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So gelingt die Ex­port­kon­trol­le von di­gi­ta­len An­ge­bo­ten

Die Exportkontrolle digitaler Angebote spielt eine immer wichtigere Rolle in einer global vernetzten Welt. Angesichts der stetig wachsenden digitalen Wirtschaft und dem grenzüberschreitenden Austausch von Software, Daten und Technologien ist es von entscheidender Bedeutung, effektive Massnahmen zu implementieren, um potenzielle Risiken zu minimieren. Unternehmen, die sich aktiv mit den Bestimmungen zur Exportkontrolle auseinandersetzen und eine fortlaufende Überwachung potenzieller Risiken durchführen, haben die Möglichkeit, einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen und erfolgreich in neue Märkte einzutreten.

Die Einhaltung der komplexen Vorschriften des Exportkontrollrechts stellt Unternehmen jeglicher Grösse, die im Import- und Exportgeschäft tätig sind, vor eine bedeutende Herausforderung. Immer öfter exportieren Unternehmen nicht mehr nur Maschinen, sondern vor allem Software, Technologien und Dienstleistungen. Diese immateriellen Exporte unterliegen den gleichen Exportkontrollen wie physische Güter. Allerdings ist die Überwachung von Datentransfers über Clouds und das Internet sowohl innerhalb eines Unternehmens als auch durch den Gesetzgeber schwierig. Im digitalen Raum verschwimmen die geografischen Grenzen zunehmend, und die rechtliche Zuständigkeit zwischen verschiedenen Ländern wird immer unklarer. Neben den Exportkontrollbestimmungen der Schweiz können auch die Vorschriften der Europäischen Union, der Vereinigten Staaten und anderer Drittländer eine wesentliche Rolle spielen.

Der Export von Technologien, Dienstleistungen und digitalen Anwendungen über digitale Kanäle bringt für Unternehmen eine Vielzahl neuer Herausforderungen mit sich. Diese Herausforderungen sind häufig nicht durch die vorhandenen Prozesse abgedeckt. Ein Beispiel dafür ist der eingeschränkte Zugriff auf digitale Plattformen für Länder, die von Embargos betroffen sind. Ein weiteres Thema ist die Regelung der Zugriffsberechtigung für Serverstandorte.

Im Rahmen des Projekts des Schweizerischen Instituts für Entrepreneurship (SIFE) der FH Graubünden wurde eine Untersuchung über Herausforderungen im Bereich der Trade Compliance und Exportkontrolle im Zusammenhang mit digitalen Exporten durchgeführt. In enger Zusammenarbeit mit sieben Wirtschaftspartnern wurden ein Methodenset, ein Software-Prototyp und ein Leitfaden entwickelt. Der Leitfaden «Exportkontrolle von digitalen Angeboten» veranschaulicht anhand eines Beispielunternehmens wesentliche Problemfelder der Exportkontrolle im digitalen Umfeld. Zudem werden die Einflussfaktoren und Massnahmen für eine gesetzeskonforme Exportkontrolle beleuchtet und die Ergebnisse einer umfassenden Studie präsentiert. Der Leitfaden sowie weitere Informationen zum Projekt können über den Link abgerufen werden.

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