Was hat Bier mit dem Studiengang Computational- und Datascience zu tun? Nicht nur das Offensichtliche, dass wir Studenten alle gerne hie und da mal ein Bier trinken. Sondern auch, dass wir die Möglichkeit haben, ein Wahlfach namens «Digitalisierung in der Bierbrautechnik 1» zu besuchen. Um den Brauprozess digitalisieren zu können, muss man diesen (und verschiedene Biere) erstmals kennenlernen. Genau darum ging es in diesem Modul:
Während des gesamten Studiums können wir Module für insgesamt acht ECTS-Punkte komplett frei wählen. Diese müssen nicht zwingend thematisch zum Studiengang passen.
Im letzten Semester wurde bereits zum zweiten Mal das Modul: «Digitalisierung in der Bierbrautechnik 1» angeboten. Da auch bei uns Bier ein gerne gesehenes Getränk ist (in der Freizeit natürlich), fanden wir dies eine spannende Möglichkeit mehr über die Thematik Bier zu lernen. Wir mussten aber sehr schnell feststellen, dass wir bis anhin eigentlich sehr wenig, bis keine Ahnung von Bier hatten.
Der Kurs besteht aus zwei Teilen: zum einen lernten wir die theoretischen Grundlagen über das Bier an sich, den Bierbrauprozess und wir wurden mit verschiedenen Bierstilen bekannt gemacht. Dabei konnten wir diese auch immer gleich testen. Zum anderen hatten wir die Möglichkeit ein eigenes Bier zu brauen.
An den ersten beiden Kursabenden lernten wir vieles über die Geschichte und Herkunft des Bieres und die richtige Verkostung eines Bieres. Ebenfalls lernten wir die verschiedenen Rohstoffe und den Brauprozess kennen. Am dritten Abend ging es hauptsächlich um verschiedene Bierstile aus aller Welt. Dabei hatten wir wiederum die Möglichkeit verschiedene Biere aus aller Welt zu degustieren. Wir waren überrascht, wie unterschiedlich Biere sein können. Bis anhin kannten die meisten von uns nur das klassische Lagerbier, bekannt als «Stange».
Mit diesem Wissen ging es am ersten Brautag direkt darum, unser erstes Bier selbst zu brauen. Dieses Mal konnten wir auf ein vorbereitetes Rezept zurückgreifen und uns vollständig auf den eigentlichen Ablauf und die Geräte konzentrieren. Dies war für uns alle ein neues Erlebnis mit spannenden Eindrücken. Beindruckend fanden wir vor allem, aus den relativ wenigen und simplen Zutaten nur durch verschiedene Arbeitsschritte ein Bier herzustellen.
Während des vierten Theorie-Abends wurde uns eine Vielzahl von möglichen Bierfehlern vorgestellt. Dazu hatten wir auch die Möglichkeit, Biere mit Fehlaromen zu degustieren. Dies war definitiv nicht der angenehmste Teil dieses Moduls. Im letzten Theorie-Teil bekamen wir einen Ausblick, was in einer digitalisierten Brauerei alles automatisiert werden kann.
Was natürlich nicht fehlen darf, wenn man sich mit dem Thema Bierbrauen in Chur beschäftigt: ein Besuch der Calanda-Brauerei. Auch dies offenbarte uns einen sehr spannenden Einblick in einen industrialisierten Brauprozess.
Teil der Abschluss-Note des Modules war eine eigene Bierkreation. Das heisst jede Gruppe konnte sich ein eigenes Rezept ausdenken und ein eigenes Bier nach diesem Rezept brauen. Dieses wurde zum Schluss von einer Fachjury bewertet. So entstanden im zweiten Brautag verschiedene spannende Kreationen wie zum Beispiel ein schwarzes IPA mit Kirschgeschmack, ein fruchtiges NEIPA mit einer Mate-Note oder ein Pale Ale mit Mango und Chilli.
Da unsere Gruppe nur aus CDS-Studenten bestand, testen wir aus, wie viele Schritte beim Bierbrauen wir mithilfe von KI angehen können. So entstand sowohl der Name und das Etikett mit ChatGPT und Midjourney. Beim Versuch das Rezept mit ChatGPT zu schreiben hatten wir aber unsere Mühen. Dabei kommen wir oft sehr schnell relativ gute Resultate. Sobald wir aber versuchten die Rezepte noch ein bisschen zu verfeinern scheiterte die KI: Zum Beispiel verdoppelte sie auch die Kochtemperatur, als wir die Menge des Bieres verdoppelnd wollten.
Zum Schluss möchten wir uns bei Ingo und Urban für dieses spannende und lehrreiche Modul bedanken und können es jedem weiterempfehlen.
Viva!
Flavio Dunlop studiert Computational and Data Science im fünften Semester
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