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Studierendenreise Berlin 2022 | Quelle: Eigene Darstellung

Study Trip Berlin

Im Rahmen des Moduls "Strategien und Geschäftsmodelle im digitalen Umfeld" reisten die DBM-Studierenden im 2. Semester nach Berlin.

Mein Name ist Olivia Suter und ich habe die die DBM-Studierende auf ihrem Study Trip in Berlin begleitet. In verschiedenen Content Formaten dokumentiere ich die Reise. Meine gesammelten Eindrücke habe ich im Tagebuchformat beschreiben sowie die Studierende nach ihrer Meinung befragt. Weitere Erlebnisse sind auf dem Instagram Account zu finden unter fhgr_dbm.

Day 1 – «Good Morning Berlin!»

Die Sonne strahlt über die Stadt und die Freude auf den ersten Tag in Berlin ist riesig.

Der Tag beginnt mit einer kurzen Präsentation über die SRH Fachhochschule Berlin, wo wir heute den Tag verbringen werden. Die Begrüssung der Studierenden übernimmt Studienleiter Armando Schär. Tobias Lehmkuhl ist Leiter des Moduls «Strategien und Geschäftsmodelle im digitalen Umfeld» und leitet die Studierenden anschliessen durch den Tag. Er startet mit Check-in und Connect Übungen, um die Studierenden zu aktivieren und zu motivieren. Die Übungen werden in kleineren Gruppen durchgeführt und erzeugen die erste Phase des Teambuildings.

Auf was freuen sich die Studierenden besonders die nächsten Tage? Was sind ihre Bedenken? Ich habe mal reingehört.

«Wir freuen uns aufs schöne Wetter, die Gemeinschaft und die Zusammenarbeit in Berlin» oder «Am meisten freue ich mich auf innovative Startups und spannende Inputs zu erhalten.»

Und die Pain Points? «FFP 2 Masken und (zu) viel Essensauswahl!»

Punkto Essensauswahl. Das Mittagessen wurde von jedem individuell zusammengestellt. Bei mir gab’s Döner, in einer Bude, wo sogar Angela Merkel scheinbar schon oft gespiesen hat. Classic Berlin halt. 😉

Am Nachmittag hielt Leo von der Firma Baito ein Gastreferat. Leo gründete zusammen mit seinen zwei Freunden Lukas und Max im Januar 2022 das Startup Baito. Zuvor arbeitete er bei Siemens, einem Grosskonzern und erzählt uns über sein Unternehmen und den neuen Alltag in einem Startup.

Aber was macht Baito eigentlich?
«Baito: «Finde deinen Job mit Sinn» - ein Slogan, welcher viel verspricht. Bei Baito geht es darum, dass es beim Arbeiten nicht nur ums Geldverdienen geht. Ein Job muss einen Sinn haben. So bietet Baito ein Jobportal, mit handverlesenen Jobangeboten versteht sich, in einer nachhaltigeren Art. Das Unternehmen besitzt keine eigene App, sondern bietet auf Telegramm und via Newsletter oder E-Mail ihre Dienste an. Der Beruf soll zu einer Berufung gemacht werden und die Vorschläge werden individuell für den Nutzenden erstellt und gefiltert. Momentan ist Baito nur im Raum Berlin verfügbar – nächstes Ziel wäre Hamburg und danach die grösseren Städte Deutschlands zu expandieren.

Zum Abschluss regt Leo die Studierenden zum Nachdenken an und stellt ihnen folgende Frage: «Was ist für dich im Job am wichtigsten und was ist ein Job mit Sinn für dich?». Nun, diese Frage sollte sich bei der Jobsuche jeder mal gestellt haben. Also: Think about it!

«Leo, braucht es viel Mut, um von einem Grosskonzern zu einem Startup zu wechseln?»

Ich bin sehr sicherheitsorientiert, darum war es eher schwierig. Jedoch war ich in meinem vorherigen Job nicht mehr zufrieden und ich stagnierte in meiner Entwicklung. Zusätzlich hatte ich das Gefühl, dass meine Arbeit nicht den positiven Einfluss auf den Planeten hat, welchen ich mir wünsche. Es hatte nicht so viel mit Mut zu tun. Es ging mir darum glücklich zu werden.

