung, welche MARC 21 und darauf aufbauende Regelwerke abl\u00f6sen sollen. Dabei soll RDA die bibliothekarischen Daten f\u00fcr das Semantic Web aufbereiten, die Daten, soweit m\u00f6glich, so anreichend, dass der direkte Zugriff auf Medien und Inhalte aus dem Katalog m\u00f6glich wird, die Orientierung der Katalogisierungsregeln auf das Buch aufheben und stattdessen die Denkweise der Nutzerinnen und Nutzer in den Mittelpunkt der Katalogtheorie stellen.<\/p>\n

Nun ist mehrfach gezeigt worden, dass auch das nicht hundertprozentig funktioniert. Der V\u00d6B-Blog verwies beispielsweise letztens<\/a> auf die Masterarbeit von Verena Maria Schaffner, welche das an Kafkas Prozess<\/em> f\u00fcr \u00d6sterreich nachwies.<\/a>1<\/sup> Dennoch: Die Library of Congress<\/em> hat endg\u00fcltig beschlossen<\/a>, dass sie zum 31. M\u00e4rz 2013 auf RDA umsteigen wird. Dem werden zahlreiche Bibliotheken folgen (wollen.) Auch in der Schweiz.<\/p>\n

Aber ist die Software eigentlich darauf vorbereitet? Der Umstieg zu RDA ist ein relevanter Sprung. Das ist nicht einfach ein Update von MARC 21 Version X auf MARC 21 Version X+1. (Genauer: AACR2 wurde explizit nicht zu AACR3 umgearbeitet, sondern diese Arbeit gestoppt und stattdessen RDA entworfen.) Es ist ein neues Paradigma, ein Fortschreiten der Katalogtheorie und damit auch der Regelwerke und Datenformate. Zwar werden die MARC-Daten eine Teilmenge von RDA bilden, auch um ein vollst\u00e4ndiges Neukatalogisieren aller Best\u00e4nde zu verhindern. Dennoch: RDA bietet mehr. Da nur weiter MARC-Daten einzugeben w\u00fcrde den ganzen Ansatz unterlaufen.<\/p>\n

Nun, die Antwort ist offenbar, dass nur wenige Software auf RDA vorbereitet ist. Chamya P. Kincy und Michael A. Wood liefern in ihrem aktuellen Text Rethinking Access with RDA<\/em><\/a>2<\/sup> nicht nur eine weitere Reflexion \u00fcber die M\u00f6glichkeiten und Probleme von RDA, sondern in der Tabelle 3 (pp. 31-32) auch eine \u00dcbersicht \u00fcber die Produkte von 12 Anbietern f\u00fcr Bibliothekssoftware und deren Aussagen zur Vorbereitung ihrer Produkte auf RDA. Zwar betonen fast alle diese Anbieter, das sie in Zukunft wohl \u00fcber FRBR und RDA nachdenken m\u00fcssen, aber nur drei von ihnen (VTLS<\/em>, Polaris<\/em>, OCLC<\/em>) haben auch schon etwas unternommen.<\/a>3<\/sup><\/p>\n

Auff\u00e4llig ist an der Liste, dass die Open Source Bibliothekssysteme fehlen, obgleich sie eine steigende Verbreitung haben. Das soll hier kurz nachgeholt werden. Zumindest f\u00fcr die vier Systeme Koha<\/em><\/a>, Evergreen<\/em><\/a>, ABCD<\/em><\/a> und PMB<\/em><\/a> wurde, anlog zum Vorgehen im Artikel von Kincy und Wood, nach Aussagen aus der jeweiligen Community nach einer Umsetzung von RDA recherchiert.<\/p>\n

Die Ergebnisse:<\/p>\n