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Julia’s Aus­lands­se­mes­ter in Zadar

Dobro došli und somit herzlich Willkommen zum Blogbeitrag über meine ersten Wochen in Zadar!

Vor ein bisschen mehr als einem Monat bin ich mit meinem Auto von zu Hause los in den Süden gefahren und habe aus meiner Anreise einen Roadtrip gemacht. Der zweite Halt war in bella Venezia, was zu dieser Jahreszeit wirklich wunderschön und sehr zu empfehlen ist. Da habe ich meine Mitbewohnerin für dieses Semester getroffen und der Weg hat uns über Trieste und Rijeka bis nach Zadar geführt. Beim Apartment angekommen, hätten wir uns einen liebevolleren Empfang nicht vorstellen können: Unsere Vermieter haben uns ein Mittagessen gekocht und uns so lieb umsorgt, als wären wir Teil der Familie.

Zadar ist eine wunderschöne, kleine Stadt und gerade in dieser Zeit, wo keine Touristen in den Gassen schlendern, ausgesprochen ruhig. Ich fühle mich seit dem ersten Tag zu Hause und dass Kroatien zu einem der sichersten Ländern gehört, spüre ich definitiv. Auch wenn die Menschen hier auf den ersten Blick weniger "smiling people" sind - sobald man ein Gespräch beginnt, sind sie offen und überaus freundlich. Und wenn man dann schon ein paar Worte auf kroatisch spricht, wissen sie das auch zu schätzen.

Ein Traum von mir war schon immer, eine Zeit lang am Meer zu leben und mit diesem Auslandsemester in Zadar geht mein Traum in Erfüllung! In meiner Freizeit kann ich mit der Yogamatte und einem Buch an den Strand, die Wellen beobachten und Sonne tanken. Der alte Campus der Uni liegt direkt am Meer und während den einen Vorlesungen geniesse ich den Blick auf den angeblich schönsten Sonnenuntergang der Welt. An einem anderen Tag gehe ich oft nach der Vorlesung zur Meeresorgel, wo der malerische Sonnenuntergang mit den beruhigenden Geräuschen des Auf- und Abgehens der Wellen mich ganz in den Moment versinken lässt. Auch die Berge sind nicht weit entfernt und vor allem mit dem Auto in gut erreichbarer Nähe. So konnte ich - in dieser kurzen Zeit, die ich erst hier bin - bereits zwei Nationalpärke erkunden. Im Krka Nationalpark hab ich mich ganz in Kroatien und seine atemberaubende Natur verliebt. Traumhaft schöne Wasserfälle umgeben von abwechslungsreichen Landschaften konnten wir an einem sonnigen Tag praktisch für uns alleine geniessen - zu bedenken, dass der eine Weg im Sommer von den Mitarbeitenden des Nationalparks als "Sardellen-Weg" betitelt wird. Der zweite Nationalpark, den wir erkundeten, war der Paklenica Nationalpark (wo übrigens der Film Winnetou gefilmt wurde) - eine ganz andere Landschaft, doch ebenso eindrücklich!

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Es ist interessant, einmal ganz in eine zuvor unbekannte Kultur einzutauchen und es öffnet gleichzeitig den Horizont für Neues. Obwohl ich mich ehrlich gesagt manchmal fühle, als wäre ich an einem Ort, wo man die Zeitschaltuhr um 10 Jahre zurückgedreht hat. Denn was zu einem der wenigen wirklichen Kulturschocks gehörte, könnten wir uns wohl nicht mehr vorstellen.. in fast allen Bars, Cafés und Clubs ist es noch erlaubt, drinnen zu rauchen. Doch bestimmt mehr als geraucht, wird hier Kaffee getrunken. Die gemütliche Kaffee-Kultur ist in ganz Dalmatien, und somit auch hier in Zadar, weit verbreitet. Damit eng in Verbindung steht "Fjaka" - ein Zustand, in dem Geist und Körper ganz entspannt sind und man sich in der Schönheit des Moments verliert. Man sagt, dass Fjaka nicht erzwungen werden kann, sondern es findet dich - und versprochen, du wirst spüren, wenn Fjaka da ist! 🙂 Ich liebe es, inmitten einer so entschleunigten Kultur zu leben, wo die Menschen beweisen, dass alles auch super mit einem Gang runtergeschaltet funktionieren kann. Neue Kulturen lerne ich auch durch den Austausch und das Zusammensein mit den vielen anderen Austauschstudierenden kennen, die von überall aus der Welt kommen. Insgesamt sind wir rund 100 Austauschstudierende und dank dem grossen Engagement von ESN Zadar wird es mir erleichtert, viele tolle Menschen kennenzulernen. Seit einem Monat finden alle zwei Tage verschiedene Events statt - von Kultur, zu Karaoke und Partys bis zu Wanderungen ist alles dabei. Unser erster Tagesausflug führte nach Ugljan, eine Insel vor Zadar. Nach einer kleinen Wanderung genossen wir einen grandiosen Blick auf die umliegenden Inseln sowie das Festland und gleichzeitig sind schon erste Freundschaften entstanden.

