{"id":2130,"date":"2017-03-08T12:39:27","date_gmt":"2017-03-08T11:39:27","guid":{"rendered":"http:\/\/blog.informationswissenschaft.ch\/?p=2130"},"modified":"2017-03-08T12:39:27","modified_gmt":"2017-03-08T11:39:27","slug":"bericht-aisoop-zur-analyse-von-online-plattformen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/blog.fhgr.ch\/dis\/bericht-aisoop-zur-analyse-von-online-plattformen\/","title":{"rendered":"Bericht AISOOP zur Analyse von Online-Plattformen"},"content":{"rendered":"
Die HTW Chur hat von swissuniversities im Rahmen des Programms \u201eWissenschaftliche Information: Zugang, Verarbeitung und Speicherung\u201c<\/a> das Mandat erhalten, die Online-Plattformen f\u00fcr digitale Inhalte von Schweizer Bibliotheken zu analysieren und Empfehlungen zu deren Weiterentwicklung abzugeben. Das Projekt unter dem Titel \u201eAISOOP: Analyse der Informationsarchitektur, Schnittstellen und Organisation der Online-Plattformen\u201c untersuchte den IST-Zustand der bestehenden Plattformen und formulierte anschliessend Empfehlungen f\u00fcr deren Weiterentwicklung.<\/p>\n <\/p>\n Untersucht wurden Online-Plattformen f\u00fcr digitalisierte Inhalte mit dem Anspruch einer nationalen L\u00f6sung. Darunter fielen:<\/p>\n Im Rahmen der Analyse, die in Zusammenarbeit\u00a0mit den betreibenden Institutionen durchgef\u00fchrt wurde, wurde deutlich, dass diese Plattformen in der Regel mehr sind als bloss eine Publikationsplattform f\u00fcr digitale Inhalte. Sie dienen jeweils auch zur Unterst\u00fctzung oder Abwicklung des gesamten Workflows von der Digitalisierung bis zur Archivierung. Diese Plattformen sind mehrheitlich aus direkten und konkreten Bed\u00fcrfnissen der beteiligten Institutionen und ihrer Nutzerinnen und Nutzer entstanden und wurden auch entlang dieser Bed\u00fcrfnisse weiterentwickelt.<\/p>\n Diesem aktuellen Status steht die Vorstellung entgegen, dass Forschende heute den direkten Zugang zu den digitalen Inhalten ben\u00f6tigen. Dieses m\u00f6gliche k\u00fcnftige Interesse zum Beispiel von Forschenden aus den Digital Humanities, ist jedoch im Alltag der Betreiber der Plattformen noch nicht artikuliert worden. Im Projekt wurden die Bed\u00fcrfnisse verschiedener potentieller Nutzergruppen mit Hilfe von Personas ermittelt und die bestehenden Angebote aus deren Perspektive\u00a0\u00fcberpr\u00fcft.<\/p>\n Die Plattformen unterst\u00fctzen fast durchwegs die etablierte OAI-PMH-Schnittstelle, \u00fcber die Metadaten von aussen nutzbar sind. Auf der Ebene der digitalen Objekte ist e-codices bei der Implementierung und Weiterentwicklung des IIIF-Standards<\/a> (International Image Interoperability Framework) aktiv involviert. F\u00fcr andere Plattformen (e-rara, e-manuscripta) ist dies eine m\u00f6gliche Option f\u00fcr die Zukunft. Was an den Schnittstellen aus Forschersicht bem\u00e4ngelt werden kann, ist die eher\u00a0passiv (auf Anfrage) vermittelte Information \u00fcber die Zugriffsm\u00f6glichkeiten.<\/p>\n Aus Forschersicht sind zudem klar kommunizierte m\u00f6glichst offene Lizenzen eine wichtige Forderung. In dieser Frage haben sich die Plattformen, so weit m\u00f6glich, w\u00e4hrend der Untersuchung in Richtung Open Data weiterentwickelt. \u00c4ltere Werke, die auf e-rara und e-manuscripta im Vordergrund stehen, wurden anfangs 2017 als\u00a0Public Domain lizenziert. Bei neueren Inhalten (Zeitungsportale, AV-Medien oder E-Periodica) ist eine solche \u00d6ffnung aus urheberrechtlichen Gr\u00fcnden in der Regel nicht m\u00f6glich.<\/p>\n F\u00fcr Big-Data-Analysen sind die Plattformen noch nicht eingerichtet, sind aber auch noch nicht mit entsprechenden Anfragen von Forschenden konfrontiert worden. Am ehesten d\u00fcrfte dies bei den Zeitschriften von E-periodica erwartet werden. Hier finden momentan denn auch Tests f\u00fcr den Zugriff f\u00fcr Text and Data Mining statt.<\/p>\n Im Hinblick auf die strategische Weiterentwicklung der Plattformen empfehlen die Autoren keine Zentralisierung. Der aktuelle Stand ist aus den realen Bed\u00fcrfnissen von Bibliotheken und ihrer Nutzerinnen und Nutzer entstanden. Dies hat den Vorteil, dass diese Plattformen im Interesse der jeweiligen Institutionen betrieben und weiterentwickelt werden, auch nach dem Ende einer F\u00f6rderung durch Dritte.<\/p>\n Die Empfehlung der Autoren der Studie geht dahin, dass vermehrt offene Standards bei den Metadaten (z.B. METS-XML) und bei den Schnittstellen eingesetzt und unterst\u00fctzt werden. Eine \u00d6ffnung in Richtung Linked Open Data scheint f\u00fcr k\u00fcnftige Nutzungen auf jeden Fall sinnvoll. Mit dem Europeana Data Model <\/a>gibt es ein etabliertes Modell, das auch f\u00fcr Forschende offene Schnittstellen und APIs anbietet. Damit k\u00f6nnten dann die Inhalte in Fach- oder Rechercheportale eingebunden oder in Anwendungen f\u00fcr Forschungsprojekte \u00fcbernommen werden. Die Autoren schlagen entsprechend ein auf dezentralen Fachdiensten\/Plattformen aufgebautes und \u00fcber offene, standardisierte Schnittstellen verbundenes System vor.<\/p>\n\n