Vom Hobby zum Traum­be­ruf mit Com­pu­ta­tio­nal and Data Science

Der Quereinstieg in ein technisches Studium gestaltet sich oft leichter als man denkt. Silvano Stupan ist ausgebildeter Kaufmann. Im Herbst beginnt er das Studium Computational and Data Science. Mit einer fachfremden Berufsausbildung muss entweder vor dem Studium ein einjähriges Praktikum absolviert werden oder es kann direkt mit dem praxisintegrierten Bachelorstudium (PiBS) begonnen werden. Silvano hat sich für das Praktikum vor dem Studium entschieden. Robin Derungs, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Fachhochschule Graubünden, hat ihm einige Fragen zu seiner Ausbildung, den Beweggründen und dem Praktikum bei der Hamilton Bonaduz AG gestellt, welches er gerade absolviert.

Was hast du in der Berufsausbildung gelernt?

Ich habe die kaufmännische Lehre beim Kanton Graubünden absolviert. Das Bearbeiten von Korrespondenz und der Umgang mit Kunden gehörte zu meinen täglichen Aufgaben. Finanz und Rechnungswesen war ein wichtiges Gebiet in der Lehre. Ich habe gelernt, wie man Rechnungen erfasst, verbucht und korrigiert. Mein Lieblingsfach in der Schule war Wirtschaft. Ich konnte viel über den Wirtschaftskreislauf lernen, etwa über Güter- und Geldströme, Auf- und Abschwünge, sowie Inflation und Deflation. In den überbetrieblichen Kursen lernte ich, wie die Exekutive des Kantons aufgebaut ist, wie die groben Aufgaben der Ämter aussehen und wie die Aufgaben von Gemeinden, Kantonen und dem Bund aufgeteilt sind. 

Warum möchtest du nun Computational and Data Science studieren?

In meiner Freizeit habe ich mich oft mit einem Raspberry Pi beschäftigt. Ich installierte verschiedene Betriebssysteme und habe z.B. mit Adblocker-, NAS- und VPN-Software experimentiert. Dies hat mir grosse Freude bereitet, weil ich selbst etwas an meinem Zuhause verbessern konnte. Diese Faszination hat mich nie losgelassen, sie hat mich durch die Lehre begleitet bis hin zur BMS. Dort hat sich der Wunsch nach einer Stelle im Bereich der Informatik manifestiert. Dank der Unterstützung von Prof. Corsin Capol fand ich bei der Hamilton eine passende Stelle in diesem Bereich und darf nun dort ein einjähriges Praktikum absolvieren.

Was hast du im Praktikum bei der Hamilton gemacht?

In der Hamilton durfte ich im Service Desk sowie im Bereich Operations arbeiten. Ich habe Einblick in die täglichen Abläufe der ICT erhalten. Im Service Desk helfe ich Benutzern, die Probleme mit Software haben. Das kann das einfache Wiederaufnehmen eines Gerätes in die Hamilton Domäne sein, oder das komplette Einrichten und Konfigurieren von Notebooks mit spezifischer Software. Ich lerne viele Kameraden kennen und habe einen sehr abwechslungsreichen Alltag. Oft gibt es für ein Problem auch mehrere Lösungswege. Im Bereich Operations kümmere ich mich hauptsächlich um Server, welche dauernd im Betrieb sein müssen. Zum Beispiel habe Ich den Auftrag bekommen, die Server mittels eines Scripts automatisch updaten und rebooten zu lassen.

Das Suchen nach Lösungen und das Optimieren von Prozessen macht mir viel Spass.

Silvano Stupan, Student Computational and Data Science

Welchen Einfluss hatte das Praktikum auf deine Arbeitsweise?

Mir fiel auf, dass sich meine Denkweise in diesem Gebiet veränderte. Ich habe angefangen, viel kreativer und analytischer zu denken. Bei Problemen suche ich nicht mehr direkt nach der Lösung, sondern möchte erst verstehen, wie diese entstanden sind. Wenn ich die Ursache eruiert habe, denke ich an eine Lösung oder einen Workaround. Genau dieser Prozess gefällt mir sehr gut. Ich denke, dass sich das im Studium Computational and Data Science fortführt und ich mein analytisches und kreatives Denken erweitern kann.