Was die Uni und Vorlesungen angeht, ist es hier etwas anders als zu Hause. Während Dienstag bis Donnerstag finden meine Vorlesungen ausschliesslich am Nachmittag und Abend statt. Wie ein einzelnes Modul durchgeführt wird, hängt stark von den Dozenten ab und die meisten meiner Module sind nur für die Austauschstudierenden organisiert. In meinem Fall bestehen die Leistungsnachweise fast ausschliesslich aus schriftlichen Arbeiten, die wir während dem Semester erarbeiten können und in der Prüfungsphase werde ich nur noch ein Modul mit einer Prüfung abschliessen. Ich habe zwar nicht so viele Vorlesungen, dafür sind diese sehr spannend und die Dozenten geben sich Mühe, uns das Wissen interessant zu vermitteln. Ich bin an der Uni Zadar im Department für Information Science und habe somit die Gelegenheit, in diesen Teil von meinem Studium noch tiefer einzutauchen. Da das Semester ganz am Anfang steht, kann ich noch nicht so viel berichten, doch bis jetzt gefallen mir die Inhalte sehr gut! Alle Kurse werden auf Englisch durchgeführt und obwohl ich mein Englisch zuvor nicht so gut eingeschätzt hätte, fühle ich mich damit sehr wohl und mit dem täglichen Sprechen verbessere ich mich laufend. Dazu erweist es sich als angenehm, dass auch die Dozierenden eine andere Muttersprache pflegen und wir alle schliesslich in einer Fremdsprache miteinander kommunizieren. Neben den DBM-Modulen habe ich auch einen Kurs, in dem ich einige Grundlagen auf Kroatisch lerne, was mir viel Spass macht, da ich es gleich im Alltag anwenden kann. Zum Beispiel beim Einkaufen, im Café oder wenn ich die Yogastunden besuche, die in Kroatisch abgehalten werden.

Kulinarisch hat Kroatien sicher mehr zu bieten, wenn man sich nicht vegetarisch oder vegan ernährt.. Doch Spezialitäten aus dem Balkan wie Burek, Ajvar und süsses Brot geniesse auch ich sehr! Und daher, dass es doch recht touristisch ist, kann man sich zumindest vegetarisch immer gut durchschlagen. Bekannt aus Kroatien ist auch ihr Rakija - Schnaps aus allen möglichen Früchten, Walnüssen und Honig. Denn die Frage "Jeste za kavu?", was so viel bedeutet wie "Möchtest du Kaffee trinken gehen?" bezieht sich in Kroatien nicht ausschliesslich auf Kaffee. 🙂

Du kennst es bestimmt aus Erzählungen von Menschen, die über den Horizont gehen, die Komfortzone verlassen und berichten, dass sie neben allem anderen auch sich selbst besser kennen lernen. Ob das dann wirklich so sein wird, hab' ich mich vor meiner Abreise noch gefragt und kann nun sagen: Ja! In nur so wenigen Wochen habe ich nicht nur Menschen, ein Stück der Welt und Kulturen kennen gelernt, sondern auch wie ich in spezifischen Situationen ticke, wie ich mich am wohlsten fühle und was für mich wirklich wichtig ist.

DANKE vielmals, dass ich ein Auslandsemester absolvieren darf und danke an alle Menschen, die es mit ihrer Arbeit und Unterstützung möglich machen. Ich kann jedem von ganzem Herzen empfehlen, diese Chance zu nutzen und ein solches Abenteuer zu erleben!

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