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Schwei­zer Pünkt­lich­keit und andere Kli­s­chées

Griaßts eich! Ich bin Laura und dieses Semester als Austauschstudentin von der FH Kufstein Tirol in Graubünden. Ich kam im September nach Chur und besuche verschiedene Kurse aus den Bachelor-Studiengängen Betriebsökonomie und Digital Business Management.

Auch wenn ich gebürtig aus Bayern komme und die Schweiz als Nachbarland nie weit entfernt ist, ist es dieses Jahr doch das erste Mal gewesen, dass ich das Land WIRKLICH kennenlernen konnte. Zum Skifahren oder Wandern fahren wir meist nach Österreich oder Südtirol und durch die Schweiz kommt man nur, wenn es für uns in den Urlaub Richtung Italien oder Südfrankreich aufgeht. Bisher existierten also nur die typischen Klischées, die man immer hört – es ist alles so unglaublich teuer, Toblerone und Käsefondue gehören zur Schweiz, wie die Weißwurst zu Bayern und natürlich die typische Schweizer Verniedlichung „-li“, die angeblich hinter so viele Wörter gehängt wird. Ich war neugierig Leute aus der ganzen Welt kennenzulernen und so viele neue Erfahrungen wie möglich in der Schweiz zu sammeln. Damit war meine Wahl fürs Auslandssemester also klar – auf ins Heidiland!

Vorweg sei schonmal gesagt, dass sich die Erzählungen über das fordernde Schweizer Schulsystem bewahr-heitet haben. Gerade im Vergleich zu meiner Heiminstitution in Österreich ist hier alles deutlich strikter– aus österreichischer Sicht teilweise vielleicht auch etwas unnötig kompliziert gestaltet. Dazu kann ich aber auch sagen, dass ich in diesem Auslandssemester unglaublich viel gelernt habe und mitnehmen konnte. Die FHGR ist eine sehr praxisorientierte Fachhochschule, an der die Dozierenden versuchen so viel Fachwissen und Ein-blicke wie möglich im realitätsnahen Kontext zu vermitteln und viel Wert auf interaktive Lehre legen. Praxis-projekte und Blockwochen mit Anwendungsbezug spielen in allen Studiengängen eine große Rolle und intensivieren den Input zusätzlich. Während ich im Studiengang Betriebsökonomie Kurse in verschiedenen Semestern belegt habe, die hauptsächlich die Grundlagen abgedeckt haben, konnte ich im Studiengang Digital Business Management viel über die Digitalisierung in der Geschäftswelt mitnehmen.

Neben der Uni hat das Erasmus Student Network viele verschiedene Events, wie beispielsweise die regelmäßigen Stammtische, ein Besuch im Escape Room oder gemeinsame Bowling-Abende organisiert, die uns Austauschstudent:innen näher zusammengebracht haben. Auch das International Office war nicht nur eine Anlaufstelle bei Fragen, sondern hat ebenfalls für Aktivitäten gesorgt. Ein Highlight war definitiv das Opening Event inklusive Cheese-Tasting und der anschließende Besuch in der Confiserie, sodass jeder seine eigene Schweizer Schokolade gestalten konnte. Wir Exchange Students haben also schon zu Beginn des Auslandssemesters gemerkt, dass Käse und Schokolade in der Schweiz auf keinen Fall wegzudenken sind. Nach einer Einführung in die Schweizer Kultur hatten wir außerdem beim International Dinner die Chance, nicht nur schweizerische Küche, sondern auch die typischen Gerichte der Heimatländer der anderen Exchange Students zu probieren. Evi’s Kokos-Schokoladenkugeln waren definitiv ein echtes Highlight.

Jetzt, nach einigen Monaten in der Schweiz, kann ich sagen, dass die Schweiz sehr vielfältig ist und unglaublich viel zu bieten hat. Sowohl landschaftlich als auch innerhalb der verschiedenen Sprachregionen hat jede Region ihre eigenen Charakterzüge und Eigenheiten. Auch wenn wenig Zeit zum Reisen war, habe ich während den Unizeiten oder bei den Get-togethers mit der Zeit viel über die Schweizer Werte und die kulturellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten gelernt. So habe ich festgestellt, dass Schweizerdeutsch zwar einige Parallelen zum Bayerischen Wortschatz hat, es aber trotzdem in den ersten Wochen unglaublich anstrengend war, den schnellen Gesprächen der Einheimischen zu folgen. Ich weiß mittlerweile, was der Röstigraben ist und könnte mich an die Schweizer Pünktlichkeit - vor allem in den Öffentlichen Verkehrsmitteln – gewöhnen und werde das definitiv vermissen.

Ein letztes Klischée zum Schluss: wir haben bereits beim Opening-Event gesagt bekommen, dass Schweizer:innen teilweise eine harte Nuss sind, die man erstmal knacken muss, wenn es ums Kontakte knüpfen geht. Das kann ich definitiv bestätigen und das ist grade als Austauschstudent:in super schade, da man in der begrenzten Zeit gerne Kontakt mit Internationals & Studierenden aus der Region aufbauen möchte. Trotzdem konnte ich über die vergangene Zeit hinweg neue Kontakte knüpfen und habe vor allem im Bereich DBM unglaublich tolle Kommiliton:innen kennenlernen dürfen.

Ein großes Dankeschön an das International Office der FHGR, das den Bewerbungsprozess trotz der vielen Organisation geradezu reibungslos gemacht hat und dass ihr uns Exchange Students zusammen mit den Studien-Assistentinnen so herzlich willkommen geheißen habt. Zusammenfassend hat mir das Auslandssemester in Chur nicht nur erlaubt, mein Studium aus einer neuen Perspektive zu betrachten und unglaublich viel dazuzulernen, sondern auch Freundschaften mit Studierenden aus aller Welt zu knüpfen. Die Kombination hat dieses Semester zu einer Zeit gemacht, die ich nie vergessen werde.

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