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Mit Austauschstudierenden am Swiss Dinner

Mit Austauschstudierenden am Swiss Dinner

Le­bens­lauf: HTW Chur

Die zwei neuen Lernenden betreten das Büro der Abteilung Marketing und Kommunikation. Die übliche Willkommens- und Vorstellungsrunde an der HTW Chur. «Ich bin Jessica, mein Arbeitsplatz ist ganz hinten rechts mit direktem Blick auf den Infopanel, weil ich zuständig bin für alle Infopanelmeldungen. Zudem auch für das Intranet, einige Key Accounts und alle Social Media-Kanäle», stelle ich mich vor, «ah und vor exakt fünf Jahren war ich genau an eurer Stelle.»

Text und Bilder: Jessica Kessler

An mein Vorstellungsgespräch vor über fünf Jahren kann ich mich nur noch vage erinnern. Die klassische «Deine Stärken und Schwächen»-Frage ist bestimmt vorgekommen. Hingegen kann ich mich bestens an das Telefonat mit der Lehrstellen-Zusage erinnern, als wäre es gestern gewesen. Dann die Vertragsunterzeichnung und schon bald sass ich im Sitzungszimmer und hörte mir gespannt an meinem ersten Tag im Berufsleben die Präsentation der anderen Lernenden über die HTW Chur an. Die übliche Willkommens- und Vorstellungsrunde folgte. So viele Gesichter, so viele Namen, wie kann ich mir die bloss merken.

Die Lehre an der HTW Chur ist im Vergleich zu anderen Lehren, wie ich von meinen Mitschülern mitbekommen habe, spannend, lehrreich und sehr sehr abwechslungsreich (ist keine Schleichwerbung sondern ein ehrliches Statement! Hier findest du Infos zu den Lehrstellen an der HTW Chur). Das erste halbe Jahr verbrachte ich in der Administration des Hauptgebäudes. Dort lernte ich alle allgemeinen Infos über die HTW Chur und alle allgemeinen KV-Arbeiten wie Post verteilen, Post frankieren, Broschüren verschicken, Telefon bedienen, etc. Wobei mir das Telefonieren wohl am schwersten fiel. Hoffentlich ruft niemand Englischsprechendes an. «Versuche immer gut den Namen zu verstehen, so ist es auch einfacher, wenn du die Person weiterleiten musst», wurde ich von meiner Lehrbetreuerin hingewiesen. «Ah Guten Morgen Herr Tobleroni» – «nichte Tobleroni, Name iste Govannoni, haha alles gut», lachte das andere Ende der Leitung. Einfach war es nicht immer, aber von Anruf zu Anruf, von Tag zu Tag besserte ich mich. Aber dann, musste ich bereits die Abteilung wechseln. Next Stop: Administration Tourismus.

Der grösste Unterschied beim Schalter an der Admin im Tourismus zur Admin im Hauptgebäude war wohl, dass hier fast nur Frauen an den Schalter kommen und vorher fast nur Männer. Ich durfte die Anmeldungen zum Tourismusstudium prüfen und im Schulverwaltungsprogramm erfassen. Das Spannendste fand ich das Durchlesen der Lebensläufe und Motivationsschreiben. Ich konnte schon fast eine Statistik erstellen: Lehre oder Gymi abgeschlossen, Praktikum absolviert, auf Reisen gegangen oder ein Sprachaufenthalt, Gefallen an Kulturen und Reisen = Bachelor in Tourismus. Die Semesterprüfungen standen an. Nachdem ich die Prüfungen kopiert und vorbereitet, die Sitzordnung zusammengestellt habe, durfte ich sogar bei der Spanischprüfung Hilfs-Aufsichtsperson sein. «He, wie viele Prüfungen hat du noch?» – «¡cuatro!» – «Was?!»

Die neuen Studierenden hatten ihr Studium begonnen und ich wechselte in die Abteilung Student Services. Eine der ersten Aufgaben war, als Team die Abteilung den neuen Studierenden während der Einführungswoche vorzustellen. Dank den Lebensläufen und den Fotos habe ich viele wiedererkannt. Sie war doch im Sprachaufenthalt in Miami, oh und er ist der Vogelbeobachter aus Südafrika! Die Arbeiten im International Office waren super, zudem entstand ein freundschaftlich enges Verhältnis zwischen mir und meiner Lehrbetreuerin (Jenny you rock!!). Ich durfte mich um die Aufenthaltsbewilligungen kümmern und Zimmer für die Austauschstudis suchen. Mit den Austauschstudierenden und den internationalen Studierenden (welche das ganze Studium hier absolvieren, meistens in der englischen Tourismusklasse) hatte ich den engsten Kontakt. Geh mal mit zwei Singapurer und vier Bulgaren an die Schlagerparade und versuch ihnen DAS zu erklären.

