Vorbereitung
Ein Auslandsemester in den USA war schon immer auf meiner Wunschliste. Als Freemover konnte ich mir meine Gastuniversität selber aussuchen, musste aber auch alles selber organisieren. Meine Wahl fiel auf die Hawaiian Pacific University (HPU) in Honolulu. Wenn man schon die Auswahl hat, warum nicht gleich nach Hawaii.
Anders als bei vielen amerikanischen Universitäten bestand bei der HPU die Möglichkeit, die Kurse im Vorfeld zu wählen. Die Kursinhalte konnte ich im Voraus prüfen und damit erhielt ich die Sicherheit, dass meine ausgewählten Kurse nach dem Auslandsaufenthalt auch zu Hause bei der FH Graubünden angerechnet werden. Nach der Zusage der Universität konnte ich das Studenten-Visum für die USA beantragen. Hierfür musste ich diverse Formulare ausfüllen und Anträge stellen. Danach wurde ich zu einem Interview eingeladen. Fazit und Tipp für alle interessierten: es sollte definitiv rechtzeitig mit der Vorbereitung begonnen werden, da es sehr zeitaufwendig werden kann.
Ankunft
Nach insgesamt 25 Stunden Reisezeit, erreichte ich mein Ziel am anderen Ende der Welt. Da der Tag noch nicht zu Ende war, konnte ich gleich meinen ersten Sonnenuntergang bestaunen bevor ich mich auf den Weg ins Hostel machte.
Im Hostel, welches ich bereits von der Schweiz aus gebucht habe, blieb ich schlussendlich zwei Wochen, bis ich ein neues Zuhause für die restliche Zeit finden konnte.
Wohnungssuche
Die Wohnungssuche erwies sich als nicht ganz so einfach. Das Wohnungsangebot in Honolulu ist zwar hoch, jedoch sind es die Preise auch. Am besten fährt man, wenn man die Landlords direkt über die verschiedenen Wohnungsbörsen kontaktiert oder über die Telefonnummern, die überall in den Fenstern von verschiedenen Apartments zu lesen sind, anruft.
Nach etlichen Wohnungsbesichtigungen fand ich schlussendlich die für mich passende Wohnung: nicht allzu teuer, nahe an Waikiki Beach und trotzdem nur etwa 30 Minuten mit dem Bus von der Schule entfernt.
Erste Woche
Das Herbstsemester beginnt in Hawaii bereits im August. Eine Woche vor Studienbeginn wurde eine Orientierungsveranstaltung an der HPU angeboten. Die Anwesenheit war Pflicht, da im Rahmen der Veranstaltung u.a. die Visa-Formalitäten, die Kursauswahl sowie allgemeine Infos zur Universität und Leben in Honolulu erläutert wurden. Außerdem empfand ich es als sehr hilfreich mich bereits vor Studienbeginn mit den neuen Gegebenheiten vertraut zu machen und die ersten Kontakte zu knüpfen. In der ersten Woche bestand zudem noch die Möglichkeit, die Module, welche bereits im Vorfeld ausgesucht wurden, zu ändern. Eines meiner ausgewählten Module wurde gestrichen und dies bedeutete, dass ich vor Ort ein anderes Modul auswählen musste.
Studienalltag
Die Vorlesungen waren sehr spannend gehalten und die Dozenten sehr motiviert. Da störte es auch nicht, dass es zwischen den Lektionen keine Pausen gab. Anwesenheitspflicht bestand für die meisten Kurse. Man muss während des gesamten Semesters sehr viel machen. Die HPU legt einen sehr großen Wert auf Soft-Skills.
Die Endnote für die Kurse setzte sich aus mehreren Teilleistungen wie Präsentationen, Papern und Gruppenarbeiten zusammen. Außerdem gab es neben der Klausur am Ende des Semesters (Final) auch eine Zwischenprüfung (Midterm). Der Arbeitsaufwand während dem Semester hat sich am Ende ausgezahlt, da man für die Finals meistens nicht mehr so viel lernen musste.
Freizeit
Hawai’i ist ein traumhaft schöner Ort und bietet eine Reihe von Freizeitmöglichkeiten. Die Insel ist sehr gut geeignet für diverse Wassersportarten wie Surfen, Paddle Boarding, Kite Surfing und so weiter. Außerdem bietet O’ahu sehr viele Möglichkeiten für Hikes mit unfassbar tollen Aussichten und Wasserfällen. Ob von einfachen Hikes wie Diamond Head oder Pillbox bis anspruchsvollen Hikes wie Three Peaks ist alles dabei. Da Waikiki sehr touristisch ist, empfiehlt es sich mal des Öfteren aus Honolulu zu entfliehen und die kleineren Ortschaften, vor allem an der North Shore zu erkunden.
Neben der Hauptinsel O’ahu besteht Hawaii noch aus sieben weiteren größeren Inseln, von denen man fünf besuchen kann. Diese sind: Big Island, Maui, Kaua’i, Moloka’i und Lana’i. Flüge von Honolulu gibt es schon für ca. USD 100-200. Zum Erkunden der anderen Inseln ist ein Mietauto sehr empfehlenswert, da es dort entweder kein oder nur ein sehr beschränktes Busnetz gibt. Die wunderschönen Landschaften, Strände, Wasserfälle und Vulkane sind atemberaubend schön.
Highlights
Ein ganz tolles Erlebnis während meiner Schulzeit war der Programming Contest, welcher im Rahmen meines Informatikmoduls stattgefunden hat. Während des Semester haben wir uns in Competitive Programming geübt, um am Ende des Semester, als Abschlussprüfung, gegen verschiedenen Universitäten von der Nordwest Region der USA, wie Stanford oder Berkeley, anzutreten.
Aus kultureller Sicht zählt sicherlich Halloween zu den Highlights. Die Amerikaner nehmen Halloween richtig ernst und geben sich unglaublich Mühe mit den ausgefallensten Kostümen.
Ein weiteres Highlight war der Billabong Pipe Master Surf Contest. Dabei messen sich die besten Surfer der Welt an der North Shore von Oahu. Als begeisterter Surfer, eine Veranstaltung die man nicht verpassen darf.
Abschluss
Mein Ziel war es mit dem Auslandssemester nicht nur meine Englischkenntnisse zu verbessern, sondern ein anderes Land und eine andere Kultur kennen zu lernen. Da die HPU sehr viele internationale Studierende aus aller Welt anzieht, habe ich nicht nur die typisch hawai‘i’anische Kultur, sondern Menschen und damit auch Kulturen aus der ganzen Welt kennengelernt. Ein Auslandssemester an der HPU war eine unvergessliche Erfahrung für mich und ich kann es jedem sehr empfehlen.
Matthias De Paolis studiert Digital Business Management im 3. Semester und absolviert zurzeit ein Auslandsemester an der Hawaiian Pacific University (HPU) in Honolulu.