Zum Inhalt springen
Logo Digital Business Management Blog

Digital Business Management Blog

Agi­li­tät ist mehr als Scrum – Ein­bli­cke ins Wahl­pflicht­mo­dul „Agile Lea­dership & Change“

Keyword: Agile Leadership, Agilität, Kanban, Framework, wann agil und wann Wasserfall, wie agil bin ich, agiles Manifest, Agiles Projektmanagement, Agiles Mindset, Agile Methoden

"Die Anwendung von agilen Praktiken sorgt nicht für unternehmerische Agilität" – So hiess es in der Modulbeschreibung zu "Agile Leadership & Change". Im Verlaufe meines Studiums hatte ich schon einige Berührungspunkte mit der Frage, was Agilität bedeutet. Seit Mai 2021 arbeite ich zudem als Product Manager bei Swisscom (Schweiz) AG in einer agilen Organisation. Für mich war daher die Auswahl des Wahlpflichtmoduls schnell klar. In diesem Artikel gebe ich einen Einblick, wie ich das Modul bisher erlebe und was meine Highlights sind. Mein Name ist Karin Schori und ich studiere Teilzeit im 7. Semester Digital Business Management.

Direkt zur Praxis – Beyond Leadership

Von Beginn an haben die beiden Dozierenden Dr. Tobias Lehmkuhl und Dr. Thomas Walke das Modul von Beginn an sehr interaktiv gestaltet, was mir sehr gefallen hat! Um in die Tage zu starten, haben wir jeweils am Morgen mit einer Check-In Runde gestartet.

So wusste jeder direkt, wie es dem anderen geht und was ihn oder sie beschäftigt. Schnell kam so das Feeling auf, dass wir nicht einfach nur eine Klasse sind, sondern ein Team. Während des ersten Tages haben wir uns mit dem Beyond Leadership Activation Circle beschäftigt. Auf diese Weise kann ein Teambewusstsein geschaffen werden und auch hier durften wir direkt selbst ans Werk.

Abbildung: Beyond Leadership Activation Circle: Workflow Quelle: Mölleney, Sachs 2019

Schritt für Schritt haben wir den Circle durchlaufen. Zugegebenermassen, es war am Anfang etwas ungewohnt, mit einer mir fremden Person (die Wahlpflichtmodule sind durchmischt mit Studierenden aus allen DBM-Semestern) über mich als Person, und nicht die Uniform, die ich trage, zu sprechen.

Versuche einmal, dich jemandem vorzustellen, ohne dein Alter, dein Beruf oder deine Hobbies zu nennen! Es geht dabei hauptsächlich darum: wer bin ich als Mensch. Schrittweise wechselt der Circle vom eigenen Bewusstsein (“Ich”) ins Teambewusstsein (“wir”) . Es war sehr interessant zu sehen, wie sich im Verlauf der Sequenz auch der Umgang innerhalb der Klasse verändert hat, da wir einander nun auf eine eher ungewohnte Weise kennengelernt haben. Zu diesem Thema gab es von Christof Ming während des Tages ein Impulsreferat mit viel Praxiserfahrung.

Nach dem Circle wussten wir genau, was uns als Team wichtig ist und wie wir zusammenarbeiten wollen. Working Agreements wurden definiert und klar sichtbar im Raum aufgehängt.

Psychologische Sicherheit war ein weiteres Thema, was wir diskutiert haben. Durch Respekt, Vertrauen und Wertschätzung wird diese gestärkt und Teams können enorm davon profitieren, wenn darauf Wert gelegt wird.

Methoden und Frameworks als Bestandteile von agile doing

Wenn es um Methoden, Konzepte und Frameworks geht, bietet Agile ein ganzes Set an Begriffen, sodass Buzzword Bingo richtig Spass macht. Von Kanbanboards über Scrum, hin zu Stacey-Matrix und dem Cynefin–Framework. Nicht zu vergessen die ganzen Rollen wie Product Owner, Product Manager, Release Train Engineer, Scrum Master und wie sie alle heissen. Ist wichtig, nicht falsch verstehen, aber da meine Klasse aus dem 7. Semester bereits das Modul "Agiles Projektmanagement" besucht hat, waren viele Begriffe nicht ganz so neu. Das Konzept Shu-Ha-Ri hingegen war neu und es beschreibt die aufbauenden Stufen, wie etwas erlernt wird.

Im Verlauf der verschiedenen themenbezogenen Modultage wurden uns bereits bekannte Inhalte, verknüpft mit neuen Lernimpulsen auf eine äusserst praktische Art und Weise vermittelt. So auch das Gesetz von Ashby. Eine Organisation, ob die nun agil ist oder nicht, ist im Grunde ein künstliches System. Nach einem kurzen Tauchgang in die Systemtheorie konnten wir auch wieder interaktiv das Gesetz von Ashby erleben.

Der Herr Ashby besagt, dass die eigene Varietät die des zu steuernden Systems übersteigen muss, um es zu steuern.

Alles klar.

In einer Übung mit der ganzen Klasse haben wir live miterlebt, wie sich Störungen auf ein System auswirken und was engere Systemgrenzen für einen Einfluss haben können. So wurde Ashby für uns greifbar.

Impulsreferate sind Highlights im Modul

Wie bereits erwähnt, hat Christof Ming zum Thema Beyond Leadership Activation Circle ein Impulsreferat gehalten. Das war aber nicht das einzige, denn jeder Modultag bindet ein Praxisreferat ein. Passend zum aktuellen Thema hatten wir entsprechende Experten, welche uns dazu direkt das Spiegelbild aus der Praxis vermittelten. So hat uns Urs Gwerder einen Einblick gewährt, was es denn heisst, die Rolle des Release Train Engineers in einer agilen Organisation zu leben. Agile Transformation war ebenfalls Thema eines Modultages und dazu hat uns Marco Magnaguagno seine Erfahrungen als Change Agent in einer agilen Transformation eines grossen Unternehmens weitergegeben.

Change-Management – dieses Thema hat die Klasse im Tag 3 eigenständig ausgewählt, dass wir dies behandeln möchten. Ein Thema, was bisher im Studium nicht so gross angeschnitten wurde und somit war die Motivation gross. Ein Impulsreferat durfte bei diesem Thema nicht fehlen und so hat Dr. Thomas Walke aus seinem Nähkästchen geplaudert, wie er Veränderungen in seiner Betriebsorganisation Midmarket Customer Service gestaltet.

Spannende Tage vermitteln Methodenkompetenz

Bisher haben wir vier Modultage erlebt. An allen Tagen haben wir immer wieder verschiedene Methoden, genutzt, um Inhalte zu reflektieren, zu erarbeiten und zu vertiefen. So haben wir mit dem Appreciative Interview erarbeitet, was wohl die Erfolgsfaktoren einer agilen Transformation sind.

Die detaillierte Reflexion der Inhalte unterlasse ich jetzt an dieser Stelle und hebe mir diese für meinen Leistungsnachweis auf.

Alles in allem ist für mich persönlich das Modul ein voller Erfolg und ich habe meine Wahl nicht bereut. Wenn du wie ich nicht nur blanke Theorie vermittelt bekommen möchtest, sondern interaktiv lernen und spüren willst wie es 1:1 in der Praxis läuft, bist du im Wahlpflichtmodul Agile Leadership & Change richtig.

Anzahl Kommentare 0
Kommentare