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NewLIS: Eine neue Open Access Zeit­schrift fürs Bi­blio­theks­we­sen?

Etwas verspätet der Hinweis auf eine laufende Diskussion. Vor einigen Tage verkündet die Zentrale Landesbibliothek Berlin, dass ab dem nächsten Jahr die von ihr herausgegebene und produzierte Zeitschrift Bibliotheksdienst ab 2013 beim De Gryuter Verlag erscheinen wird. Das wird Gründe haben, aber diese Gründe wurden nicht verraten. Ein Ergebnis dieses Wechsels ist allerdings, dass die Artikel im Bibliotheksdienst ab 2013 erst nach zwölf Monaten frei zugänglich sein werden (und nicht nach drei, wie bislang). Nach der Information. Wissenschaft und Praxis ist dies die nächste Zeitschrift aus dem Bereich der Informationswissenschaft, welche zu diesem Verlag wechselt. Schon beim Wechsel der Information. Wissenschaft und Praxis hatte es Kritik gegeben, beim Bibliotheksdienst wurde einen Schritt weiter gegangen.

Eine ganze Anzahl von Kolleginnen und Kollegen begann darüber zu diskutieren, ob es nicht an der Zeit wäre, eine Open Access Zeitschrift für das Bibliothekswesen zu begründen. Es wäre nicht logisch, dass Bibliotheken das Prinzip Open Access fördern, aber es gleichzeitig nicht leben würden.

Nun gibt es neben den englisch-sprachigen Open Access Zeitschriften mit der RESSI und der LIBREAS auch zwei Open Access Zeitschriften, die deutschsprachige Artikel veröffentlichen und sich als Teil des Bibliothekswesens verstehen. Allerdings scheint dies für die Kolleginnen und Kollegen nicht ausreichend. Vielleicht finden sie andere Ausrichtungen notwendig, vielleicht wollen sie andere Publikationsformen gestalten.

So oder so wird die Diskussion um ein NewLIS transparent geführt, was natürlich auch heisst, dass sich Kolleginnen und Kollegen aus der Schweiz, inklusive aller Studierenden am SII, daran beteiligen können. Das könnte die Chance sein, eine Zeitschrift mitzugestalten, die man schon immer vermisst hat.

Das SII, auch der Teil, der sich mit Bibliotheken und Bibliothekswissenschaft befasst, hat noch keine gemeinsame Meinung zur Debatte. Aber gegen eine neue Zeitschrift hätten wir auch nichts.

Anzahl Kommentare 2
Kommentare

Rudolf Mumenthaler 29.06.2012

Die Diskussion ist spannend und sollte unbedingt am #infocamp12 geführt werden. Bevor ich mich persönlich so richtig reinhänge, sollten wir schon auch die von Karsten angesprochenen bestehenden Plattformen genauer anschauen. Vielleicht liesse sich eine der beiden bestehenden OA-Zeitschriften ausbauen? RESSI unserer Genfer KollegInnen ist noch wenig bekannt im deutschen Sprachraum, möchte sich aber durchaus auch hier positionieren. Da die Zeitschrift aber nur ein bis zwei Mal pro Jahr herauskommt, verschwindet sie gerne wieder aus dem Bewusstsein… Also wäre eventuell auch eine Option, RESSI zu verstärken (bei Redaktion, Peer Review etc.) und es häufiger erscheinen zu lassen. Oder wir machen wirklich aktiv bei einer neuen deutschsprachigen OA-Zeitschrift im LIS-Bereich mit. Ich finde, als Fachhochschule sollten wir nicht nur darüber reden, sondern konkret mit gutem Beispiel vorangehen. Aber wer übernimmt den Lead, die Trägerschaft? Sollte eine Institution hinter NewLIS stehen oder eine offene Gruppe? Bin gespannt auf die Diskussion auf dem #infocamp12!