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DNA als Lang­zeit-Da­ten­spei­cher?

Die Desoxyribonukleinsäure (oder Deoxyribonucleic acid, DNA) ist schon seit Jahrmillionen ein zentraler "Datenspeicher" der Lebewesen auf unserem Planeten. In einzelnen Bereichen der DNA sind die genetischen "Baupläne" abgelegt, die den Aufbau und Organisation von Molekülen, Proteinen und Zellen bestimmen.

Nun ist es einem Forscherteam gelungen, Daten auf eine effiziente Weise in einen solchen DNA-Strang zu schreiben und fehlerfrei wieder auszulesen. Die im Experiment erfolgreich codierte Menge von 739 Kilobytes klingt in einem Zeitalter von 3-Terabyte-Festplatten nach nicht sonderlich viel, dennoch ist es eine kleine Revolution, da die Datendichte der DNA um ein Vielfaches höher liegt als in vergleichbaren Medien: Ein Gramm DNA könnte theoretisch etwas mehr als den Inhalt von einer Million CDs vorhalten. Zudem gilt die DNA als extrem widerstandsfähig -- nicht zuletzt bewährt sie sich schon als Datenträger seit dem Beginn des Lebens auf der Erde ;-). Da die DNA vier organische Basen zur Speicherung verwendet (Adenin, Thymin, Guanin, Cytosin - A, T, G, C), mussten die Daten zur Speicherung aus dem üblichen binären System in ein System mit vier Zeichen umcodiert werden.

Noch ist der Prozess zur Speicherung in DNA aufwändig und kostenintensiv, aber die Forscher prophezeien in ihrem Nature-Artikel einen möglichen alltagstauglichen Einsatz der DNA insbesondere für Langzeit-Archivierung von Dokumenten für das Jahr 2023. Vielleicht sollten wir also darüber nachdenken, in unserer Archivwissenschaft-Ausbildung allmählich auch Bio-Engineering-Wissen zu vermitteln. Und dieser Biologie-Leistungskurs in der Schule war vielleicht doch gar nicht mal so unnütz 😉

Mehr Details: http://blogs.discovermagazine.com/80beats/?p=42546#.UQTflSe8B8F

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