Anschliessend besuchte Simon Hanselmann von der Firma Aam Digital die Studierenden. Dieses Startup wurde im Jahr 2020 gegründet und ist ein open source Tool, welches sich auf den sozialen Sektor spezialisiert hat. Das junge Unternehmen setzt sich besonders für NGO’s ein und bietet ihnen Unterstützung im Case Management an. Das Unternehmen zielt darauf ab vom Wissen anderer zu profitieren und gemeinsam zu wachsen. Neben dem interessanten Vortrag über das Startup selbst, gab uns Simon einen Blick hinter die Kulissen. «Ein Startup ist nicht nur Silicon Valley, scheitern gehört nun mal auch dazu.»

«Wir sind das Excel der internationalen Sozialen Arbeit.» - Simon H., Aam Digital

Nach den spannenden Inputs wurden wir in den Feierabend verabschiedet. Hier trennten sich die Wege. Meiner führte nicht nach Rom, sondern zum Feierabendbier und Bimbab im koreanischen Restaurant «YamYam». Mal schauen, was Tag 2 in Berlin für uns bereithält. Cheers!

Day 2 – «Start Ups and Berliner Luft”

Sanft erwachte ich heute Morgen vom Klang der Berliner Strassen vor dem Hauptbahnhof – es könnte nicht schöner sein – 08:00, Tag 2 der Studierendenreise.

Heute besuchen wir nämlich zwei verschiedene Startups. Es wurden im Vorfeld drei Gruppen definiert. Die erste Gruppe besucht ein Startup im Finance-Sektor (Sumup), die anderen im Gesundheitswesen (Relearnlab, Cure Finance) und letztere im IT-Bereich (Verve Ventures, Demicon).

Für ein vollkommenes City-Erlebnis, gehört das "cruisen" durch die Stadt auf einem eScooter dazu. Darum startete mein Tag 2 auf einem eScooter von Lime. Entlang der Berliner Mauer mit Kaffee Stopp versteht sich, startete mein Tag bei Verve Ventures. Das Gebäude ähnelte einem charmanten Wohnhaus, wo sich das Unternehmen im obersten Stock eingemietet hat in einer schönen Wohnung. Das Treppenhaus ist voller (sehr) spezieller Kunst und schreit nur so «Berlin!». Nach einer kurzen «Büro-Führung» erzählte uns Stefan Albers, Investment Associate von Verve Ventures, mehr über das Unternehmen. Es ist ein Venture Capital, was folgendes bedeutet: Es ist ein Unternehmen, welches in junge Startups investiert. Verve Ventures fokussiert sich besonders auf die drei Startup Segmente: Digital, Health & Bio sowie Tangible. Verve investiert meist 5k – 3mil in Startups. Dies passiert in der Early Stage-Phase. Stefan erklärt den Studierenden zusätzlich, wie Funding funktioniert und welche Kriterien für eine Investition in ein Start Up essenziell sind.

Quintessenz des Besuchs bei Verve Ventures


Wenn du dein Startup bei Verve Ventures pitchst, dann mit viel Persönlichkeit. Beispielsweise ist eine Anfrage über LinkedIn besser, denn es ist persönlicher – denn viele junge Unternehmen gehen in der Masse unter. Weiter legte uns Stefan ans Herz, dass die Persönlichkeiten innerhalb des Teams sowie deren Dynamik für die Wahl entscheidend sind. Wer sind die Menschen hinter dem Produkt/Dienstleistung? Die nächsten Jahre arbeitet man zusammen, da möchte man ein motiviertes und cooles Team unterstützen. Nebst diesem Kriterium zählen natürlich noch das Marktvolumen (grosses Wachstumspotenzial) und die Skalierbarkeit des Startups eine grosse Rolle.

Anschliessend ging es für mich weiter zu einem führenden Finanztechnologieunternehmen im Herzen Berlins. Helle, moderne Grossraumbüros voller Pflanzen und jungen, stylischen Menschen. Mein Weg führte mich zu SumUp. Dies ist ein führendes Finanztechnologieunternehmen, das in 32 Märkten auf drei Kontinenten tätig ist. Sie verhelfen kleineren Unternehmen dazu, Karten-, App oder online Zahlungen auf sichere und kostengünstige Weise zu akzeptieren. Sie entwerfen zurzeit Kartenlesegeräte, haben jedoch eine noch grössere Vision.

