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Ein­bli­cke ins Modul „Digital Trans­for­ma­ti­on & Dis­rup­ti­on“

Der Studiengang Digital Business Management bietet drei Vertiefungsrichtungen. Mit den Wahlpflicht-modulen kann es flexibler und individueller gestaltet werden. DBM-Studierende wählen in der Mitte eines laufenden Semesters die Wahlpflichtmodule für das kommende Semester aus. In diesem Zusammenhang haben wir uns für das Wahlpflichtmodul Digital Transformation & Disruption eingeschrieben. Dieses Modul gehört zur Vertiefung Digital Innovation. In diesem Beitrag wird der Aufbau des Moduls gepaart mit unseren Erfahrungen vorgestellt.

Was ist unter Digital Transformation & Disruption zu verstehen?

Digitale Innovationen, welche bestehende Produkte oder auch Geschäftsmodelle ersetzen und aus dem bestehenden Markt verdrängen, sind unter digitaler Disruption einzuordnen. In diesem Modul werden die Grundlagen der digitalen Transformationen in Unternehmungen veranschaulicht.

Day 1 & 2

Das Modul ist in der Blockwoche eingegliedert und findet an zwei Tagen statt. Die Blockwochen finden drei Mal pro Semester statt. Unser Dozent Dr. Bernd Riefler hat uns am ersten Tag in Chur empfangen. In den ersten zwei Tagen beschäftigten wir uns mit diversen Themen rund um die digitale Transformation. Einerseits wurde die Strategiearbeit genauer betrachtet, andererseits wurden die Digitalisierung und Disruption detailliert besprochen. In den ersten beiden Tagen wurden somit die Rahmenbedingungen für die weiteren Blocktage gelegt.

Day 3: Unternehmensbesuch – Zattoo in Zürich

Am dritten Tag stand ein Unternehmensbesuch bei Zattoo in Zürich an. Für Digital Natives in der Schweiz dürfte Zattoo nicht unbekannt sein. Unter den TV-Streaming Anbietern ist Zattoo die Nr. 1 in Europa und hat rund drei Millionen NutzerInnen, welche monatlich über Zattoo streamen. Zattoo hat die digitale Disruption mittels kabellosem TV-Streaming vollzogen.

Stefan Lietsch ist Chief Technology Officer und erläuterte uns das Geschäft von Zattoo. Früher war das Geschäftsmodell auf B2C ausgelegt. Mittlerweile bietet das Unternehmen in Zusammenarbeit mit Netzwerkbetreibern die B2B-Lösung «TV as a Service» an. Diese Zusammenarbeit bringt den Vorteil, dass KundInnen von Salt beim Kauf einer Apple TV-Box direkten Zugang zum Salt TV Angebot bekommen, welches von Zattoo betrieben wird. Stefan Lietsch betonte dabei, wie wichtig die grosse Anzahl von EndkundInnen für das Geschäft von Zattoo ist. Am Vormittag brachte er uns die Themen rund um das Geschäftsmodell, Disruption und Weiterentwicklung näher.

Die technische Infrastruktur war das Thema am Nachmittag. Hierzu durften wir die Satelliten- und Serveranlagen besichtigen und wurden dabei von Stefan Lietsch und zwei weiteren Mitarbeitenden in die Funktionalitäten eingeweiht. Die technische Infrastruktur eines Streaming-Anbieters zu sehen, war beeindruckend. Zudem ist das Zusammenspiel der Server und der Satelliten für die Übertragung der Daten nicht zu unterschätzen. Um einige Zahlen zu nennen:

  • Vier Datacenters mit insgesamt 30 Racks, welche mit Green Energy betrieben werden
  • Fünftes Datacenter im Aufbau, welches mit Windrädern betrieben wird
  • Über 500 Server mit über 5000 Festplatten
  • Zwei eigene Satelliten Head Ends mit 30 Satelliten-Empfänger

Day 4: Unternehmensbesuch – Goldbach in Küsnacht

Am vierten Tag des Moduls durften wir die Goldbach Group AG vor Ort kennenlernen. Diese Unternehmung vermarktet und vermittelt Werbung auf diversen Medien wie TV, Radio, Print, Online und Aussenwerbung. Das Kerngeschäft beinhaltet unter anderem die Planung, Beratung, Konzeption und die Abwicklung. Das Unternehmen versucht dabei, die Zielgruppe am richtigen Ort mit dem passenden Mittel zu erreichen.

Martin Baumgartner ist Direktor Transformation bei Goldbach und treibt die digitale Transformation der Unternehmung voran. Er brachte uns die Wertschöpfungskette näher und zeigte auf, wie die Unternehmung in Zeiten des Internets einen Wandel erlebte und immer wieder auf neue Herausforderungen trifft. Egal ob TV, Radio, Zeitung oder auch Plakate – alle diese Medien waren Träger der Werbung und dies funktionierte auch gut, bis die IP-basierten TVs die Szene betraten. Von der klassischen Werbung abgewichen, werden hier die Werbungen IP-basiert ausgestrahlt, was technisch nicht einfach zu bewerkstelligen war und vor allem eine Veränderung der Infrastruktur verlangte. Mittlerweile sind Plakate auch IP-basiert und die Radios folgen schon bald. Dementsprechend muss nun die Werbung auch IP-basiert ausgestrahlt werden. Hier kommen Programmatic-Ads ins Spiel, welche auch bei Goldbach im Einsatz sind und nicht zuletzt aufgrund des disruptiven Internets entwickelt werden mussten.

Im zweiten Teil des Unternehmensbesuches analysierte Martin Baumgartner die Unternehmung mittels Porters Five Forces. Dieses Analyse-Tool sollte allen DBM-Studierenden ein Begriff sein, da es uns im Studium immer wieder begleitet. Damit wurden die fünf Mächte Lieferanten, Kunden, Konkurrenz, Ersatzprodukte und Eintrittsbarrieren im Bezug zu Goldbach analysiert. Nach der Analyse wurde das Thema der Replay Ads aufgegriffen. Anschliessend diskutierten wir gemeinsam mit Martin Baumgartner darüber, wie die Werbung besser eingesetzt werden kann, da dies ein Thema der Semesterarbeit ist.

Wie geht es nun weiter in diesem Modul?

Nun dürfen wir bis zum Abschluss des Moduls einer der vorgegebenen Use Cases auswählen und eine Semesterarbeit erstellen. Dabei wurde uns vor den Unternehmensbesuchen zwei Cases vorgestellt. Die Klassenmitglieder wurden in 4er-Gruppen aufgeteilt und werden den ausgewählten Case bearbeiten. Eine Fragestellung bezieht sich auf das lineare Fernsehen in Zusammenhang mit der jüngeren Generation. Die zweite Fragestellung dreht sich um die möglichen Vor- und Nachteile der Werbung. Unsere Gruppe hat sich für die zweite Fragestellung entschieden und beschäftigt sich seither mit der Erstellung dieser Projektarbeit. Zum Schluss dürfen wir die Arbeit noch im Plenum vorstellen. Wir blicken zuversichtlich auf die anstehenden Blocktage.  

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