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För­de­rung Kreis­lauf­wirt­schaft in alpinen Tou­ris­mus­de­sti­na­tio­nen am Bei­spiel der De­sti­na­ti­on Arosa

Kreislaufwirtschaft im alpinen Tourismus bietet ein enormes Potential zur Ressourcenschonung und Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten, steht jedoch vor vielschichtigen Herausforderungen. Die Analyse der Destination Arosa enthüllt die Notwendigkeit eines grundlegenden Mindset-Wechsels, die Schaffung adäquater Anreizsysteme und betont die Rolle von Kooperationen für eine erfolgreiche Umsetzung. Wie können alpine Tourismusdestinationen wie Arosa Kreislaufwirtschaftskonzepte effektiv integrieren, um ökologische, ökonomische und soziale Vorteile zu maximieren? Diese Fragestellungen behandelte Céline Senn in ihrer Master Thesis.

Die Kreislaufwirtschaft im Tourismus, eine Bewegung, die an Bedeutung gewinnt, zielt darauf ab, ein System zu schaffen, in dem Ressourcen effizient und mit maximalem Wert genutzt werden. Dieses Modell berücksichtigt die nachhaltige Nutzung von Ressourcen innerhalb planetarer Grenzen, um das Wohlergehen der Gesellschaft zu fördern. In alpinen Tourismusdestinationen wie Arosa bietet die Kreislaufwirtschaft die Chance, ökologische Nachhaltigkeit mit ökonomischer Effizienz zu vereinen.

Arosa, bekannt für seine atemberaubenden Landschaften und vielfältigen touristischen Angebote, steht an der Schwelle einer ökologischen Revolution. Durch die Implementierung kreislaufwirtschaftlicher Prinzipien – von Zero Waste-Initiativen bis hin zur Nutzung erneuerbarer Energien – hat Arosa begonnen, einen Weg zu ebnen, der sowohl für die Umwelt als auch für die lokale Wirtschaft und Gesellschaft vorteilhaft ist.

Beispiele für erfolgreiche Umsetzungen der Kreislaufwirtschaft im alpinen Tourismus zeigen, wie vielfältig die Ansätze sein können:

  • Arosa legt Wert auf einen gewissenhaften Umgang mit Ressourcen und arbeitet an der Entwicklung hin zu einer Kreislaufwirtschaft.
  • Hotellerie Suisse hat gemeinsam mit Rytec Circular und Reffnet für die Hotellerie einen Beschaffungsleitfaden für Kreislaufwirtschaft veröffentlicht.
  • Mercato Valposchiavo fördert mittels einer digitalen Plattform den Verkauf regionaler Produkte, um kurze Lieferketten und den Kreislauf lokaler Ressourcen zu stärken.

Die Herausforderungen auf dem Weg zu einer umfassenden Kreislaufwirtschaft sind jedoch nicht zu unterschätzen. Die Notwendigkeit eines Mindset-Wechsels, die Schaffung von Anreizsystemen, die Betonung der Kooperationen und die Überwindung struktureller Hürden sind wesentliche Schritte zur erfolgreichen Integration kreislaufwirtschaftlicher Konzepte. Die Experten und Expertinnen sind sich einig, dass ökonomische Vorteile wichtige Treiber sind, aber auch die Dringlichkeit und Relevanz des Themas bei den Leistungsträgern geschaffen werden muss.

Die Empfehlungen für die Einführung der Kreislaufwirtschaft in alpinen Tourismusdestinationen umfassen:

  • Eine initiale Analyse zur Identifikation relevanter Themenfelder und Potentiale, beispielsweise in Form eines Pilotprojektes in ausgewählten alpinen Tourismusdestinationen.
  • Die klare Definition von Vision, Kriterien und Zielen.
  • Die Einbeziehung aller relevanten Akteure, von lokalen Unternehmen bis hin zu den Gästen zur Schaffung eines Kreislaufwirtschafts-Mindsets.
  • Die Nutzung von externer Unterstützung und die Orientierung an Best-Practice-Beispielen.

Die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft im Tourismussektor, insbesondere in alpinen Destinationen wie Arosa, stellt eine Chance dar, den Schutz der Umwelt mit der Stärkung der lokalen Wirtschaft und der Verbesserung des touristischen Angebots zu verbinden. Es ist ein Weg, der Mut, Innovation und Kooperation erfordert, aber die potenziellen Vorteile für ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit sind enorm. Arosa und andere alpine Tourismusdestinationen können Vorreiter einer Bewegung sein, die nicht nur für ihre eigene Zukunft positive Wirkung schafft.

Dieser Blogbeitrag basiert auf der Master Thesis von Céline Senn (Masterstudienrichtung Sustainable Business Development) und wurde von Dieter Conzelmann, Studienleiter der Masterstudienrichtung Sustainable Business Development an der FH Graubünden, zusammengefasst und ergänzt.

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