Von Juliane Saleh-Büttner, aus der Kommunikationsabteilung von SumUp, erhielten wir zuerst eine Führung durch die modernen Büroräumlichkeiten, welche für mich vom Stil her einen «Google-Vibe» abgaben. Von einer top modernen Mensa (das Wort «Mensa» wird diesem Raum jedoch nicht gerecht, eher Restaurant/Coworking Space) zu den vielen Büroräumen bis hin zur wunderschönen Dachterrasse mit Blick über ganz Berlin – alles war dabei. Anschliessend gab uns Caja Schorer von der Hardware-Abteilung einen Einblick in die Produktentwicklung. Nastasia Neumann vom People- Team führte uns kurz in die Kultur und Werte von Sumup ein. Zum Schluss erzählte uns noch Frederik Severin von der Sales & Partnership- Abteilung über die verschiedenen Massnahmen von SumUp. Es war unglaublich interessant und eine super Atmosphäre.

Mein Fazit: Wann kann ich hier anfangen zu arbeiten? Hand aufs Herz – SumUp ist eigentlich schon über 10 Jahre alt, jedoch herrscht eine totale Start Up Atmosphäre. Das Unternehmen ist supermodern und kam auch bei den anderen Studierenden sehr gut an. Es herrscht eine wahre hands-on Mentalität, welche inspiriert und bei SumUp nach wie vor gelebt wird - das konnte man spüren.

Ein spannender Morgen ging somit zu Ende. Den Nachmittag verbrachten wir mit einem Kultur-Programm - nämlich dem Technikmuseum! Nach vielen Experimenten und dem Entdecken der technischen Vielfalt ging es um 17:00 Uhr weiter mit Berliner Kultur und Berliner Luft – nämlich dem Feierabendbier in der Sonne. Uns erwartete ein Apero im Restaurant Anhalt direkt beim Museum. Nach so vielen Eindrücken hatten wir uns die Snacks und Drinks wirklich verdient. Die Sonne reflektierte in unseren Biergläsern und alle waren ready fürs Abendprogramm – und für mehr Berliner Luft. Donnerstag ist nun mal der kleine Freitag.

Day 3: "Tschüss Berlin!"

Der Abschluss des Studytrips findet an der SRH Fachhochschule Berlin statt. Die einen Studierenden scheinen ein bisschen müde - an was das wohl liegen mag? 😉

Die Müdigkeit war jedoch schnell überwunden und zusammen mit Tobias Lehmkuhl reflektierten die Studierenden die Besuche in den verschiedenen Unternehmen. Wir tauschten uns aus über unsere gesammelten Eindrücke. Ich drehte eine Runde und sprach mit den Studierenden. Im Gross und Ganzen konnte ich folgende Erkenntnisse vom Plenum sammeln:

  • Just do it! Wenn man eine gute Idee hat, soll man diese umsetzen und nicht zu lange warten. Sei mutig.
  • Berlin unterstützt Startups und es gibt Möglichkeiten einfacher Investoren zu finden als in der Schweiz.
  • Tu etwas, was für dich Sinn ergibt.
  • Lieber ein kleines Startup, als ein Gross-Unternehmen und umgekehrt (ist nun mal Geschmackssache).
  • Berlin ist hip (und manchmal stinkts hier).
  • Man kann hier jeden Tag Party machen.
  • Keine Angst davor haben, sich selbständig zu machen.

Nun fragte ich mich: Wer würde sonst noch sofort nach Berlin ziehen? Denn ich selbst bin gerade Feuer und Flamme für diese Stadt und deren Energie. Gemäss meiner Umfrage geht es circa 1/3 der Studierenden genauso.

Tobias Lehmkuhl verabschiedete die Studierenden mit einer lustigen Powerpoint-Präsentation. Hier trennen sich nun unsere Wege, aber alle nehmen etwas mit: Schöne Erinnerungen und wichtige Erkenntnisse für den weiteren Berufsweg - direkt aus der Hauptstadt Deutschlands.

Herzlichen Dank für die tolle Organisation und die schöne Zeit in Berlin. Und nicht zu vergessen: Danke an Petrus, für den vielen Sonnenschein. Cheers!

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