Vom 19. bis 24. Juli hat in Porto (Portugal) die World University Championships WUC in Floorball, also Unihockey, stattgefunden. Die Schweiz hat sich für die Spiele qualifiziert. Im Schweizer Frauen-Team mit dabei waren die HTW Chur-Studentinnen: Flurina Marti und Chantal Paschoud (Betriebsökonomie). Wir erzählen jedoch unsere Geschichte, die des Männerteams. Mit von Partie waren: Florian Tromm, Claudio Laely, Joel Friolet (Betriebsökonomie), Christoph Reich (Ingenieurbau/Architektur) und Tim Braillard (Sport Management).
Text und Bilder: Tim Braillard und Claudio Laely
Am Montag ging die Reise für die Studierendenweltmeisterschaft nach Porto los. Viele flogen von Zürich nach Porto. Einige Spieler, wie wir, reisten direkt aus den Ferien an. In Porto angekommen wurden wir von schlechtem Wetter und einem Privatchauffeur begrüsst. Unser Guide sagte uns aber sogleich, dass dies wohl der wettermässig schlechteste Tag im Juli war, und es normalerweise wolkenlos sei und sich die Temperaturen um die 25-30 Grad bewegen.
Am Universitätscampus angekommen trafen wir auf die restlichen Teammitglieder. Nach der Begrüssung machten wir die ersten Erfahrungen mit der leider nicht immer sehr schmackhaften Kantine. Am Abend bezogen wir unsere Unterkunft, was ein Studentenheim war, in dem während den Semestern auswärtige Studierende wohnen.
Am Dienstagvormittag konnten wir eine Trainingseinheit in einer der Spielhallen absolvieren. Wir waren alle überrascht und erfreut, dass extra ein Unihockeyboden verlegt wurde. Da alle Spieler sich derzeit im Sommertraining befinden, waren wir froh, vor Turnierbeginn den Unihockeystock nochmals in die Hände zu nehmen.
Den Dienstagnachmittag hatten wir zur freien Verfügung. Einige von uns nutzten dies um die sehr schöne Altstadt von Porto zu besichtigen, andere sonnten sich am Strand. Wir machten eine Tuck-Tuck-Touristentour im Herzen der Stadt. Diese Tour zeigte uns einige sehr schöne Orte und Attraktionen Portos. Am Abend fand die Eröffnungsfeier in der Altstadt statt. Mit der Polizeieskorte ging es mit Reisebussen ins Zentrum. Fahnenträgerin Flurina Marti führte die Schweizer Delegation während des ungefähr 20-minütigen Fussmarsches quer durch die Altstadt an. Die anschliessende Eröffungszeremonie war sehr eindrücklich. Neben einigen Reden wurden Tänze aufgeführt und Feuerwerke schossen in den Himmel. Die Euphorie war greifbar und alle Nationen freuten sich auf den morgigen Turnierstart.
Ein spezielles und ungewöhnliches Erlebnis war sicherlich, dass wir zusammen mit dem tschechischen Team in einem Car zur Spielstätte fuhren.
Nun steigen wir endlich ins Turnier ein. Vor dem Spiel bereiteten uns die Trainer in einem kurzen Theorieblock auf das Spiel gegen die Tschechen vor. Ein spezielles und ungewöhnliches Erlebnis war sicherlich, dass wir zusammen mit dem tschechischen Team in einem Car zur Spielstätte fuhren. Uns gelang der Start ins Spiel sehr gut und wir konnten mit einer verdienten Führung in die Drittelspause gehen. Nachdem euphorischen ersten Drittel unterliefen uns danach einige kleine Fehler, welche die Tschechen eiskalt ausnutzen konnten. Schlussendlich war es ein sehr umkämpftes Spiel, welches wir mit ein wenig Glück mit 9:8 für uns entscheiden konnten. Somit hatten wir uns eine gute Ausgangslage verschaffen, um uns direkt fürs Halbfinale zu qualifizieren.
