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Prin­zi­pi­en der nächs­ten Ge­ne­ra­ti­on von Bi­blio­theks­soft­ware, maybe

In der aktuellen Serials Review wird eine Übersicht zur nächsten Generation von Bibliothekssoftware von Kirsten Wilson (North Carolina State University Libraries) erscheinen. (Wilson, Kirsten (2012) / Introducing the Next Generation of Library Management Systems. In: Serials Review (2012, Article in Press), http://dx.doi.org/10.1016/j.serrev.2012.04.003) Sie untersucht darin fünf kommende Angebote für Integrierte Bibliothekssysteme und generiert aus dieser Darstellung eine an den Anfang ihres Textes gestellte Zusammenfassung zu allgemeinen Trends für diese Softwaresparte.

Angemerkt werden muss allerdings, dass der Markt für Bibliothekssysteme in den USA – und vielen anderen Staaten – weit beweglicher ist, als in der Schweiz. Der Wechsel zwischen Systemen ist dort relativ gängig. Anstatt das Bibliothekspersonal auf eine System hin zu trainieren und dann, wenn es nötig ist, Änderungen des Systems beim Anbieter einzufordern, wird das Personal eher so trainiert, dass es zwischen Systemen wechseln kann – die ja letztlich oft eh ähnliche Funktionalitäten bilden – und gleichzeitig ein System schneller „verlassen“, wenn die Anbieter zu langsam oder gar nicht auf Wünsche reagieren. (Oder aber, so ist ja Evergreen entstanden, man schreibt „einfach“ selber eines, oft als Open Source.) Das heisst aber auch, dass Veränderungen dort schneller in den Bibliotheken ankommen, als in der Schweiz.

Die grundlegenden Trends, welche Wilson herausarbeitet, sind:

  • Integration von Diensten („Unlike the past decade, which saw vendors releasing a spate of stand-alone systems targeted to specific areas of library work, this new era in library tools is all about integration.“)
  • Die zunehmende Integration zuvor einzeln gehaltenen Daten. („The electronic resource management system (ERMS) promised to be a refuge for previously homeless data such as license terms, administrative information, and usage statistics, but wound up marginalized because it could not link these data to other systems.“)
  • Mit der Zunahme der Integration von Daten und Systemen wird die Pflege von „connectors between systems“ wichtiger.
  • Die Bibliothekssysteme setzen verstärkt auf die Cloud als Datenspeicher (und damit weniger auf die Server in der Bibliothek).
  • Das Teilen von Daten wird aktiv gefördert, was ja auch mit den neuen Regelwerken quasi gefordert wird. („Another technology trend coming to libraries is sharing.“) Es geht dabei nicht nur um Fremdtiteldatenübernahme, sondern um eine ständigen Austausch und gemeinsames Nutzen von Daten.

Trendanalysen sind immer schwierig und wie gesagt ist die Umsetzung solcher Trends in anderen Bibliothekssystemen als dem schweizerischen einfacher. (Aber auch nicht in allen.) Dennoch scheinen die von Wilson angeführten Punkte immerhin beachtenswert.

Anzahl Kommentare 1
Kommentar

Multisynth 12.06.2012

Das muss sowieso von heutigen Anwendern, jeglicher Programme bedacht werden, dass man flexibel ist. Meistens ist die Funktion gleich, jedoch an anderen Orten. Festgefahrene kommen da nicht weiter und scheitern. Wobei die Thematik Softwaresicher in Stellenbeschreibungen auch zum tragen kommt. Man muss mit Aleph umbedingt sich auskennen. Dabei hat man evt. was ähnliches gehabt…da muss man sich einfach einarbeiten. Falls dies ein Muss Kriterium ist, dann sind wir nicht im modernen Zeitalter angelangt. Da man heut zu Tage wirklich extrem flexibel mit Programmen sein muss. Zwingend.