Swiss Dinner an der HTW Chur
Marketing im Blut: Werbung machen an der WS KV Chur

Swiss Dinner an der HTW Chur

Marketing im Blut: Werbung machen an der WS KV Chur

Die nächste Abteilung war an der Reihe; Marketing und Kommunikation. Dass ich hier länger als ein halbes Jahr arbeiten werde, wusste weder ich noch sonst jemand. Die Arbeiten bereiteten mir sehr viel Spass. Am liebsten pflegte ich die Website. Aber auch andere Arbeiten wie das Erstellen der Studierenden-Agenda oder der ganze Prozess um ein neues Werbegeschenk ins Sortiment aufzunehmen. Hier würde ich gerne noch länger bleiben. Doch auch nachdem ich mich in dieser Abteilung eingelebt hatte, musste ich bereits in die nächste Abteilung wechseln. Es folgte die Personalabteilung und die Buchhaltung. Da es hier um viele Zahlen, Löhne, Verträge und Zahlungen geht, kann und darf ich nicht zu viel erzählen. Aber auch diese Abteilungen waren sehr spannend und halfen mir enorm, den Stoff in der Schule zu verstehen, denn es folgte die LAP.

Was mache ich nach der Lehre? Soll ich studieren, soll ich arbeiten? Obwohl ich mich am Infotag der HTW Chur über das Multimedia Production und Betriebsökonomie-Studium informierte, wollte ich irgendwie trotzdem weiterarbeiten, nur wo? Ich habe mich bei einem Stellenvermittlungsbüro angemeldet und auch selbst nach Stellen gesucht. Ein Vorstellungsgespräch bei einer Finanzberatung, welche eigentlich nur auf die Kontakte meiner Familie und Freunde aus war, und ein weiteres bei einem Reiseorganisator, der das Büro in seiner Wohnung hatte. Irgendwie konnte ich nichts Passendes finden. Im letzten Monat meiner Lehre fragte ich nochmals bei der Leiterin Lernende und dem Verwaltungsdirektor nach, ob es nicht möglich wäre länger an der HTW Chur zu bleiben. Ja, das Marketing könnte Unterstützung gebrauchen. Und da war ich wieder, an meinem alten Arbeitsplatz in der Marketing und Kommunikations-Abteilung.

Nun bin ich schon seit zwei Jahren Teil des Teams mit einem zweimonatigen Unterbruch, weil Reisen. Es hat sich viel verändert in diesen zwei Jahren. Das Offensichtlichste war wohl der Wachstum des Teams sowie der dreimalige Büro-Umzug. Zu Beginn waren die Arbeiten genau die gleichen wie während der Lehre, was sich glücklicherweise rasch änderte. Ich habe meine eigenen Projekte und Arbeiten. Fast täglich erfasse ich Beiträge für den Infopanel, das Intranet und unsere Social Media-Kanäle, jeden Montag plane ich alle Event-Meldungen für Facebook und Twitter, im September beginne ich mit dem Projekt Weihnachtskarten und im März mit dem Projekt Studierenden-Agenda. Ich durfte sogar schon zwei weiteren Lernenden die Arbeiten erklären, die ich auch machen durfte. Zwei Jahre ist eine halbe Ewigkeit. Die zwei Jahre vergingen wie im Flug. Wieder stellte sich die Frage was ich machen soll; studieren oder weiterarbeiten? Wieder informierte ich mich über diverse Studiengänge. «Das ist ein Studiengang in Zürich. Aber eigentlich gefällt’s mir hier in Graubünden…», erzählte ich meinen Freunden. Ein paar Wochen später sass ich am Infoabend von Digital Business Management und Multimedia Production der HTW Chur. Meine Anmeldung ist abgeschickt und der Studienplatz bestätigt.

Die zwei neuen Lernenden betreten das Büro der Abteilung Marketing und Kommunikation. Die übliche Willkommens- und Vorstellungsrunde an der HTW Chur. «Ich bin Jessica, mein Arbeitsplatz ist ganz hinten rechts … und vor genau fünf Jahren war ich an eurer Stelle», meine Stimme, «ah und im September beginne ich mein dreijähriges Studium in Multimedia Production.»


JESSICA KESSLER

Jessica Kessler ist ehemalige Mitarbeiterin in der Abteilung Marketing und Kommunikation der HTW Chur, Multimedia Production-Studentin im 1. Semester und hat bis jetzt nichts anderes im Lebenslauf als die HTW Chur.

Dies ist ein Blog-Beitrag der HTW Chur.

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