Am darauffolgenden Tag wartete mit Weltmeister Schweden der vermeintlich stärkste Gegner dieser Studierenden-WM auf uns. Erstaunlicherweise spielten wir zu Beginn das deutlich bessere Unihockey als unser Gegner. Bis zehn Sekunden vor Ende der Partie war das Score 4:4. Jedoch wollten wir uns mit diesem Spielstand nicht zufrieden geben und spielten weiterhin forsch nach vorne. Es kam wie es so oft kommt, wir riskierten zu viel und die Schweden konnten mit einem Konter kurz vor Schluss das Siegtor erzielen. Somit mussten wir das dritte und letzte Gruppenspiel gegen Finnland gewinnen um uns direkt für den Halbfinal zu qualifizieren. Zusätzliche Motivation war, dass wir bei einem Sieg am Samstagmorgen ausschlafen konnten. Bevor wir uns aber auf das Finnlandspiel konzentrierten, zeigte uns der portugiesische Guide ein nobles Restaurant im Stadtinnern. Nach dem fürstlichen Vier-Gänge Menü warteten wir gespannt auf die Rechnung. Erstaunlicherweise kostete der kulinarische Höhenflug lediglich 25 Euro pro Person, somit reichte unser Reisebudget noch für ein Bier im idyllischen Stadtgarten.
Das Spiel gegen Finnland starteten wir konzentriert und konnten ziemlich früh mit 4:0 in Führung gehen. Uns gelang es, den Vorsprung zu verwalten und das Spiel diskussionslos mit 6:3 zu gewinnen. Dies war gleichbedeutend mit der direkten Halbfinalqualifikation und einem Wiedersehen mit den Finnen am nächsten Tag, da diese Spanien am Samstagmorgen schlugen.
Uns allen war bewusst, dass der Halbfinal ein komplett anderes Spiel werden würde. Trotz dieses Wissens und guter Vorbereitung starteten wir nicht wunschgemäss ins Spiel. Die Finnen waren über die ganze Partie betrachtet klar stärker und zogen somit verdient in den Final ein. Weil die Schweden ihren Halbfinal für sich entscheiden konnten, mussten wir am morgigen Spiel um Platz drei wieder gegen die Tschechen ran. Das Spiel um Platz 3 war sehr hart umkämpft und sehr tor-arm. Erfreulicherweise und trotzdem verdient, konnten wir das Spiel mit 3:1 gewinnen und sicherten uns somit die Bronzemedaille.
Unsere Schweizer Teambekleidung war sehr begehrt bei den anderen Nationen und wir verschenkten die Kleider schon vor der Zeremonie.
Die Studierendenweltmeisterschaft wurde nach dem Finalspiel, welches Finnland in der Verlängerung gewann, mit einer Abschlussfeier abgerundet. Unsere Schweizer Teambekleidung war sehr begehrt bei den anderen Nationen und wir verschenkten die Kleider schon vor der Zeremonie. Zum Ärgernis einiger waren wir deshalb die einzige Mannschaft in privaten Kleidern an der Feier. Anschliessend gab es ein gemütliches Barbecue auf dem Vorplatz der Halle. Der Abend wurde mit einer rauschenden Players-Party in der Altstadt abgeschlossen.
Am darauffolgenden Tag reisten wir zurück in die Schweiz. Abgesehen davon, dass wir nur die Bronzemedaille gewinnen konnten, war es ein sehr gelungener Anlass. Wir konnten sehr viele positive Eindrücke und Erfahrungen gewinnen und erlebten eine unvergessliche Woche in Porto.
Weitere Eindrücke von der Studierendenweltmeisterschaft in Porto finden Sie auf Flickr und Facebook.
TIM BRAILLARD
Tim Braillard beginnt im September sein Bachelor-Studium in Sport Management an der HTW Chur.
CLAUDIO LAELY
Claudio Laely studiert im 5. Semester Betriebsökonomie an der HTW Chur.
Dies ist ein Blog-Beitrag der HTW Chur.