Eine Stadt, ein Auftrag und 18 Gruppen. Eine Woche lang haben sich die Studierenden von Multimedia Production filmisch in Berlin verwirklicht. Der Auftrag war es, einen 10-minütigen Dokumentarfilm zum Thema Liebe abzudrehen. 1000 Kilometer entfernt in einer fremden Stadt stellt sich das als kein leichtes Unterfangen dar. Unbekannte Shootingspots und meist unbekannte Protagonisten erfordern ein hohes Mass an Planung oder alternativ ein hohes Mass an Flexibilität und Improvisationskunst.
Die meisten Gruppen haben sich zu Beginn der Woche in ein Appartement einquartiert. Dort konnten sie sich auf die Drehtage vorbereiten, ihr Equipment checken und natürlich auch wohnen.
Am ersten Tag gab es noch ein Briefing mit lokalen Filmproduzierenden Merle und Peter und dann konnte es auch schon losgehen. Es hiess also, die wochenlange Planung in die Tat umzusetzen und sich in die Drehtage zu stürzen. Die Filmprojekte reichten vom Berliner Tierheim über Graffitikünstler bis zu Prostitution auf den Strassen Berlins – Ein buntes Gemisch. Und so hatte jedes Team einen anderen Tagesablauf. Was bei den meisten aber gleich war; das Feierabendbier nach Drehschluss.
Als letzter Programmpunkt der Woche bekamen die Studierenden die Möglichkeit, einen Einblick in die Filmuniversität Babelsberg zu erlangen.
Ein unvergesslicher Tag in Babelsberg
Pünktlich um 9:15 Uhr trafen wir uns vor der Universität Babelsberg Konrad Wolf – eine bunt gemischte Gruppe aus den Standorten Chur, Bern und Zürich, darunter auch Merle und Peter. Voller Vorfreude und Neugier auf die neuen Einblicke, die uns erwarten würden, begannen wir unseren Tag.
Die Führung startete mit einem spannenden Einblick in die Vorlesung der ersten Semester. Diese hatten gerade eine Filmwoche hinter sich, in der sie zu einem bestimmten Begriff jeweils ein einminütiges Video produzieren mussten. Die gezeigten Filme waren äusserst beeindruckend und gaben uns einen faszinierenden Eindruck davon, was Studierende an anderen Hochschulen leisten. Die Vielfalt und Kreativität der Arbeiten überraschten uns positiv.
Im Anschluss durften wir einen Blick hinter die Kulissen eines Musikvideo-Drehs werfen, der von einer der Masterklassen der Hochschule Babelsberg durchgeführt wurde. Begeistert von der professionellen Ausstattung und den Produktionsbedingungen konnten wir kaum glauben, dass wir Teil dieses exklusiven Einblicks sein durften. Die Atmosphäre war elektrisierend und wir waren begeistert, wie das Team gemeinsam an der Umsetzung eines solch komplexen Projekts arbeitete.
Weiter ging es mit einer Führung durch ein Stop-Motion-Projekt, bei dem uns zwei engagierte Studierende das Storyboard zeigten und uns in den kreativen Prozess einführten. Besonders faszinierend war der Einblick in die Bereiche Kameraarbeit und Requisitenbau – beides Aspekte, die uns mit ihrer Detailverliebtheit und Professionalität wirklich beeindruckten.
Am Ende des Tages gab uns die Studienleitung Prof. S. Schüle des Studiengangs Cinematography noch eine detaillierte Erklärung zum Aufnahmeprozess und beantwortete geduldig alle unsere Fragen. Als kleines Highlight für den Heimweg durften wir eine Abschlussarbeit sehen – eine 20-minütige Dokumentation über einen jungen Schachboxer, die uns noch lange nachwirken sollte.
Der gesamte Tag war ein voller Erfolg, und wir möchten uns an dieser Stelle herzlich bei Merle Jothe für diese grossartige Möglichkeit bedanken. Es war eine Erfahrung, die uns nicht nur inspiriert, sondern auch motiviert hat.
Erfahrungen, die bleiben
Die Woche in Berlin war für uns alle eine intensive und spannende Erfahrung. Mit unseren Kameras und Ideen im Gepäck haben wir uns der Herausforderung gestellt, in einer unbekannten Stadt Geschichten über die Liebe zu finden und sie filmisch umzusetzen. Dabei haben wir nicht nur viel über Organisation und Teamarbeit gelernt, sondern auch, wie wichtig Flexibilität und Kreativität sind. Die unterschiedlichen Themen und Ergebnisse zeigen, wie viel Herzblut jede Gruppe in ihr Projekt gesteckt hat.
Der Besuch an der Filmuniversität Babelsberg war das Highlight zum Abschluss. Die Einblicke in die Arbeit anderer Studierender und die professionelle Filmproduktion waren total inspirierend und haben uns neue Ideen und Perspektiven für unsere eigenen Projekte gegeben.
Mit vielen neuen Erfahrungen und Erinnerungen im Gepäck geht es jetzt zurück – bereit für die nächsten Herausforderungen. Ein grosses Dankeschön an alle, die diese Woche möglich gemacht und uns so toll unterstützt haben.
Merle Jothe ist Dozentin im Institut für Multimedia Production (IMP) an der FH Graubünden.