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Wir müssen von alten Rol­len­mo­del­len weg­kom­men und uns der mo­der­nen Welt an­pas­sen

Was ich von der letzten Generation lernen kann und wieso trotzdem ein Umdenken stattfinden muss.

Für die NZZ-Versandbeilage «Frauen der Wirtschaft» vom 8. Mai 2021 durfte ich in einem Doppelinterview mit Gabriela Manser, CEO der Goba AG, über die Themen Unternehmertum im digitalen Wandel, Frauen in der Wirtschaft, Werte und das Miteinander sprechen. Die Diskussion mit Gabriela war für mich als junge Frau sehr inspirierend, da sie mich als Vorzeigeunternehmerin motiviert, meine ambitionierten Ziele zu erreichen.

Gerade die beiden Themen Diversity und Frauen in der Wirtschaft haben heute einen grossen Stellenwert in unserer Gesellschaft. Es gehört fast schon zur Normalität, dass Firmen Diversity tief in ihren Werten verankert haben. Doch nur weil man schriftlich festhält, dass ein bestimmter Prozentsatz an Managementstellen von Frauen würde belegt werden müssen, heisst das noch lange nicht, dass Diversity herrscht. Denn Diversity heisst für mich noch viel mehr.

Bei Diversity geht es für mich nicht nur um Frauen, sondern um die Anerkennung und Wertschätzung aller Menschen. Ich finde es gut und recht, dass sich Frauen nun endlich durchsetzen und auch eine Chance in der taffen Businesswelt haben. Gerade als junge Frau mit ambitionierten Zielen ist es für mich wichtig zu wissen, dass ich alles erreichen kann, was ich mir vornehme. Anderseits müssen meiner Meinung nach auch Männer einen Papitag einreichen dürfen, ohne damit in ihrer Karriere gebremst zu werden. So braucht es für mich Handlungsbedarf auf zwei Ebenen: Zum einen müssen Unternehmen damit aufhören, Diversity nur in ihren Werten zu verankern, ohne wirklich etwas dafür zu tun. Es gibt viele vorbildliche Unternehmen, die familienfreundliche Arbeitsmodelle wie Jobsharing oder Teilzeitpensum in Führungspositionen anbieten. Es ist schön zu beobachten, dass sich solche Modelle bei immer mehr Unternehmen durchsetzen. Auf der anderen Seite braucht es ein Umdenken in der Gesellschaft. Wir müssen von den alten Rollenmodellen wegkommen und uns der modernen Welt anpassen. Heute streben weniger Frauen Führungspositionen an als Männer. Vielleicht liegt dies daran, dass das Thema Frauen in der Wirtschaft erst noch in unseren Köpfen durchdringen muss. Wir Frauen sollten einander daher Mut machen, uns in der taffen Businesswelt durchzusetzen. Zudem müssen wir einsehen, dass Führungsarbeiten von Frauen wie auch von Männer Teilzeit leistbar sind.

Als Studentin der Bachelorstudienrichtung Digital Business Management habe ich das Gefühl, dass ich als junge Frau die gleichen Karrierechancen habe, wie meine männlichen Mitstudierenden. Besonders angetan haben es mir die Digitalisierung, spannende Innovationen und zukunftsorientierte Produkte und Dienstleistungen. Heute investieren Unternehmen in allen Branchen und Grössenordnungen in Digitalisierungsprojekte. Jobs in diesen Bereichen gibt es viele und die meisten davon noch gar nicht so lange. Daher sind qualifizierte Mitarbeitende gefragt, die in einer agilen und innovativen Welt schnell und dynamisch auf Veränderungen reagieren können. Als DBM-Studentin erlerne ich Kenntnisse und Fähigkeiten, die genau in so einer zukunftsorientierten Welt nachgefragt werden. Da diese Welt modern ist und mit der Zeit geht, bin ich der Überzeugung, dass mir als junge Frau alle Türen offenstehen.

Meiner Meinung nach sollte die Gleichstellung in der Wirtschaftswelt kein Thema mehr, sondern Selbstverständlichkeit sein. Dafür braucht es vermutlich aber noch Zeit. Ich hoffe sehr, dass in Zukunft Diversity kein Diskussionsthema mehr ist, sondern sich die gleichen Chancen für alle bieten.

Mehr zum Doppelinterview im Artikel «Ein Unternehmen führen, heisst – vor allem Menschen führen» der NZZ-Versandbeilage «Frauen der Wirtschaft» vom 8. Mai 2021.

Selina Studer

Selina Studer studiert Digital Business Management an der FH Graubünden.

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